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0940 - Gipfel der Macht

0940 - Gipfel der Macht

Titel: 0940 - Gipfel der Macht
Autoren: Volker Krämer
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Alpha machte ein indigniertes Gesicht, doch er gehorchte.
    »ERHABENER, wir begrüßen dich im Kristallpalast, von dem aus du deine Macht ausüben wirst. Wir acht sind für Zustand, Funktionalität und reibungslosen Ablauf im Palast verantwortlich. Die Räumlichkeiten, die dem ERHABENEN vorbehalten sind, wurden von uns für dich hergerichtet - deine Leibgarde, die aus zehn Men in Black besteht, erwartet dich dort schon. Du wirst dich sicher erst umsehen wollen, daher haben wir unsere erste Zusammenkunft mit dir auf morgen gesetzt. Es gibt da viel zu besprechen.«
    Der Alpha glaubte, damit wäre seiner Pflicht Genüge getan, also drehte er sich um, wollte sich wieder in die Reihe der anderen einordnen, doch dann übernahm ein anderer die Gewalt über seinen Körper. Der Alpha Miso Vorrog sah sich unmittelbar erneut dem ERHABENEN gegenüber. Was er auch versuchte - er schien am Boden festgenagelt. Tan Morano blickte seinen Gegenüber mit unglaublicher Arroganz an.
    »Ihr seid also für diese Totenkammer verantwortlich? Schön, dass ich euch direkt hier antreffe. Eure Arbeit werden ab morgen andere übernehmen - also keine von euch geplante Zusammenkunft, keine Besprechung, denn hier plant und bestimmt nur einer - ich! Ab sofort seid ihr alle eurer Posten enthoben und dankt euren Göttern, wenn ihr denn welche habt, dass ich euch nicht direkt töte. Wie konntet ihr aus so einem Prachtbau nur einen solchen Sarg machen? Das ist ein Verbrechen. Und nun verschwindet. Schnell, ehe ich es mir anders überlege und mit euch die Wände verziere.«
    Die Alphas wagten keine Widerrede und zogen ab. Im Grunde stimmte Starless Morano ja zu, denn diese ewig Gestrigen musste man austauschen, wenn tatsächlich ein frischer Wind durch diese miefigen Gänge wehen sollte. Doch die acht Hauptverantwortlichen von einer zur anderen Sekunde zu entfernen bedeutete ja auch, dass man acht neue und kompetente Männer und Frauen finden musste, die sofort einspringen konnten. Starless hatte keine Ahnung, wie Morano sich das vorstellte.
    Die Alphas gingen an Bibleblack vorbei.
    Keiner von ihnen wagte es, dem Vampir ins Gesicht zu sehen, doch beim letzten, der ihn passierte, stutzte Starless. Ein selbstgefälliges, siegessicheres Lächeln lag auf den Lippen des Mannes. Aber vielleicht hatte Starless sich auch nur geirrt. Zum Nachdenken blieb ihn nicht viel Zeit, denn Morano rief nach ihm.
    »Komm, schauen wir uns mein neues Gemach doch einmal an.« Moranos Stimme triefte vor bissiger Ironie. Starless folgte ihm, doch das Lächeln auf dem Gesicht des Alphas konnte er einfach nicht vergessen.
    Es hatte ganz einfach nicht dorthin gepasst…
    ***
    Starless Bibleblack kannte die Räume gut, denn er hatte hier der ERHABENEN oft Bericht erstattet oder neue Aufträge erhalten. Der letzte hatte folgendermaßen gelautet: »Bringe mir den Machtkristall des Ted Ewigk - und töte den Menschen.«
    Er hatte ihn nur zu einem Teil erfüllt, denn Ted Ewigk hatte seine Attacke überlebt. Wie, das war Starless noch heute ein Rätsel. Und den Machtkristall? Nun, den hatte er zu Tan Morano gebracht, seinem wahren Herrn.
    Morano ging durch alle Räume, als glaubte er noch immer daran, zumindest einen zu finden, der seinen Vorstellungen von den Gemächern eines übermächtigen Herrschers entsprach. Er fand ihn nicht, doch das hätte Starless ihm auch schon vorher sagen können.
    Starless selbst konzentrierte sich auf ganz andere Dinge. Sein Gedächtnis war nahezu fotografisch zu nennen, daher machte es ihm keine Probleme, Vergleiche anzustellen. In jedem Raum traf er zumindest auf einen Man in Black. Die Cyborgs reagierten nicht auf ihn, denn er war nicht als Feind der ERHABENEN eingestuft. Nerukkar war wohl davon ausgegangen, dass Starless diese Mauern nie wieder betreten würde, also hatte sich die Mühe nicht gemacht, die Men in Black auf ihn einzustellen.
    Zumindest war das eine mögliche Antwort - auch wenn sie Bibleblack als äußerst mager erschien. Aber welchen Grund konnte die Leibwache der ehemaligen ERHABENEN sonst schon haben, ihn unbehelligt zu lassen?
    Langsam und alle Sinne weit offen ging er durch alle Räume. Es war nichts verändert worden. Es hatte eine Grundreinigung gegeben, doch alles war wieder an dem alten Platz gelandet. Nerukkar war eine merkwürdige Ewige gewesen. Sie legte keinen großen Wert auf ihre Umgebung hier im Palast - in der Goldenen Stadt Kore hatte das ganz anders ausgesehen. Eines war ihr jedoch wichtig gewesen, was ihre Gemächer
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