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093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

093 - Wenn die Knochenmänner tanzen

Titel: 093 - Wenn die Knochenmänner tanzen
Autoren: Larry Brent
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Francoise, die von drei
Skeletten eingekreist wurde.
    X-RAY-3
schlug um sich und trat mit dem Fuß zwei Angreifern die Macheten aus den
skelettierten Fingern. Mit der Hand donnerte er mitten in das Totengesicht
seines Gegenübers, daß es krachte und die Knochen brachen.
    Die Gitarren-
und Kastagnettenklänge schmerzten in seinen Ohren, und der Flamenco war noch
immer nicht zu Ende. Immer wieder versuchten die Knochenwesen diesen
teuflischen Tanz zu tanzen, wurden aber daran gehindert. X-RAY-3 wurde zu ihrem
Dirigenten. Er wischte einen Knochenmann zur Seite, der durch die Luft flog und
auf dem Tisch im Hintergrund des Gastraumes liegenblieb.
    Der zweite
Gegner wurde von Larry Brent förmlich auseinandergenommen.
    X-RAY-3
stemmte seine Fäuste in das mit teuflischem Leben erfüllte Gerippe, das
zusammenbrach. Das Messer stieß Larry mit dem Fuß zur Seite. Er arbeitete wie
ein Karatekämpfer mit Händen und Füßen, aber seine Kraftanstrengungen konnten
ihm nur kurzfristig Luft verschaffen. Er war auf seine Fäuste angewiesen, und
das Amulett, das er bei sich trug, verfehlte hier völlig seine Wirkung.
    Im Rhythmus
des Flamenco sammelten sich die Knochen der Gestalt wieder, obwohl sie
auseinandergefallen waren. Einzelne Knochen stießen durch die Luft, rhythmisch,
ruckartig, als würden sie an unsichtbaren Fäden wie Marionetten gezogen.
    Mit einem
wahren Tigersprung setzte Larry über ein Fleischermesser hinweg, das wie ein
Schwert benutzt wurde. Den Angreifer drückte er zurück und hatte nun den Weg
frei, um sich um die schreiende Francoise zu kümmern, deren gellendes Gezeter
sich unter die Musik und den heulenden Wind mischte.
    Alle Pforten
der Hölle waren geöffnet, unsichtbare Geister und Dämonen erfüllten das
Spukhaus mit Lärmen und Toben.
    »Wir müssen
raus hier!« brüllte er, und ein Sturm riß die Worte von seinen Lippen. »Sie
müssen sich in Sicherheit bringen.« Er sah, daß die Französin schwankte. Dies
alles war zuviel für sie gewesen. Sie verlor den Halt, doch er fing sie auf.
    Die Gegner
rückten heran!
    Sie hatten
ihre Knochen wieder gesammelt, diese Ausgeburten der Hölle.
    Larry blickte
zur Hoteltür und rannte los.
    Drei Schritte
trennten ihn noch.
    Er wollte sie
aufreißen, aber es ging nicht. Wie eine dichte, schwarze Wand, die ihn
erdrücken wollte, kamen die Wesen auf ihn zu.
     
    ●
     
    Er mußte
Francoise loslassen und wie durch Zauberei lag die Smith & Wesson
Laserwaffe in seiner Hand. Er löste den wirkungsvollen Strahl zwei, dreimal
aus, und der Blitz fraß sich in die Scharniere und schnitt sie durch.
    Die Tür war
nicht mehr fest verankert.
    Larry trat
mit dem Fuß dagegen, riß die Francoise, die er mit der Hüfte gegen die Wand
gepreßt hielt, wieder an sich und eilte ins Freie. Eine Sturmbö jagte ihm nach,
und er sah, daß auch die Luft außerhalb des Hauses von dem geheimnisvollen
grünen Licht, das den Wänden entströmte, gesättigt war.
    Die Knochengestalten
quollen wie eine Alptraumbrut aus dem zerstörten Türeingang hinaus in die
Nacht.
    Plötzlich
tauchte von links eine Gestalt auf und kam hinter den zerklüfteten Felsen vor,
die sich seitlich vom Abhang befanden.
    »Larry!«
    X-RAY-3 hörte
die Stimme und blieb wie angewurzelt stehen. »Morna!«
    Da stand sie,
wie eine Rachegöttin mit aufgelösten und vom Wind, der über das Haus jagte,
zerzausten Haaren und hielt etwas in der Hand, das sie über den Kopf schwang.
Es sah aus wie ein rechteckiger Klotz. Dann rief sie etwas sehr seltsames:
    »Ihr lechzt
nach Blut. Ihr habt’s genommen! Sieben Stunden währt daraufhin euer Leben,
sieben Stunden für die Ewigkeit!« In die Knochengestalten kam Erregung, und die
Klänge des hektischen Flamenco wurden leiernd und schwach. Larry hielt den Atem
an. Die unheimlichen Wesen blieben wie erstarrt stehen, sie wandten ihre
Totenkopfgesichter der Schwedin zu, die sich schrittweise näherte und
abgekämpft, müde und zerschunden wirkte.
    Jetzt
erkannte er auch, was sie ihnen entgegenhielt: ein großes Buch. Der Umschlag
bestand aus schwerem, dunklem Leder, der mit einem dämonischen, weit geöffneten
Auge verziert war. Es war das gleiche Auge, das auch auf den Grabplatten
prangte.
    »Das
Geheimnis eures Lebens, das keines ist, sondern nur ein Schattendasein, das
eine Stunde währt, ist erkannt! Das Blut des Meisters, der die Höllenmächte
rief, der sie euch dienstbar machte, hat dieses Buch benetzt, und die
Flammenzungen der Hölle werden das Wissen zerstören, das zur
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