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0940 - Gipfel der Macht

0940 - Gipfel der Macht

Titel: 0940 - Gipfel der Macht
Autoren: Volker Krämer
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jetzt eben Tan Morano, sie alle sollten aus dem Weg geräumt werden.
    Starless wandte sich auf der Stelle um und raste zurück in die vorderen Räume. Er wollte sich auf Tan Morano stürzen und ihn mit Vampirmagie aus dem Palast bringen. Er brüllte wie ein Wahnsinniger.
    »Sofort raus hier! Anschlag - Bomben - die Men in Black!«
    Als er Tan Morano fast erreicht hatte, sah Starless, wie die beiden Men in Black, die sich in diesem Raum aufhielten von innen heraus zu glühen begannen.
    Dann kam der unvorstellbar grelle Blitz und die Detonation, die Starless Bibleblack blind und taub werden ließen. War das also der Tod nach dem Tod, das, was einen Vampir erwartet, der vernichtet wurde? Einfach… ein Nichts? Auch für ihn, der viel mehr war, als andere in ihm sehen konnten?
    Die 10 Men in Black waren getarnte Bomben gewesen, eine Falle, die selbst Nazarena Nerukkar nicht rechtzeitig bemerkt hätte. Doch Starless' Entdeckung war zu spät gekommen.
    Oder doch nicht?
    Er hörte Schreie, die immer lauter wurden - Ewige, die im Sterben lagen, deren Körper von Fragmenten der Bomben zerfetzt worden waren. Dann öffnete er die Augen, wagte einen Blick und von Blindheit konnte keine Rede sein. Starless sah einen brennenden Körper, der durch die kärglichen Überreste der Gemächer des ERHABENEN taumelte und dabei grauenvolle Schreie von sich gab, bis er endlich still auf dem Boden zu liegen kam. Rings um Starless war Feuer, doch es drang nicht bis zu ihm vor, denn er war von einer magischen Hülle geschützt, die ihn und Tan Morano von allem fernhielt.
    Morano sah mitgenommen aus, doch er - der lebende Dhyarra - hatte sich und seine rechte Hand zu schützen gewusst. Bibleblack blickte nach oben und sah den Himmel über sich. Erst später, als er mit Morano die Trümmer verließ, erkannte er das Ausmaß der Katastrophe.
    Ein Drittel vom Kristallpalast war komplett vernichtet worden - einfach so. Überall lagen Tote und Schwerverletzte. Vom nahen Raumhafen her sah er große Gleitfahrzeuge nahen, die sicher mit Ärzten und Löschinstrumenten bestückt waren.
    Ein Umsturz, keine Frage, doch der war misslungen, denn der ERHABENE lebte, hatte alles unbeschadet überstanden. Morano wandte sich zu Starless um.
    »Gut, bauen wir einen neuen Palast, der diesen noch bei Weitem überstrahlen wird.« Er blickte auf die Ruine. »Sie sollen mich kennenlernen. Als Erstes finden wir die, die für das hier verantwortlich zeichnen. Und dann - wird Tan Morano die Geschichte der DYNASTIE DER EWIGEN neu schreiben!«
    Starless sah die Entschlossenheit in Moranos Gesicht.
    Er glaubte ihm jedes einzelne seiner Worte.
    ***
    Professor Zamorra hatte beschlossen, heute keinen Ach-wie-bin-ich-doch-allein-Abend in der Küche des Châteaus zu verbringen. Es hatte sich in den vergangenen Wochen und Monaten so viel Arbeit aufgehäuft, die er irgendwann einmal in Angriff nehmen musste.
    Warum also nicht heute?
    Dalius Laertes und Zamorra waren problemlos mit der gestohlenen Jacht bis hinter die Mondbahn gekommen - von dort aus hatte Laertes den Sprung wagen können; das Schiff hatte Zamorra per Autopilot in die Sonne gelenkt. Keine Spur zu hinterlassen war die beste aller Spuren - das war Zamorra schon lange klar.
    Viel hatten die beiden Männer nicht mehr zu besprechen, bevor sie sich dann trennten. Tan Morano als ERHABENER der DYNASTIE, das war eine unerwartete Variante, die eine ganze Menge Ärger mit sich bringen würde. Zamorra hoffte nur, dass der Vampir die Erde in Ruhe lassen würde.
    Ganz neue Aspekte auch für Ted Ewigk - doch darum konnte Zamorra sich auch später noch Gedanken machen. Als er den Computer auf seinem Schreibtisch hochfuhr, war ihm schon klar, dass sein E-Mail-Ordner überquellen musste. Genau so war es dann auch, aber das meiste davon stufte der Parapsychologe als zweit- oder gar drittrangig ein. Zwei Einladungen waren dabei, die frische Euros in seine Kasse schwemmen würden - Vorlesungen an hochrangigen Instituten, die meist erhebliche bessere Honorare zahlten, als es die Hochschulen und Universitäten taten. Unter Wert wollte Zamorra sich ja nun nicht verkaufen, denn das hatte er lange genug getan.
    Eine Mail schob er immer wieder beiseite, bis er nicht mehr umhin kam, sie dann doch zu öffnen. Absender war Doktor Artimus van Zant, dessen Abreise Zamorra nun doch verpasst hatte.
    Die Mail war in dem Stil gehalten, wie Zamorra ihn von seinem Freund kannte.
     
    Hallo, mein lieber Freund!
    Nun haben wir uns an meinem letzten Tag in
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