Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0970 - In Asmodis’ Schuld

0970 - In Asmodis’ Schuld

Titel: 0970 - In Asmodis’ Schuld
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
hat«, erwiderte der Meister des Übersinnlichen. »Möglicherweise ist der alte Feigling durch die Welt gewandert und hat in Lost Soul Unterschlupf gefunden. Ich kann mir vorstellen, dass er die Sicherheit einer virtuellen Welt dem wahren Leben vorzieht.«
    »Was heißt schon wahres Leben? Das ist immer eine Frage des Standpunkts. Für Taran ist Lost Soul ganz sicher das wahre Leben.«
    »Du schlägst mich wie immer mit einer extrem sauberen Argumentation aus dem Feld.« Zamorra grinste. »Was Leib- und Magensekretärinnen eben so beherrschen müssen. Aber im Ernst: Als Übergangslösung mag das sicher gestimmt haben. Dann aber tauche ich plötzlich mit dem Amulett in Lost Soul auf. Für Taran muss das wie Weihnachten und Ostern gleichzeitig gewesen sein. Er hat natürlich versucht, wieder ins Amulett zurückzukommen, aber dabei ist die Sperre, die Asmodis eingebaut hat, wirksam geworden. Du erinnerst dich, dass ich von einem kurzen grünen Aufleuchten gesprochen habe. Er hat es einige Male versucht. Hinterlistigerweise immer dann, wenn ich gerade durchs Kämpfen abgelenkt war. Hm. Und jetzt wird mir auch klar, wie die Blitze aus Merlins Stern plötzlich von dem goldenen Leuchten neutralisiert werden konnten, als ich auf Coringham Castle die Hexe angegriffen habe. Taran ist ja als dessen Bewusstsein ein Teil des Amuletts und hat dessen Kräfte einfach in sich aufgesogen. Die Blitze können ihm also nichts anhaben, er besteht schließlich aus derselben Magie wie sie auch. So weit so gut. Warum aber hat er verhindert, dass ich die Hexe mit dem Amulett angreife? Viel mehr, als dass ich anschließend aus dem Spiel rausfliege, wäre wohl nicht passiert.«
    Nicole kratzte mit ihren Fingernägeln nachdenklich auf Zamorras Oberschenkel herum. »Vielleicht geht es ja gerade darum. Taran wollte verhindern, dass du rausfliegst, weil ihm ja dadurch auch das Amulett wieder abhandengekommen wäre. Möglicherweise wollte er genau das verhindern. Er wusste ja nicht, ob du wieder zurückkommst, wenn du erst mal rausgeflogen bist.«
    »Da ist was dran.« Zamorra nickte. »Andererseits hat er die Rauswürfe danach nicht mehr verhindert. Warum?«
    »Ahnen Sie es nicht, Professor?«, mischte sich nun Jeremy ein. »Oh Mann, das ist echt abgefahren. Ich bin plötzlich ein Hund und rede mit echten Dämonenjägern über die Hölle und all so einen Scheiß. Wahrscheinlich ist das ja alles ein Drogentrip und irgendwann wach ich auf. Da ich aber keine Drogen nehme, muss mir irgendeiner was in den Frühstücksschnaps geschüttet…«
    »Wollten Sie uns nicht erzählen, warum Taran die Rauswürfe nicht mehr verhindert hat, Jeremy?«, fragte Nicole sanft.
    »Was? Ach ja, Pardon. Ich bin sicher, dass es mit dem Suchtfaktor zu tun hat, den Lost Soul in jedem Spieler auslöst. Als Sie beim zweiten Mal wiedergekommen sind, war sich dieser Taran garantiert sicher, dass Sie nun süchtig sind.«
    »Hm.« Der Professor kratzte sich am Kinn. »Da könnte ebenfalls was dran sein. Da Taran es aber bei mehreren Versuchen trotzdem nicht geschafft hat, ins Amulett zurückzukommen, hat er irgendwann beschlossen, mir Merlins Stern zu klauen, um ihn in Ruhe untersuchen zu können. Interessanterweise kann er ihn ebenfalls rufen. Aber unser alter Freund hat sich dabei verrechnet, weil ich mich einfach zum Amulett gebeamt habe.« Zamorra lächelte. »So habe ich Tarans Identität entdeckt. Wahrscheinlich ist ihm das gar nicht recht, schließlich hat er sich bis dato nicht zu erkennen gegeben.«
    »Sie sagen immer alter Freund«, gab Jeremy Laut. »Das verwirrt mich etwas. Meine alten Freunde verhalten sich in der Regel völlig anders, wenn sie mich nach langer Zeit wieder sehen. Wissen Sie, sie lachen und freuen sich und sagen, he, Jeremy, alter Kumpel, schon lange nicht mehr gesehen, wie geht’s dir denn so? Ich freu mich tierisch, dich so überraschend getroffen zu haben. So was alles eben.«
    Der Meister des Übersinnlichen nickte. »Es sei denn, diese alten Freunde sind total verwirrt. Wenn ich Asmodis damals recht verstanden habe, hat er Taran genau deswegen aus dem Amulett geworfen. Wie sagtest du doch so schön, Nici? Go in and find out. Genau das werde ich nun versuchen.«
    Zamorra machte es sich bequem und stülpte sich den Helm über. Nichts passierte.
    »Hä? Was ist denn jetzt passiert? Hallo.« Er klopfte mit den Knöcheln gegen den Helm.
    Plötzlich stand Jeremy schwanzwedelnd vor ihm, ein weißes Kabel im Maul. Er legte es vor Zamorra hin. »Das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher