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0970 - In Asmodis’ Schuld

0970 - In Asmodis’ Schuld

Titel: 0970 - In Asmodis’ Schuld
Autoren: Christian Schwarz
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standen, ihre Seele zu verlieren.«
    »Du warst schon immer eher dem Guten zugeneigt«, murmelte Zamorra.
    »Was ist gut, was ist böse? Ich bin, wie ich bin«, erwiderte Taran. »Ich will aber nicht, dass diese Seelen zur Hölle fahren, denn dann bekommt sie Asmodis. Er hat mich aus meinem Haus verjagt. Ich will ihm also im Gegenzug die Seelen aus Lost Soul stehlen.«
    »Und? Gelingt dir das?«
    »Nein, eigentlich nie. Bis auf das eine Mal, als ich Jeremys Seele aus dem Spiel schleudern konnte. Aber wie ich das gemacht habe, davon habe ich keine Ahnung.« Taran zog ein bekümmertes Gesicht. »Ah, es wird stärker.«
    »Was wird stärker?«
    Taran rief Zamorras Amulett und ließ es wiederum im Raum schweben. Der Professor, der hinter ihm stand, beobachtete, wie sich Nebelschwaden daraus lösten und im Raum umher zogen.
    »Was tust du da?«, fragte Zamorra.
    Taran legte wie beschwörend die Hand über Merlins Stern. »Ich mache das Böse für dich sichtbar. Es ist… Höllenfeuer, das aus meinem Haus drückt. Das war bisher noch nie der Fall, ich kann es mir nicht erklären. Weißt du, ich kann zwar in mein Haus hinein schauen und sehen, was drin los ist, aber ich kann es nicht betreten. Asmodis, der Böse, hat mir die Tür vernagelt. Ich sehe aber, dass sich plötzlich etwas… Dämonisches an meinem behaglichen Ofen breitgemacht hat.«
    Der Meister des Übersinnlichen runzelte die Stirn. »Und du kannst es nicht näher beschreiben?«
    »Nicht, wenn ich nicht rein kann.«
    »Gut, lassen wir das vorerst, Taran. Erzähl weiter. Doch zuvor noch die Frage: Ist es richtig, dass magische Wesen innerhalb von Lost Soul auch magische Waffen benutzen können?«
    »Ja, das stimmt. Normale Spieler müssen hingegen auf das zurückgreifen, was das Spiel ihnen gibt. Aber damit kommen sie gut durch, wenn sie geschickt sind.«
    »Aber der Einsatz magischer Waffen kann das Programm nicht überlisten.«
    »Nicht in den entscheidenden Punkten, da hast du recht.« Taran sendete das Amulett zu Zamorra zurück. Die roten Nebel verschwanden. »Das Böse in meinem Haus ist wieder schwächer geworden. Wo war ich? Ach ja, bei Turalel. Der Dämon war äußerst erschrocken, als er mich im Spiel bemerkte. Er wollte mich wieder draußen haben und hat angefangen, mich zu bekämpfen. Aber ich habe bald gemerkt, dass er viel zu schwach war, um mir wirklich schaden zu können. Aber wie das manchmal so ist. Am Anfang hätte es mich doch fast erwischt, was aber an der Programmierung und nicht an Turalel lag. Weil ich das Spiel noch nicht ganz verstanden hatte. Und weil ich noch etwas verwirrt war, denn sonst hätte ich das Ganze sofort durchschaut.«
    Taran drehte sich zu Zamorra um. »Es ist auf Level zwei passiert, als ich ihn zum ersten Mal gespielt habe, auf dem, der den Spielern eine Fortsetzung der Coringham-Geschichte bietet.«
    ***
    Tarans Erinnerungen
    Lady Patricia Coringham, Lord Taran und Patricias beste Freundin Imogen Duffield schoben ihre Räder den steilen Buckel hoch. Davon hatten sie einige zu überwinden auf dem Weg zwischen Wylla und Coringham Castle, das etwa sechs Kilometer entfernt von dem kleinen walisischen Städtchen lag. Sie machten gerne ausgedehnte Radtouren zu dritt.
    Patricia hatte ihren Verlobten, Lord Taran, in der Zwischenzeit geheiratet, nachdem sie zusammen den Fluch besiegt und den fürchterlichen Hexer Mickaman, der die Coringhams bedrohte, im Sühnekreuz von Wylla vernichtet hatten.
    »Ihr habt mir die Geschichte mit dem Hexer noch immer nicht erzählt«, protestierte Imogen und schaute vor allem Patricia an. »Dabei hast du es mir schon vor Wochen versprochen, Mylady. Bist du in der Zwischenzeit vielleicht endlich mal so weit, dass du drüber reden kannst? Ich bin schon ganz neugierig. Ich hör’s auch gerne von dir, Taran.«
    Patricia schluckte zwei Mal. Dann nickte sie. »Also gut, ich denke, es geht schon. Weißt du, der Hexer war ein Vorfahr von uns aus dem 14. Jahrhundert. Er hat sich in eine wunderschöne Bauerntochter verliebt und wollte mit ihr fliehen. Deswegen hat seine Familie das Mädchen umbringen lassen.«
    »Ist ja echt abgefahren«, staunte Imogen.
    »Du sagst es. Mickaman war auch dementsprechend durch den Wind. Er lernte Schwarze Magie, um sich an seiner Familie grausam zu rächen. Dabei ist er gleich noch zum Hexer mutiert. Nachdem er ein paar Familienmitglieder umgebracht hatte, hat die ihm einen Hexenjäger auf den Hals gehetzt. Dylan Powis hieß der. Ihm ist es gelungen, Mickaman mit einem
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