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0970 - In Asmodis’ Schuld

0970 - In Asmodis’ Schuld

Titel: 0970 - In Asmodis’ Schuld
Autoren: Christian Schwarz
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Zusatzgedächtnis und permanente Retterin in der Not beschäftigen.« Sie grinste. »Ach ja, und natürlich als diejenige, die deinen Hormonhaushalt in Ordnung hält.«
    »Das will ich gar nicht wissen«, verkündete der Hund vom Boden her.
    »Kusch jetzt, Jeremy. Hab ich dir nicht gesagt, dass du die Klappe halten sollst? Auf jeden Fall hab ich dir den Helm abgenommen, Chéri, dich dadurch zurückgeholt und dir wohl gleichzeitig die Rückkehrmöglichkeit verwehrt.«
    Zamorra nickte. »Ah, jetzt verstehe ich, warum ich plötzlich aus der Szene geflogen bin, ohne dass der Game Master das vorher angekündigt hat. Hm. Zuerst bin ich tatsächlich auf dem Boden gelegen und mein Gegner hat mich mit einer Flammenpeitsche malträtiert. Mein lieber Merlin, das waren tierische Schmerzen. Ich habe sie so echt gespürt wie im richtigen Leben, wenn nicht sogar noch intensiver. Bisher dachte ich aber immer, dass keine Interaktion zwischen Spiel und dem wahren Leben stattfindet. Anscheinend aber doch. Auf jeden Fall war es wirklich extrem störend, dass du mir den Helm weggerissen hast, Nici, wofür ich dir ein Drittel deines ohnehin schon viel zu üppigen Monatssalärs abziehen werde. Denn dadurch hast du verhindert, dass ich eine alte Bekanntschaft erneuern konnte. Du rätst nicht, wen ich im Spiel getroffen habe. Versucht trotzdem mal.«
    »Den Weihnachtsmann, den Osterhasen, den Nikolaus, das Sandmännchen?«
    »Falsch. Fängt mit ›T‹ an und hört mit ›an‹ auf.« Er grinste.
    »Turban?«
    »Du weißt es genau, ich seh’s dir an.«
    »Ta ran?«
    »Genau den.«
    »Als animierte Figur?«
    »O nein. Ich rede vom absolut echten Taran.«
    »Na, das ist mal wirklich eine der sieben gelungensten Überraschungen der letzten Zeit. Was um alles in der Welt hat das Amulettbewusstsein mit diesem vermaledeiten Spiel zu tun?«
    »Wer ist dieser Taran?«, fragte der Hund.
    »Ein alter Bekannter von uns. Ein junger, schlanker Mann mit langen goldenen Haaren«, antwortete Nicole.
    »Ach der. Den habe ich im Spiel auf verschiedenen Levels getroffen. Immer mal wieder ist er plötzlich aufgetaucht, ohne dass mir so recht klar geworden wäre, was er eigentlich mit dem Geschehen zu tun hat. Er war nicht eingebunden, wenn ihr versteht, was ich meine.«
    Zamorra nickte nachdenklich. Seine Gedanken schweiften kurz in die Vergangenheit zurück, um das Geschehen der letzten Tage noch einmal Revue passieren zu lassen.
    Ihr alter Freund Chefinspektor Pierre Robin, Leiter der Mordkommission von Lyon, war mit einem geradezu unglaublichen Fall konfrontiert worden; einem plötzlich sprechenden Hund nämlich, der behauptete, er habe den Teufel gesehen. Robin hatte sofort Zamorra und Nicole Duval zu Hilfe gerufen. Es hatte sich herausgestellt, dass der Geist eines Mannes namens Jeremy Dupont in den Hund gefahren war. Jeremy konnte sich nur noch daran erinnern, dass er sich in einem Computerspiel durch magische Welten gekämpft hatte und dabei den Teufel getroffen hatte. Er war nach wie vor felsenfest davon überzeugt, dass es sich dabei um keines der computergenerierten Monster gehandelt hatte, sondern um eine reale Begegnung. Dabei hatte Jeremy gleich noch die Seelenhalden der untergegangenen Hölle beschrieben. Er war dem Teufel, der ihn hatte packen wollen, im allerletzten Moment von der Schippe gesprungen, woran ein plötzlich aufgetauchtes goldenes Schemen nicht ganz unschuldig zu sein schien, und war dann in dem Jack Russell namens Ivy gelandet. Wie das Spiel hieß, daran hatte Jeremy sich allerdings nicht erinnern können.
    Dafür aber daran, dass er einen alten Bauernhof bei Roussillon in der Provence bewohnte. Die Dämonenjäger waren mit Robin und dem Hund dorthin gefahren und hatten Duponts zusammengesunkenen Körper vorgefunden. Vor einem Laptop, mit einem Gehirnstromhelm auf dem Kopf, der mit dem Laptop über Kabel verbunden war. Zamorra war es gelungen, die magische Sperre zu knacken, die eine Identifikation des Spiels und dessen Herkunft verhinderte. Dadurch hatte er eine Zugangsberechtigung bekommen, die über diesen Helm zuvor nur Dupont gehabt hatte, und war auf den Game Master namens Turalel getroffen, eine hässlich aussehende Teufelsgestalt. Turalel hatte ihn in die »Magischen Welten des Duncan Wexford« eingelassen, in der sich die Spieler durch verschiedene Levels kämpfen mussten, um dann, wenn sie den höchsten Level gespielt hatten, angeblich eine Belohnung von einer Million Pfund zu kassieren. Zamorra war es zudem gelungen,
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