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0940 - Gipfel der Macht

0940 - Gipfel der Macht

Titel: 0940 - Gipfel der Macht
Autoren: Volker Krämer
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unterschiedlichen Gedanken. Der eine fühlte die Zweifel, die an seinem Bewusstsein nagten, der andere konnte es kaum erwarten, bis die DYNASTIE endlich wieder mit ganzer Macht die Galaxie unterwerfen würde.
    Allen war jedoch eines klar: Sie hatten den Grundstein zu einer Revolte gelegt, wie es sie in der Geschichte der DYNASTIE DER EWIGEN noch nie zuvor gegeben hatte. Und jeder wusste noch etwas nur zu genau:
    Der winzigste Fehler würde das Scheitern bedeuten - und ein Scheitern bedeutete den Tod der acht Sampi…
    ***
    »Nein. Wirklich nicht, Dalius - nicht schon wieder ein Huckepack-Sprung mit dir. Das muss ich ganz ehrlich nicht haben.«
    Professor Zamorra hatte ausgezeichnet geschlafen, was erstaunlich war, denn seit Nicole Duval nicht mehr im Château Montagne wohnte, nicht mehr mit ihm leben wollte, hatte sich hier für den Franzosen einfach alles verändert. Er begann bestimmte Bereiche des Châteaus zu meiden, die für ihn zu stark mit Nicole verknüpft waren. Die Nächte verbrachte er zwar in seinem Bett, doch ein wirklich entspannendes Schlafen stellte sich nur noch ausgesprochen selten ein.
    Besonders den großen Wohnraum mied er. Zu oft hatte er dort die Abende mit Nicole vor dem Kamin verbracht. Er begann sich zu einem Küchenhocker zu entwickeln, einem, der seine Abende am Küchentisch und in der Begleitung von einem oder mehreren Gläsern Rotwein verbrachte. Er hasste diese Entwicklung, doch ihm fiel kein geeignetes Gegenmittel ein.
    Dabei wurde es Zeit, ein solches zu finden.
    Allein dieser Gedankengang bewies, dass Zamorra sich langsam aber sicher in sein Schicksal zu fügen begann. Er wollte das nicht, wollte nicht akzeptieren, was geschehen war. Doch irgendwann wurde jedem einmal klar, dass man gewisse Dinge ganz einfach nicht mehr selbst in der Hand hatte. Die Hoffnung stirbt zuletzt - ein wahrhaft abgedroschener Spruch, doch in ihm steckte enorm viel an Wahrheit.
    Professor Zamorra schüttelte erneut den Kopf und blickte den Uskugen Dalius Laertes an, der ihn erst gestern am späten Abend verlassen hatte. Und nun war er schon wieder hier. Gemeinsam waren sie Zeugen der Zerstörung von Tan Moranos Sitz auf Korsika geworden. Zamorra war ganz sicher, dass der alte Blutsauger diese Explosion nicht überlebt haben konnte, doch Laertes schien da seine Zweifel zu hegen. Inmitten von Feuer und Hitze war es unmöglich gewesen, nähere Untersuchungen durchzuführen, doch die beiden Männer hatten vereinbart, dies am kommenden, spätestens am übernächsten Tag nachzuholen.
    Laertes hatte nicht so lange warten wollen. Ihm war bewusst geworden, dass er in Zamorra nicht unbedingt einen begeisterten Partner bei dieser Suche nach Beweisen finden würde, also hatte er sich alleine auf den Weg gemacht. Doch nun stand er hier - in der Küche von Château Montagne - um den Parapsychologen abzuholen.
    Der Uskuge war verärgert, denn dieses Gezicke war er vom Professor nun wirklich nicht gewöhnt. »Hier auf der Erde gibt es eine merkwürdige Art, einen anderen mit einem einzigen Wort regelrecht abzustempeln.« Zamorra blickte Laertes skeptisch an. Was wollte der ihm jetzt sagen? Laertes fuhr fort.
    »Auf Uskugen haben wir diese direkte Art der Formulierung und Diffamierung eigentlich nicht angewandt. Mein Volk ist da wohl um einiges feinfühliger, als die Menschen es je sein werden, doch ich lebe nun schon lange genug hier - und da lernt man. Also, Zamorra, du entwickelst dich so langsam zum Weichei, verstanden? Seit wann hält dich der Materialisierungsschmerz nach einem Sprung davon ab, dich an einen bestimmten Ort zu begeben? Also los, stell dich nicht so an. Und nimm Merlins Stern mit.«
    Zamorra wollte aufbegehren. Zunächst einmal gegen das Weichei, das er für eine Frechheit hielt, und dann auch noch ob der Ermahnung, das Amulett nicht zu vergessen. Er trug es schließlich stets. Doch seine Hand griff ins Leere, und Zamorra schluckte die Entgegnung schnell wieder runter, die ihm schon fast ganz vorne auf der Zunge gelegen hatte.
    Er rief die Silberscheibe, die beinahe sofort in seiner Hand erschien.
    Merlins Stern - womit er schon beim nächsten seiner Probleme angelangt war. Seit Asmodis ihm das Amulett zurückgegeben hatte, war alles anders. War Merlins Stern früher einmal eine universell einsetzbare Waffe gewesen, ein Schutz, der seinen Träger gegen die brenzligsten Situationen abschirmen konnte, so forderte die Silberscheibe heute bei jeder noch so kleinen Aktion ihren Tribut. Sie bediente sich bei
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