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Cinderella und der Scheich

Cinderella und der Scheich

Titel: Cinderella und der Scheich
Autoren: LIZ FIELDING
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1. KAPITEL
    „Das soll genügen, Di.“
    Diana Metcalfe stieg aus dem Minibus aus, den sie gerade geputzt hatte, steckte, während sie die Hecktür zuschlug, noch eine Handvoll zerknülltes Schokoladenpapier in ihre Overalltasche und wandte sich ihrer Chefin zu, die einen ziemlich angespannten Eindruck machte.
    „Was ist los, Sadie?“
    „Jack Lumley hat sich gerade krankgemeldet. Er ist heute schon der Dritte.“
    „Mal wieder die Fleischpastete aus dem Bistro?“
    „Sieht so aus, aber das ist Sache des Gesundheitsamts. Mein Problem besteht darin, dass mit Jack jetzt drei Fahrer ausfallen und in einer Stunde ein VIP mit dichtem Terminplan auf dem Londoner City Airport ankommt.“ Selbst angesichts dieses Dilemmas brachte sie ein kleines Lächeln zustande. „Bitte sag jetzt nicht, dass du heute Abend eine heiße Verabredung hast.“
    „Nicht mal eine lauwarme.“ Woher sollte sie die Zeit nehmen, jemanden kennenzulernen? „Soll ich eine Schicht zusätzlich übernehmen?“
    „Wenn es irgend möglich ist.“
    „Ich denke schon. Ich muss nur Dad anrufen, damit er das Abendessen für Freddie macht.“
    „Wie geht’s dem Strolch?“
    „Wächst wie Unkraut.“
    „Daisy will sich schon lange mal wieder mit ihm zum Spielen treffen.“ Nach einer kurzen Pause: „Ich mach’ was für die beiden aus, wenn ich deinen Dad anrufe. Du hast keine Zeit mehr dazu, wenn du rechtzeitig am Flughafen sein willst.“
    Diana blinzelte. Am Flughafen …? „Moment mal, soll das heißen, dass ich den Promi fahre?“
    „Du fährst den Promi.“
    „Aber das geht nicht. Du kannst nicht …“
    Sadie runzelte die Stirn. „Du hast dich doch mit dem Wagen vertraut gemacht, oder nicht?“
    „Äh, ja schon …“ Grundsätzlich waren alle Fahrer in jeden Wagentyp von Capitol Cars eingewiesen worden. Theoretisch. Aber bei diesem Auto handelte es sich um die neueste, luxuriöseste und teuerste Limousine der Flotte. Sie war der ganze Stolz von Jack Lumley, dem VIP-Fahrer des Chauffeurdienstes. Diana hatte damit gerechnet, am Abend für ein paar kleinere Fahrten einspringen zu müssen. Nie wäre es ihr in den Sinn gekommen, dass sie hinter dem ledernen Steuer dieses Wagens sitzen sollte.
    Oder dass man ihr einen der bedeutendsten Kunden anvertraute.
    „Glück gehabt!“ Sadie war die Erleichterung anzumerken.
    „Heilige Schei…“ Diana schlug sich mit der Hand auf den Mund, aber nicht schnell genug. Das verwünschte Wort war ihr schon herausgerutscht.
    Sadie seufzte. „Sag bitte nicht, dass du im Schulbus solche Wörter benutzt, Diana.“ „Ich? Was glaubst du denn, wo ich das Wort aufgeschnappt habe?“
    „Sind die Kinder wirklich so schlimm? Mein Vater hat das mit den Schulbussen eingeführt, um unser Stadtviertel zu unterstützen, aber wenn es so …“
    „Die Kinder sind in Ordnung“, unterbrach Diana sie schnell. „Wirklich. Sie sind einfach in einem Alter, in dem sie Erwachsene provozieren wollen. Am besten, man reagiert nicht darauf.“
    „Diana, am besten, man übernimmt nicht ihre Ausdrücke!“
    „Aber ich …“ Angesichts ihres sprachlichen Patzers ruderte sie zurück. „Du hast recht.“
    Sadie blickte gedankenverloren vor sich hin. „Vielleicht sollte ich Jack mal ein bis zwei Wochen den Schulbus fahren lassen. Er würde ihnen schon Manieren beibringen.“
    Der Flottenchef von Capitol Cars sollte einen Minibus voller vorlauter Schulkinder fahren?
    Diana grinste. „Das würde ich gerne sehen.“
    Sie wechselten einen Blick. Zwei alleinerziehende Mütter. Die eine auf der untersten, die andere auf der obersten Sprosse in einer von Männern dominierten Branche. Beide hatten sie jeden abgedroschenen Witz über Frauen am Steuer zu hören bekommen. Bedauernd schüttelte Sadie den Kopf. „Er würde kündigen.“
    „Absolut unter seiner Würde“, stimmte Diana ihr zu. „Dass ich heute seinen geliebten Wagen fahre, ist schon schlimm genug für ihn.“
    Sadie unterdrückte ein Grinsen und war wieder ganz die Chefin. „Also denk dran, bei prominenten Kunden hat der Chauffeur äußerst höflich und zurückhaltend zu sein.“
    „Verstanden.“
    „Gut, dann informiere ich dich jetzt über den Terminplan von Scheich Zahir. Du kannst dich inzwischen umziehen, für diesen Job brauchst du die komplette Uniform. Und du brauchst gar nicht erst zu fragen: Ja, der Hut gehört auch dazu.“
    „Sch… Scheich?“
    Sie glaubte, ihren Ausrutscher gut kaschiert zu haben, aber Sadies Blick verriet, dass sie die Chefin nicht
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