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0970 - In Asmodis’ Schuld

0970 - In Asmodis’ Schuld

Titel: 0970 - In Asmodis’ Schuld
Autoren: Christian Schwarz
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ebenfalls auf die Unheimlichen.
    »Was willst du?«, rief Taran, dem es zu lange ging.
    »Was wohl«, brüllte Mickaman zurück. »Ihr werdet den magischen Schutzschirm beseitigen und uns ins Schloss lassen. Ansonsten töten wir die beiden Weiber, die sich in unserer Gewalt befinden. Wollt ihr das?«
    »Nein. Aber wenn ich den Schirm öffne, tötet ihr uns doch ohnehin alle.«
    Mickaman lachte brüllend. »An allen habe ich kein Interesse, auch an dir nicht. Ich will die Coringhams, dann ist meine Rache vollendet und ich kehre mit meiner Armee in die Hölle zurück. Den Anderen verspreche ich freies Geleit.«
    »Es ist eine schwierige Entscheidung. Gib uns eine Stunde Bedenkzeit.«
    »Die sollt ihr haben. Es ist eine Stunde Todesangst mehr für meine Geiseln. Aber keine Minute länger.« Mickaman klatschte zwei Mal in die Hände. Aus dem Wald am Hügel lösten sich zwei Gestalten.
    Die Menschen erstarrten, obwohl sie wussten, was kam. Ein Soldat schob eine gefesselte Gestalt vor sich her, die sich heftig wehrte.
    Imogen Duffield!
    Lady Mabel stieß einen spitzen Schrei aus. Sie zitterte plötzlich noch mehr und krampfte die Hände zu Fäusten.
    Der Skelettsoldat blieb neben Mickaman stehen. Er hielt seine Geisel unter den Brüsten umschlungen und zog ihr mit der anderen Hand brutal den Kopf an den Haaren nach hinten. Dann setzte er seine Zähne an den freiliegenden Hals.
    Imogen, die einen Knebel im Mund hatte, wagte sich nicht mehr zu rühren.
    »Sie hier könnte überleben, wenn ihr die Schutzglocke öffnet. Tut ihr es nicht, stirbt sie grausam. Dieser Soldat liebt es, in Weiberhälse zu beißen, obwohl er kein Vampir ist. Das hat er schon zu Lebzeiten sehr gerne gemacht.«
    »O ja, o ja«, sabberte der Widerling, riss den Skelettmund auf und setzte den Biss so an, dass sich die Zähne ein wenig in die gespannte Haut der Frau drückten. Die verdrehte die Augen und wurde ohnmächtig im Griff des Skeletts.
    Auf einen Wink Mickamans nahm der Untote sie hoch wie einen nassen Sack. Der Zauberer verschwand mit seinen Skelettsoldaten wieder im Wald.
    »In einer Stunde!«, brüllte er noch.
    Amabel war Dienstmädchen auf Coringham. Sie hörte voller Angst, was der Hexer Mickaman rief. Sie wollte nicht sterben. Schon gar nicht für jemanden wie die Coringhams, die sie immer schlecht behandelt hatten. Also entfernte sie sich vom Fenster und eilte durch das Schloss in die Gesindehäuser. Dort holte sie einen Eimer aus der Besenkammer und füllte ihn mit Seifenwasser. Dann nahm sie einen Schwamm. Als sie durch den dunklen Park schlich, war ihr so übel, dass sie sich am liebsten übergeben hätte. Zudem pochte ihr Herz wie rasend, das Schwindelgefühl steigerte sich bis zur drohenden Ohnmacht. Aber sie hielt durch.
    Als sie vor dem ersten Zeichen der magischen Glocke an der Außenmauer stand, zögerte sie einen Moment. Sie hatte Taran zugeschaut, als er sie mit magischer Kreide aufgemalt hatte. Von den meisten wusste sie noch, wo sie sich befanden. Amabel atmete ein paar Mal tief durch. Dann putzte sie das Zeichen entschlossen weg. Es stellte kein Problem dar.
    So entfernte Amabel insgesamt fünfzehn Zeichen von den Mauern Coringhams und von Bäumen außerhalb.
    »Das müsste eigentlich genügen«, murmelte sie. Erneut musste sie ihre unglaubliche Angst besiegen. Der Gedanke an ihre Rettung half ihr dabei. Sie stieg in ihr Auto und fuhr in die Nacht hinaus. In der Nähe des Hügels, der in ein rotes Leuchten gehüllt war, stellte sie ihren Wagen ab. Den Rest des Weges ging sie zu Fuß.
    Sie schrie erschrocken, als zwei Skelettsoldaten vor ihr aus der Finsternis tauchten. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Amabel auf die Schwertspitze, die sich langsam in ihren Hals bohrte.
    »Nein, nicht«, krächzte sie. »Bringt mich zu Mickaman. Ich habe ihm etwas zu sagen, schnell. Bitte… es ist wichtig.«
    Die Skelette ließen tatsächlich von ihr ab und nahmen sie in die Mitte. Kurze Zeit später kauerte Amabel auf den Knien vor dem Hexer, der in Feldherrenpose auf dem Hügel stand, umgeben von rund 200 dieser furchtbaren Zombies. Im Zentrum des unheimlichen, höllischen Leuchtens erhob sich ein buntes Zelt.
    Wie viele von den Zombies hat der Kerl bloß?
    Mickaman fixierte die Frau wie eine lästige Laus. Dann grinste er hämisch. »Ah, das Fressen kommt zum Pferd. Das gibt es auch nicht alle Tage. Was willst du von mir, Weib?«
    »Bitte, Mister Mickaman. Ich bin gekommen, weil ich leben will. Deswegen habe ich die magischen Zeichen
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