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0970 - In Asmodis’ Schuld

0970 - In Asmodis’ Schuld

Titel: 0970 - In Asmodis’ Schuld
Autoren: Christian Schwarz
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musste. Dazu trug aber auch die Todesangst ihren Teil bei. Sie bewirkte, dass Imogen wie gelähmt war, sodass sie nicht ein Glied rühren konnte. Zwei weitere hatten sich Patricia geschnappt.
    Aus dem Schatten der Bäume löste sich eine finstere Gestalt. Ein Mensch aus Fleisch und Blut. Er war hochgewachsen und schlank, trug einen pechschwarzen Rundbart und schulterlange, ebenso schwarze, glatte Haare. Die Kleidung des Kerls bestand aus Jeans und einem T-Shirt der New York Yankees. Ein Schwert baumelte im Wehrgehänge, auf dem Kopf saß ein schwarzes Barett mit einer roten Feder. Über der mächtigen Hakennase funkelten zwei stechende Augen die Frauen düster und unheilvoll an.
    Patricia zitterte so stark, dass ihre Zähne aufeinander klapperten. »Mi-Mickaman!«, brachte sie schließlich hervor. »Du bist doch… tot. Wir haben dich doch…«
    »Schweig, du Dirne!«, brüllte Mickaman unbeherrscht los und schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. Blut spritzte.
    »Was… was wollen Sie von mir? Bitte lassen Sie mich gehen. Ich habe Ihnen doch gar nichts getan«, sagte Imogen kläglich. Sie kassierte dafür ebenfalls einen Schlag auf den Mund.
    »Du redest nur, wenn du gefragt wirst, Weib. Verstanden? Ansonsten hast du zu schweigen.«
    Die Frauen konnten kaum noch einen klaren Gedanken fassen.
    Mickaman trat dich vor Patricia hin. Beißender Mundgeruch nach Eiter und verfaulten Zähnen schlug ihr entgegen. Sie schnappte nach Luft.
    »Da staunst du, was, Dirne? Die Hölle hat mich nicht nur ausgespuckt, um mich doch noch meine Rache vollenden zu lassen. Der Teufel hat mir auch gleich noch Fußvolk mitgegeben, das mich nach Kräften unterstützt«, flüsterte Mickaman gefährlich leise.
    Taran hatte zwischenzeitlich das Bewusstsein wiedererlangt. Wie gelähmt vor Angst lag er auf dem Boden, rasende Schmerzen brandeten durch seinen Schädel. Er wagte es nicht, auch nur einen Mucks zu tun. Dem Impuls, sich durch einen Gedankenbefehl einfach abzusetzen, widerstand er mühsam. Er wollte doch die Welten auch spielerisch erleben.
    Plötzlich rammte Patricia den Hexer, nachdem sie sich mit einer schnellen Drehung aus dem Griff der Skelette gewunden hatte. Mickaman taumelte und geriet dabei auch noch mit einem Skelettbein aneinander. Patricia hingegen sprang drüber hinweg und rannte in den Wald, während Imogen wie irre schrie.
    »Bleib hiiiiiiier!«
    Patricia dachte nicht daran.
    Mickaman stand bereits wieder. Auf seinen Wink hob einer aus seiner Knochenhorde das Schwert. Er warf es aus dem Handgelenk. Die Waffe wirbelte durch die Luft. Es sah aus, als würde ein silbernes Rad die Frau verfolgen. Blitzschnell kam das Schwert näher.
    Dann erfolgte der Aufprall.
    Taran stand im Hof von Coringham Castle und schaute zum Hexer hinüber. Der nahm das Blickduell an. In den dunklen Augen Mickamans loderte ein verzehrendes Feuer.
    Die Gebäude lagen friedlich im ausgehenden Tageslicht. Taran wusste, dass das nicht so bleiben würde. Momentan konnte Mickaman das Schloss noch nicht stürmen, da er, Taran, es zu einer unüberwindlichen magischen Festung gemacht hatte. Aber durch die beiden Geiseln auf der Gegenseite wurde die Lage für die Verteidiger extrem schwierig. Zuerst musste er hören, was Mickaman überhaupt anbot.
    Taran schaute Mickamans zahlreichen Skelettkriegern zu, die an der magischen Glocke entlang schlichen. Er hatte dem Überfall des Hexers im Wald entkommen können, weil er sich ruhig verhalten und nicht den Helden gespielt hatte und so hatte ihn Mickaman schlichtweg übersehen. Hier hatte ihm seine natürliche Angst weitergeholfen.
    Was würde nun passieren? Mickaman schien zu warten, bis jemand sich bequemte und mit ihm verhandelte. Taran umklammerte währenddessen die Laserpistole, die er vor Tagen in der Bibliothek von Coringham gefunden hatte. Sie war ihm in die Hände gefallen, als er begonnen hatte, in den uralten magischen Büchern Coringhams nach Abwehrmitteln gegen den Zauberer zu suchen. Die Pistole hatte in einem ausgeschnittenen Buch gelegen, in der er auch den entscheidenden Zauber für die magische Glocke gefunden hatte. Allerdings musste man den Zauber als solchen erkennen, was ihm als magischem Wesen aber leicht gefallen war. Das Amulettwesen schaute kurz zu Sir Henry und Lady Mabel, seinen Schwiegereltern, die mit besorgten Gesichtern neben ihm standen. Lady Mabel zitterte sogar leicht, ihre Kiefer mahlten hörbar aufeinander. An den Fenstern des Schlosses standen die Angestellten und starrten
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