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0970 - In Asmodis’ Schuld

0970 - In Asmodis’ Schuld

Titel: 0970 - In Asmodis’ Schuld
Autoren: Christian Schwarz
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Licht gehen?
    Wilder Triumph durchzuckte den Spieler. Er brüllte seine Freude hinaus, während der Käfig langsam den Flammen entgegen sank. Asmodis löste seinen Schatten.
    Man kann ja nie wissen. Wenn plötzlich das Licht kommt, heißt es beweglich sein!
    Plötzlich wurden die Flammen unerträglich heiß. Mickaman begann zu brüllen. In den Seelenhalden tat sich ein dunkler Riss auf. Schwarzes, brodelndes Chaos erschien.
    Mickaman wurde aus dem Käfig gezogen. Schreiend, mit ausgebreiteten Armen und Beinen, wirbelte er auf den schwarzen Schlund zu, in dem Asmodis einen monströsen Umriss zu erkennen glaubte. Er spürte, wie sich alle seine Nackenhärchen aufrichteten. Das kam bei ihm nicht allzu oft vor.
    »Avalon?«, flüsterte er.
    ***
    Provence, Frankreich
    Zamorra und Nicole traten den Heimweg an. Im Kofferraum lag Jeremy Duponts Körper. Der junge Mann war bis jetzt nicht mehr zurückgekommen. Die beiden Dämonenjäger hofften, dass das demnächst der Fall sein würde. Möglicherweise fuhr Jeremy dann tatsächlich wieder in seinen eigenen Körper ein, denn sie hatten diesem den Spielhelm aufgesetzt.
    »Auf diese Idee hätten wir auch gleich kommen können«, murmelte Zamorra, der Nicole das Steuern des BMWs überließ.
    »Frank White jagt euch mit dem BMW, BMW«, summte Nicole einen Hit des Rappers Bushido vor sich hin.
    Ivy, die Jack-Russell-Hündin, lag völlig verstört auf dem Rücksitz. Zamorra und Nicole wollten sie noch behalten, falls Jeremys Geist bei seiner möglichen Rückkehr, warum auch immer, doch wieder in sie fuhr.
    Plötzlich jaulte der Hund auf und knurrte dann, während er sich in eine Ecke drückte. Taran hatte sich aus Merlins Stern gelöst und saß nun auf dem Rücksitz. »Ihr habt mir geholfen, deshalb helfe ich nun euch«, sagte er. »Als ich in mein Haus zurück bin, habe ich bemerkt, dass Asmodis etwas darin hinterlassen hat. Ein kleines Stück von sich selbst. Damit kann er nicht nur Einfluss auf das Haus nehmen, sondern auch dessen Träger beobachten.«
    »Dieser Mistkerl«, murmelte Nicole erbittert und fügte in Richtung Zamorra an: »Und du vertraust ihm immer noch.«
    Zamorra überlegte. An seinen schnell klopfenden Fingern war zu bemerken, wie nervös er war. »Weiß Asmodis, dass du wieder im Amulett zurück bist?«
    »Ich denke nicht«, erwiderte Taran. »Als der Böse in Lost Soul war, hat er mich nicht erkannt. Er war auf etwas völlig Anderes fixiert und hat nicht mit mir gerechnet, also hat er auch nicht nach mir gesucht. Ich kann noch schwache Echos des Bewusstseinssplitters spüren. Asmodis hat euch zum ersten Mal beobachtet, als ihr noch nichts von meiner Anwesenheit wusstet. Und dann zum zweiten Mal, als ich bereits wieder in meinem Haus war. Nein, er weiß nichts von mir.«
    »Gut. Kannst du deine Anwesenheit im Amulett vor seinem Mentalsplitter verbergen?«
    »Ja.«
    »Wieder gut. Und ließe sich der Einfluss des Splitters unter Umständen umdrehen? Ich meine, dass wir Asmodis ein wenig beeinflussen könnten…?«
    Taran schwieg eine Weile.
    »Ich werde sehen, was ich tun kann«, sagte er dann.
    ***
    Lost Soul / Tendyke’s Home, Florida
    Avalon!
    Asmodis versuchte, Mickamans brüllender Seele zu folgen, aber er stieß gegen eine Barriere. Und schon schloss sich das Höllentor wieder. Aber der Erzdämon war sicher, dass er sich nicht getäuscht hatte. Er hatte die charakteristischem Umrisse der Feeninsel, die zwischen den Zeiten trieb, genau erkannt.
    War Avalon etwa ein Teil der Hölle? Das wäre atemberaubend, nicht vorstellbar. Und doch… Avalon war Refugium seines Bruders Merlin gewesen, eines einstigen Dämons. Und es war gut möglich, dass die Seelen mit dem Schwarzen Imprint nun in die verbliebenen Höllenstrukturen eingingen. Das aber taten sie nicht von alleine. Jemand musste sie holen.
    Aber wer?
    Die Herrin vom See, die Avalon beherrschte?
    Er konnte es nicht sagen, denn er hatte die Bekanntschaft dieses geheimnisvollen, mächtigen Wesens bisher nicht machen können, da es sich ihm immer entzogen hatte. Er hatte schlichtweg keine Ahnung, wer oder was sie war.
    Vielleicht kann mir da ja mein Herr Sohn weiterhelfen.
    Denn auch Robert Tendyke ging nach seinem Tod in Avalon ein, wo sein Körper regeneriert wurde - vorausgesetzt, er hielt rechtzeitig den Schlüssel und die passenden Zauberworte bereit.
    Fragen kostet nichts. Viel erfahren werde ich aber wohl nicht.
    Der Erzdämon verließ Lost Soul, indem er einen anderen Spieler suchte, sich an ihn hängte
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