Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0940 - Gipfel der Macht

0940 - Gipfel der Macht

Titel: 0940 - Gipfel der Macht
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
hat eine von ihnen vernichtet, hat ihren Platz eingenommen - er, der Fremde. Und wenn sie ihn schon hassen, dann sollen sie ihn auch gleichzeitig noch viel mehr fürchten. Das ist sein Konzept.«
    Zamorra schüttelte den Kopf, obwohl er durchaus sah, dass Laertes richtig liegen konnte. Zamorra kannte Morano - er war schon immer ein Taktierer gewesen, ein Fuchs, dem man nichts vormachen konnte.
    Laertes steuerte auf eine Jacht zu, die noch ziemlich neu zu sein schien. Natürlich waren die Raumschiffe allesamt mit den modernsten Sicherungen geschützt, die es wirklich nahezu unmöglich machten, in sie einzudringen, geschweige denn sie zu starten. Doch gegen die Magie des Uskugen schien es keine wirkliche Sicherheit zu geben. Zamorra sah zu und bewunderte seinen Freund, der hier einen perfekten Dieb gab. Es war wirklich besser, den Uskugen nicht allein in der Nähe eines Safes zu lassen. Doch dem lag es fern, seine Fähigkeiten zu solchen Gaunereien zu nutzen.
    Als die Jacht vom Boden abhob, kam eine Anfrage von der Flugzentrale, die Laertes jedoch geflissentlich ignorierte. Nichts und niemand hinderte sie daran, diese ungastliche Welt zu verlassen.
    So, wie nichts und niemand Tan Morano daran hindern konnte, seine Macht auszuleben. Und vielleicht würden von diesem Raumhafen aus schon bald unzählige Raumschiffe der DYNASTIE DER EWIGEN starten - in Richtung Gaia - der Erde…
    ***
    Starless konnte ihn spüren - den Wutanfall, der in Tan Morano wuchs und wuchs.
    Als sie gemeinsam den Kristallpalast betreten hatten, war damit zu rechnen gewesen, dass sie von den hier verantwortlichen Alphas in Empfang genommen wurden.
    Doch niemand kam ihnen entgegen, als sie den ersten Hauptgang betraten. Tan Morano blickte sich um. Wände, Decke und Boden - alles in einem dunklen Grau gehalten. Schmucklos und wahrhaftig nicht einladend. Morano gab sich einen Ruck und ging weiter. Als der Hauptgang endete und in sternförmig abgehende Nebengänge mündete, blickte der ERHABENE Starless wortlos an.
    Der wies in Richtung des halb rechts verlaufenden Korridors, der nur noch ein Viertel der Breite des ersten Ganges aufwies. Auch hier - nichts als Düsternis.
    Irgendwann dann blieb Morano einfach stehen.
    »Du bist oft hier im Palast gewesen. Sag mir - sah das alles schon immer so aus?«
    Starless lachte humorlos auf.
    »Ja, das kann ich dir versichern. Die ERHABENEN der jüngeren Vergangenheit haben offenbar keinen Wert auf Ambiente gelegt, wie du ja selbst siehst. Es mag auch einen psychologischen Grund für diese krassen Unterschiede zwischen außen und innen geben. Jeder Bittsteller, jeder Herrscher einer fremden Rasse, der um Unterredung mit dem oder der ERHABENEN bittet, wird zunächst glauben, er betritt das Paradies, doch dann wird ihm diese Hochstimmung rasch vergehen. Nazarena Nerukkar hat sie hier nie wohlgefühlt - das kommt sicher auch noch hinzu, denn ihr wahrer Palast steht auf einer anderen Welt in der Goldenen Stadt Kore. Nur aus Staatsräson hat sie sich dazu entschieden, von hier aus ihr Amt auszuführen. Die DYNASTIE steht über allem, auch über dem Wollen des ERHABENEN.«
    Tan Morano lachte laut auf. »Fein, aber das sehe ich ein wenig anders.« So laut, dass es auch wirklich jede Abhöranlage deutlich übermitteln konnte, fügte er noch hinzu: »In diesen Laden werden wir erst einmal neuen Schwung bringen - Farben, Düfte, Schönheit im Allgemeinen. Ich bin ja sehr gespannt, wie meine Räumlichkeiten aussehen.«
    Starless grinste nur, denn er kannte Nazarena Nerukkars Privatgemächer. Morano würde entsetzt sein. »Dann führe ich dich direkt dort hin.«
    Vor dem Trakt, der den ERHABENEN zugeteilt war, standen links und rechts im Gang Men in Black Spalier. Direkt vor dem Zugang entdeckte Starless acht Alphas, von denen er mindestens drei erkannte. Es handelte sich um die für den Palast zuständigen Ewigen, die ein neuer ERHABENER wohl als Altlasten von seinem Vorgänger zu übernehmen hatte. Starless war sich allerdings ziemlich sicher, dass Morano das schon bald ganz anders sehen würde, denn diese acht Alphas zählten sicherlich zu den konservativsten Ewigen, die man in der DYNASTIE finden konnte. Also exakt die Betonköpfe, mit denen ein Tan Morano überhaupt nichts anzufangen wusste.
    Und das ließ er sie auch sofort spüren.
    Der erste Alpha ging einen Schritt auf seinen neuen ERHABENEN zu, der ihn mit einer Handbewegung stoppte. »Näher nicht - das alles, inklusive euch allen, riecht mir viel zu miefig.«
    Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher