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093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

Titel: 093 - Wenn die Knochenmänner tanzen
Autoren: Larry Brent
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ihre unheimlichen
Körper verhüllten.
    Larry sprang
auf. Überall im Haus wurde es lebendig. Es knisterte in den Wänden und ächzte,
als würden die Dachbalken jeden Moment einstürzen.
    Die
Knochengestalten standen da, wo vor kurzem noch Menschen waren. Aber nun sah
Larry Brent die wahren Gesichter seiner Gastgeber.
    Sie waren
Knochengerippe!
    Im Haus
rumorte es, als führen Geister und Dämonen aus und vermählten sich kichernd und
zirpend mit den untoten Gastgebern.
    Aus der Ferne
drangen rhythmische Geräusche an Larrys Ohr. Stiefelabsätze knallten, eine
Gitarre wurde mit meisterhafter Virtuosität gespielt, Kastagnetten klapperten.
Der Kreis der Knochengestalten schloß sich. Larry Brent war mitten drin. Aber
er war nicht allein. Mit dem letzten Schlag der Uhr stand wie aus dem Nichts
ein Bett im Raum. Darin lag ein junges, erschrecktes Mädchen, das langsam zu
wimmern und zu schreien anfing. Dann setzten die heißen Rhythmen erst richtig
ein. Flamenco-Time! Der Gespensterreigen im El Toro begann.
     
    ●
     
    Die
Knochenmänner tanzten Flamenco, und die Knochenfrauen standen ihnen nicht nach.
    X-RAY-3
drängte sich mit dem Rücken gegen das Fußende des verschnörkelten Bettes.
    Das Stampfen
der Knochengestalten auf den Boden wurde schneller, erregter, und die Luft war
angefüllt mit einem ohrenbetäubenden Lärm. Der höllische Flamenco, von den
unsichtbaren Musikanten des Dämonenreiches höchstpersönlich gespielt, schien
das Haus bis in seine Grundfesten zu erschüttern.
    Die Schreie
des jungen Mädchens im Bett nahmen gellenden Charakter an. Wie von Sinnen
blickte es sich um, aber nur die Augen in dem zur Maske erstarrten Gesicht
lebten.
    Larry hielt
die Smith & Wesson Laserwaffe in der Hand. Seine Stirn war schweißnaß.
    Er hatte
einen Verdacht.
    Wie das
gesamte Interieur, das er mit dem Auftauchen der ungewöhnlichen Bewohner dieses
Hotels zu Gesicht bekommen hatte, so war auch das, was jetzt geschah, ein
gespenstisches Trugbild – das Bett, die schreiende Frau, die furchtbare Ängste
und Qualen durchmachte.
    Aber all das,
was er jetzt erlebte, war wirklich einmal passiert.
    Am 31. Mai
1954? In jener Walpurgisnacht?
    Wiederholte
sich hier ein Fluch?
    Gespenstisches
Licht flimmerte, geheimnisvolle, scharfe Gerüche und eisige Kälte wehten ihn
an, wenn die Knochengestalten tanzten und den Kreis enger zogen.
    Larry drückte
ab. Er zielte genau auf die Stirn eines Knochenmannes. Es zischte, als der
Strahl den blanken Schädel durchbohrte. Aber sonst passierte nichts. Was tot
war, konnte man nicht noch einmal töten.
    X-RAY-3 ging
zum Angriff über. Er mußte den Teufelskreis durchbrechen der ihn umschloß.
    Mit Wucht
stürmte er zwischen zwei sich festhaltende Knochengestalten, öffnete den Kreis
und raste hinaus.
    Die unheimlichen
Skelette erfüllten ihre blutige Mission, und Larry wurde Zeuge.
    Obwohl er
sich vorstellte, daß dies alles nur eine Art Fata Morgana war.
    Die Skelette
rissen lange Fleischermesser unter ihren Kutten hervor und machten sich damit
über das schreiende Wesen her. Jeder führte seinen furchtbaren Hieb aus.
    Mit Blut
wurde hier ein Pakt mit dem Satan besiegelt.
    Die
Auserwählte schrie noch einmal, dann brach sie zusammen. Ihr Blut sickerte
durch das Matratzenlager. Eine Lache bildete sich auf dem Boden unter dem Bett,
und Larry erkannte die Stelle wieder, wo er den großen, dunklen Fleck nach
seinem Eintritt heute mittag wahrgenommen hatte.
    Der Lärm
hatte die schläfrige Französin auf den Plan gerufen. Angelockt durch die Klänge
des heißen Flamenco hatte Francoise geglaubt, daß zu mitternächtlicher Stunde
etwas Besonderes stattfände, an dem sie unbedingt teilhaben müsse.
    Und damit
geriet sie in die Mühlen des Grauens!
    X-RAY-3,
selbst im Bann der Ereignisse, versuchte, sich bis zur Tür durchzuschlagen, um
hinauszukommen und diesem teuflischen Geschehen zu entrinnen.
    Die
Knochengestalten schnitten ihm den Weg ab, und ein ungleicher Kampf begann.
    Nach dem
vorgeschriebenen Ritus, den sie offenbar Nacht für Nacht ausüben mußten, weil
unbekannte höllische Mächte sie dazu zwangen, wandten sich die Untoten den
Eindringlingen zu, die Zeuge geworden waren und die nicht lebend entkommen
durften.
    Durch die
riesigen Fleischermesser dieser dem Satan hörigen sieben Geschwister waren
Berthold Erskin, Pedro Alcantara und in der vorletzten Nacht schließlich
Roswitha André ums Leben gekommen.
    Eine Wand aus
Messern stand ihm gegenüber, und im Hintergrund schrie
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