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0940 - Gipfel der Macht

0940 - Gipfel der Macht

Titel: 0940 - Gipfel der Macht
Autoren: Volker Krämer
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begrenzte das Amulett dies automatisch auf maximal acht Stunden, die Zamorra in die Vergangenheit blicken konnte. Alles darüber hinaus würde weit über seine Kräfte gehen. Die Frage war, wo Morano sich jetzt aufhielt.
    Laertes war ein durch und durch logisch denkender Charakter. Seine Ausführungen und Vermutungen, die er nun folgen ließ, konnte Zamorra in keiner Form widerlegen - auch wenn er das gerne getan hätte, denn die Quintessenz daraus gefiel ihm überhaupt nicht.
    »Ich denke, dass Starless zu seinem Herrn und Meister gestoßen ist. Starless hat zu den Ewigen durch seine Zeit als Agent von Nazarena Nerukkar mit Sicherheit noch intensive Verbindungen, also weiß er, dass die ERHABENE zurzeit um ihre Position zu kämpfen hat. Wenn selbst ich das in Erfahrung bringen konnte, dann er ganz sicher. Also weiß es jetzt auch Morano. Und der ist sicher daran interessiert, die ERHABENE und ihren Kristall zu vernichten. Er hat sicherlich noch ein Hähnchen mit ihr zu rupfen.«
    »Hühnchen.« Zamorra war nicht sonderlich fröhlich gestimmt, doch nun musste er grinsen. Laertes war verwirrt.
    »Was - Hühnchen…?«
    »Ein Hühnchen mit ihr zu rupfen - so sagt man das bei uns dummen Menschen, weißt du?«
    Laertes zuckte mit den Schultern.
    »Also gut, ein Hühnchen. Aber welches Geschlecht das Tier auch haben mag: Morano wird sich diese Chance nicht entgehen lassen. Nerukkar ist abgelenkt, geschwächt, also angreifbar.«
    Laertes sprach es nicht konkret aus, doch Zamorra hatte verstanden. Morano würde sich in den Kampf der Kristalle einmischen. Im Grunde hätte Zamorra das gleichgültig sein können, denn wenn die Träger der Machtkristalle sich gegenseitig eliminierten, konnte das nur zum Vorteil für die Erde sein, zumal sich die Kämpfe weit entfernt im All abspielten.
    Doch die Sache hatte einen Haken, der so riesengroß war, dass man ihn einfach nicht übersehen konnte. Sollte es Morano sein, der unterlag, so wurde er vernichtet - und sein Machtkristall mit ihm, denn so lautete das Gesetz der DYNASTIE: Der Verlierer im Kampf der Machtkristalle durfte nicht überleben, ebenso wenig wie sein Dhyarra. Aber Moranos Machtkristall war Eigentum von Ted Ewigk, der sich auf Maiisaros Welt befand und langsam die Erinnerung an sein früheres Leben zurückerlangte. Der Professor war jedoch sicher, dass dies erst dann vollständig abgeschlossen sein konnte, wenn Ted Ewigk seinen »Stein«, wie er ihn nun nannte, wieder in den Händen hielt.
    Und genau das war nun die Quintessenz, die dem Franzosen nicht behagte: Er würde sich einmischen müssen. Es ging ihm absolut gegen den Strich, doch es ging nicht anders.
    »Du weißt, wo der Kampf stattfindet?«
    Dalius Laertes nickte. »Ich habe 400 Jahre im Körper eines Vampirs existiert - und so einiges von der Magie, die mein Sohn Sajol im Überfluss in sich hatte, ist mir geblieben. Ich kann Morano finden - und Starless, denn der ist mit seinem Herrn gegangen. Das Problem ist nur die Entfernung. Wir könnten uns den Spider holen.« Das Raumschiff der Meeghs befand sich in der Obhut von Robert Tendyke und seinem Konzern. »Aber es zählt sicher jede Sekunde. Bis wir am Schauplatz wären, könnte bereits alles vorbei sein.«
    Laertes schwieg für einige Sekunden und schien seine Möglichkeiten abzuwägen. Dann nahm sein Gesicht einen entschlossenen Ausdruck an.
    »Mit meiner Uskugen-Magie, verstärkt durch das Erbe, das mir mein Sohn überlassen hat, bin ich in der Lage viel weiter zu springen, als es selbst Gryf ap Llandrysgryf könnte. Die Entfernung, die Vampire auf ähnliche Weise überbrücken können, ist dagegen sehr begrenzt. Wenn ich mich ausreichend konzentrieren kann, könnte ich es schaffen, direkt an Bord der DYNASTIE zu springen. Das allerdings wäre schon hart am Limit. Und… du würdest den Sprung sicher nicht bei Bewusstsein überstehen.«
    Zamorra verdrehte die Augen. Ihm war klar, was Laertes da vorgeschlagen hatte. Ein Sprung tief ins All hinein, der ein Restrisiko in sich barg, das ganz einfach nicht zu ignorieren war. Sollten sie sich dem wirklich aussetzen? War es das wert? Was konnten sie schon ausrichten, wenn drei Machtkristalle aufeinanderprallten?
    Der Professor schob all diese Fragen zurück in die hinterste Kammer seines Bewusstseins. Letztendlich ging es um Ted, um die. Frage, wie dessen Leben in Zukunft aussehen konnte. Laertes schien fest entschlossen, dieses Abenteuer zu wagen, also war es sicher nicht an Zamorra, jetzt mit Zweifeln
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