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093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

Titel: 093 - Wenn die Knochenmänner tanzen
Autoren: Larry Brent
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Miniatursender
in seinem PSA-Ring und berichtete der Zentrale in New York von seinen
bisherigen Erlebnissen, und was er vorhatte. Er gab auch die genaue Lage des
Hotels an. Dies alles war wichtig. Wenn ihm etwas zustieß, dann würde man in
der PSA um so schneller Bescheid wissen.
    Freundlich
wurde er im El Toro begrüßt, als er wieder eintrat.
    »Sie haben
sich die Gegend angesehen, Senor?« fragte der mit dem Lippenbärtchen fröhlich.
    »Es ist wunderschön
hier, und so ruhig!«
    »Ja, wie im
Grab«, erwiderte Larry sarkastisch und setzte sich an den Tisch in der
hintersten Ecke, um den gesamten Raum überblicken zu können.
    Er ließ die
Stimmung auf sich wirken und achtete genau auf seine eigenen Gefühle.
Glücklicherweise war er nicht unvorbereitet und wußte mehr als die anderen, die
vermutlich hier in diesem Haus den Tod gefunden hatten.
    Außerdem
hoffte er, daß es ihm nicht so erging, immerhin war er bewaffnet und trug ein
Amulett bei sich, das gegen böse Einflüsse schützen sollte.
    Nun hieß es
abwarten.
     
    ●
     
    Wenige
Minuten nach acht wurde die Eintönigkeit und Ruhe durch ein Ereignis
unterbrochen, mit dem auch Larry Brent nicht gerechnet hatte.
    Ein Auto fuhr
vor.
    Einer der
drei Männer des Siebenergespanns ging nach draußen. Kurze Zeit später kam er in
den Gastraum zurück. Er trug einen zitronengelben Koffer in der Rechten. Hinter
ihm betrat eine attraktive junge Frau in sportlicher Kleidung das El Toro!
    Eines der
Mädchen nahm einen Schlüssel vom Brett und reichte ihn ihrem Bruder. Gemeinsam
gingen sie nach oben.
    Später saß
die langbeinige Reisende im Gastraum und studierte die Menükarte.
    Aus der Küche
duftete es verlockend nach Kräutern und Gewürzen.
    X-RAY-3
nutzte die Situation, die Fremde anzusprechen und sich zu ihr an den Tisch zu
setzen. Die Umgebung und die Stimmung trugen dazu bei, daß man sich
kennenlernen mußte.
    Er erfuhr,
daß sie Francoise hieß und aus Paris stammte. Sie fuhr jedes Jahr um diese Zeit
nach Fuengirola, um dort Urlaub zu machen. In der Nachsaison, weil es ruhiger
war, wie sie sich ausdrückte.
    Sie war
charmant, typisch Französin, und einem kleinen Flirt nicht abgeneigt.
    Larry konnte
nicht mit ihr gehen, als sie sich entschied, ihr Zimmer aufzusuchen und ganz
beiläufig fragte, ob er denn gar keine Lust habe, ins Bett zu gehen?
    »Lust schon«,
sagte er. Aber das konnte man auffassen, wie man wollte.
    Francoise
ging doch nicht gleich, obwohl sie offensichtlich müde war was man ihr ansah.
    Sie war den
ganzen Tag unterwegs und hatte auf Grund einer Panne mehr Zeit verloren, als
sie gedacht hatte. Daher hatte sie sich entschlossen, nun doch nicht mehr nach
Granada weiterzufahren.
    Zwei Männer
verschlossen die Fensterläden und die Tür. Obwohl sich Larry mit Francoise
unterhielt, entging ihm dies nicht.
    »Es ist
herrlich hier«, schwärmte Francoise. »Diese Ruhe. Wenn es mir paßt, werde ich
ein paar Tage hier verbringen und durch die Berge streifen. Würde Ihnen das
nicht auch Spaß machen?«
    »Spaß schon«,
sagte Larry Brent, und er mußte sich im stillen die Frage stellen, ob sie
morgen noch genauso dachte, wenn sie diese Nacht hier im El Toro hinter sich
hatte.
     
    ●
     
    Halb elf ging
schließlich die Französin nach oben. Ihr Zimmer lag dem Larrys genau gegenüber.
    X-RAY-3
blickte ihr nach. Ihre Beine in der hauteng anliegenden Hose waren eine
Offenbarung.
    Doch er
machte keine Anstalten, den Gastraum zu verlassen, sondern unterhielt sich mit
den Geschwistern.
    Es war zum
Verrückt werden! Alles schien so normal, so natürlich. Es kam eine beinahe
freundschaftliche Atmosphäre auf. Es gab nichts Besonderes an diesem Hotel, so
jedenfalls schien es. Larry mußte an die sieben Totengrüfte denken, aus denen
die Gestalten wie Schemen aus einem Alptraum gestiegen waren.
    Und dann
näherte sich der Zeiger der Uhr der Zwölf. Mitternacht.
    Im Haus
schlug eine alte Standuhr. In die sieben Gestalten kam Bewegung, und sie
machten eine schaurige Verwandlung durch. Ihre Gesichtshaut wurde spröde,
rissig und trocken, als bestünde sie aus uraltem Pergament. In Sekunden wurden
aus frischen, jugendlichen Gesichtern abstoßende, schauerliche Fratzen, die
sich zu abscheulichen Totenschädeln entwickelten. Das geschah alles im
Zeitraffertempo, und Larry wurde Zeuge vom Ablauf der einzelnen Phasen.
    Die Wesen
verwischten, als würde sich ein farbloser Nebel über sie legen, und mit einem
Mal trugen sie wieder die schwarzen Kapuzengewänder, welche
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