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092 - Die Todesbucht von Cala Mordio

092 - Die Todesbucht von Cala Mordio

Titel: 092 - Die Todesbucht von Cala Mordio
Autoren: Larry Brent
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    Es geschah in
einer Tiefe von zweiundachtzig Metern.
    Sie waren zu
zweit getaucht.
    Stan Oldredge , der bekannte englische Geologe, und ein
spanischer Sporttaucher namens Juan Valmarez , mit dem
der Engländer befreundet war.
    Es war der
dritte Tauchversuch in zwei Tagen. Stan Oldredge hatte es eilig, und es war ihm egal, daß es bereits Nacht war. Hier unten auf
dem Meeresboden, rund zehn Kilometer vor der Ostküste Mallorcas, merkte man
sowieso nicht, ob die Sonne schien oder nicht.
    Oldredge wollte keine
Zeit verlieren.
    Er hatte eine
sensationelle Entdeckung gemacht. Doch Sensationen kamen nur zustande, wenn man
das, was sie auslösen sollten, auch vorweisen konnte.
    Die beiden
Taucher in ihren plumpen Anzügen wirkten wie urtümliche Wesen zwischen den
algenbewachsenen unterseeischen Hügeln.
    Das, was sie
suchten und mit Schippen bereits vorsichtig freigelegt hatten, sah auch aus wie
ein kleiner Hügel.
    Es hatte eine
gesprenkelte Oberfläche und ragte etwa zwei Meter weit aus dem Boden. Der
weiß-graue Belag war glatt.
    Die beiden
Taucher standen mit den drei Männern, die oben in dem kleinen Schiff warteten,
ständig in Sprechverbindung. Die in den Helmen eingebauten Funkgeräte
funktionierten einwandfrei.
    Stan Oldredge und Juan Valmarez hatten
Trossen und Kabel dabei, die sie um das entdeckte Gebilde legen wollten. Es
erinnerte an ein riesiges Ei.
    »Es ist eines !« sagte der fünfunddreißigjährige Engländer unwillkürlich,
und es wurde ihm nicht bewußt, daß er seine Gedanken laut aussprach. »Es ist
das Ei eines urwelthaften Tieres, eines Sauriers möglicherweise, der hier vor
Jahrmillionen lebte.... Vielleicht ist das Ei schon angebrütet und durch einen
Erdrutsch oder einen anderen Unfall vom Festland gerollt und ins Meer gefallen
. . .«
    Als Oldredge merkte, daß er Selbstgespräche führte, hielt er
erschreckt inne.
    Was er sagte,
wurde oben auf dem Boot gehört. Er wollte aber nicht, daß die Burschen, die er
sich für dieses Unternehmen angeheuert hatte, zuviel erfuhren und sich ihre
Gedanken machten.
    Er hörte ein
leises, von atmosphärischen Störungen unterbrochenes Lachen im
Helmlautsprecher.
    »Hallo,
Professor !« rief einer der Burschen ins Mikrofon. Sie
nannten ihn immer >Professor<, obwohl er keiner war. »Hoffentlich steckt
kein Riesenhuhn drin . . . hebt euch an dem schweren Ei bloß keinen Bruch.
Schaut es euch genau an! Wäre peinlich, wenn wir lediglich einen von der
Strömung glattgeschliffenen großen Kieselstein in die Höhe schaffen
. ..«
    Aus dem
Hintergrund ertönte leises Lachen.
    Oldredge zerdrückte
einen Fluch zwischen den Zähnen und machte seinem Begleiter gegenüber ein
bedauerndes Handzeichen.
    Durch
Abwinken gab Juan Valmarez ihm zu verstehen, das
Ganze nicht zu tragisch zu nehmen.
    Valmarez stapfte
weiter. Sand quoll unter seinen Füßen auf und wurde von der Strömung
mitgezogen.
    Neben ihm
bewegten sich bereits Halme, zwischen denen bunte Fische hervorschossen, als er
ihnen zu nahe kam. Wie Flitterwerk schnellte der Schwarm durchs Wasser und war
im nächsten Moment verschwunden.
    Valmarez , der drei
Schritte von dem Geologen entfernt in Rückender Haltung hantierte, richtete
sich plötzlich auf und winkte dem Engländer zu.
    Oldredge reagierte
sofort.
    Aufgeregt
deutete Valmarez auf eine Entdeckung, die Oldredge jedoch von der Stelle aus, an der er stand, nicht
sehen konnte.
    Die
aufgeregten Handzeichen veranlaßten ihn, hinüberzugehen.
    Er tauchte
neben Valmarez auf, der mit großer Anstrengung
versuchte, neben dem vermeintlichen Riesen-Ei etwas freizulegen. Oldredge war erstaunt, seinen Helfer dort graben zu sehen.
    In dem
lockeren Boden schimmerte es metallisch.
    Das Ei lag
auf einer Art Netzwerk, das durch starke Streben zusammengehalten zu werden
schien.
    Was hatte das
zu bedeuten?
    Waren
Geheimnis und Sensation, die sich möglicherweise daraus entwickelte, größer,
als man hätte annehmen können?
    Beide Männer
hatten keine Gelegenheit mehr, sich darüber Gedanken zu machen.
    Von dem
metallisch schimmernden Untergrund löste sich etwas. Es war lang, schwarz und
erinnerte auf den ersten Blick an den glitschigen, geschmeidigen Körper einer
Schlange.
    Valmarez erwischte es
zuerst.
    Das
schlangengleiche Etwas war rasend schnell heran und durchstieß die kräftige
Oberfläche des Druckanzuges.
    Gurgelnd
entwich die Luft. Große Blasen stiegen vor Oldredge auf, und Valmarez schrie in seinem Helm. An dem
verzerrten Gesicht des Mannes war seine
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