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092 - Die Todesbucht von Cala Mordio

092 - Die Todesbucht von Cala Mordio

Titel: 092 - Die Todesbucht von Cala Mordio
Autoren: Larry Brent
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hervor. »Es gibt keine Seeungeheuer .«
    »Wer weiß«,
antwortete der Besitzer des Bootes. »Jetzt - gibt es vielleicht eines. Denk an
die Entdeckung, die die beiden gemacht haben. Sie haben von einem riesigen Ei
gesprochen . . . vielleicht ist wirklich etwas ausgeschlüpft .«
    »Ich habe
eher das Gefühl, daß die beiden uns ganz gehörig an der Nase herumgeführt
haben«, warf Marco ein. Er war der robusteste von allen dreien und schien den
Schock verkraftet zu haben. Er fuhr sich über das stoppelbärtige Kinn.
    »Wie meinst
du das, Marco ?« Der Bootsbesitzer war verwirrt. Die
Linien um Mund und Nase wirkten noch tiefer als üblich.
    »Daß sie in
Wirklichkeit etwas ganz anderes suchten . . .«
    »Du denkst -
an einen Schatz ?«
    »Si, genau!
Sie haben ihre wissenschaftliche Arbeit nur uns gegenüber in den Vordergrund
geschoben. In Wirklichkeit haben sie etwas ganz anderes gesucht und auch
gefunden ... Es sind viele Schiffe in Stürmen hier vor der Küste gesunken,
Schiffe, die in Richtung Barcelona unterwegs waren, aber nie dort ankamen. Wie
viele Korvetten und Fregatten aus den letzten Jahrhunderten gingen verloren,
die randvoll mit Gold aus den Kammern der Inkas und Azteken geladen waren. Der
>Professor< und dieser Valmarez haben ein
solches Wrack gefunden. Und sie haben nichts darüber gesagt, weil sie fürchten
mußten, daß wir für unsere Arbeit dann kräftiger hinlangen würden .«
    »Du bist ein
kluger Bursche, Marco«, konnte der Bootsbesitzer sich die Bemerkung nicht
verkneifen.
    »Und ich bin
auch gerissen. . . Deshalb lassen wir die Sache nicht so einfach über die Bühne
gehen .« Er blickte auf die beiden Leichen. »Wir wären
ganz schön blöd, wenn wir die zwei an Land brächten und sich die Polizei mit
der Sache befassen ließen. Wir lassen sie verschwinden . . .«
    »Das kannst
du nicht tun !« preßte der Bootsbesitzer hervor. »Das
gibt Ärger. Man wird sie suchen und herausfinden, daß sie mit meinem Boot
hinausgefahren sind .«
    »Das weiß
keiner, darauf kannst du Gift nehmen. Die Burschen haben keinem Menschen etwas
gesagt! Ebensowenig, wie sie uns verständlicherweise nicht in ihre Pläne
einweihten . . . Wir beschaffen uns ’ne Taucherausrüstung und gehen hier
’runter. Und die beiden werfen wir den Fischen zum Fraß vor .«
    »Da mach’ ich
nicht mit !« Der Bootsbesitzer schüttelte heftig den
Kopf. »Ich setz’ mich nicht ins Gefängnis.«
    »Wenn wir’s
geschickt anfangen, merkt kein Mensch etwas . . . wir werden stinkreich. Ich
bin überzeugt davon .«
    »Wir werden
sterben !« meldete der Junge sich zu Wort, der dem
Dialog zwischen dem gedrungenen Marco und dem kränklichen Fischer die ganze
Zeit über wortlos gefolgt war. »Selbst wenn es da unten in der Tiefe einen Schatz
geben sollte, dann wird er von etwas bewacht, das niemand heranläßt .«
    Marco lachte
trocken. »Du meinst, daß der Schatz - verflucht ist ?«
    »Man hat
schon von solchen Dingen gelesen .«
    »Du hältst es
für möglich, daß die Geister der toten Seeleute oder der Indianer, deren Blut
mit dem Gold verbunden ist, auf dem Meeresgrund spuken ?«
    »Es ist alles
möglich«, antwortete der junge Mallorquiner. »Ich mach da nicht mit. . . Schau
dir den >Professor< und Valmarez an! Sie sind
ausgesaugt worden . . . So sieht nur ein Mensch aus, dessen Körper der letzte
Blutstropfen entnommen wurde .«
    »Sie werden
sich verletzt haben. Vielleicht beim Einstieg . . ., möglicherweise sind sie an
einer scharfen Kante hängengeblieben und haben sich die Anzüge aufgeschlitzt. . .«
    Marco wollte
die Toten gleich näher untersuchen.
    Aber da trat
etwas ein, das keiner von ihnen erwartet hatte und von einer Sekunde zur
anderen alle ihre Pläne über den Haufen warf.
    Sie hörten es
rauschen, und die Lage des Bootes auf der verhältnismäßig ruhigen See wurde
plötzlich instabil.
    Der
Bootsbesitzer fuhr herum. »He? Was ist denn da los ?«
    Seine Frage
ging unter in einem Schrei.
    Wer Mann
starrte ungläubig auf die nach unten führende Treppe, über der die Klappe weit
offen stand.
    »Wir haben
Wassereinbruch !« Esteban, der Junge aus Cala Millor schrie es mit sich
überschlagender Stimme. Dann ging es auch schon Schlag auf Schlag. Das Boot
bekam Schräglage und kippte nach Lee weg.
    Die Leichen
kamen ins Rutschen, die drei Männer torkelten gegen die Reling und klammerten
sich dort fest.
    »Rettungsboote
ins Wasser lassen !« brüllte Marco noch, und der
Rausch, nach Gold und Reichtum schien in dem
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