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092 - Die Todesbucht von Cala Mordio

092 - Die Todesbucht von Cala Mordio

Titel: 092 - Die Todesbucht von Cala Mordio
Autoren: Larry Brent
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hatte, blätterte
geräuschvoll seine Zeitung um und warf ihnen wie zufällig einen schnellen Blick
von der Seite her zu.
    Klaus Berger
sagte nichts.
    Auch ihm kam
der Mann merkwürdig vor.
    Er trug einen
schwarzen, gutsitzenden Anzug, zum weißen Hemd eine leicht gemusterte schwarze
Krawatte und einen schwarzen Hut.
    Das Gesicht
des Fremden war auffallend blaß, die Lippen bildeten einen harten Strich, und
der Mann wirkte sehr ernst.
    Kathrins
Vergleich mit einem Leichenbestatter traf den Nagel auf den Kopf.
    Auch Klaus
Berger fühlte sich in der Nähe des Mannes nicht wohl.
    Während des
Fluges Richtung Süden verhielt sich der Schwarzgekleidete äußerst zurückhaltend
und einsilbig, er vertiefte sich meistens in Zeitungen. Wortlos nahm er den
Imbiß entgegen, danach trank er noch ein Bier und las dann weiter.
    Die vier
jungen Deutschen unterhielten sich anfangs gemeinsam und genossen den Blick in
die Tiefe, als sie über die Alpen flogen. Der Captain erklärte über
Lautsprecher die wichtigsten Gebirgsgruppen, wobei bekannte Namen wie
Matterhorn und Montblanc fielen.
    Der Flug
führte über die französische Hafenstadt Marseille hinweg, und dann lag die
Weite des blauschimmernden Meeres unter ihnen.
    Insgesamt
dauerte es zwei Stunden, bis die Maschine über der nördlichsten Spitze -
Formentor - hereinschwebte, dann die Sonneninsel überquerte und zur Landung auf
dem Aeropuerto de Palma ansetzte. Der Air-Bus raste über die schnurgerade
Asphaltbahn.
    Der Pilot
bremste zweimal heftig, um die Geschwindigkeit der schweren Maschine
herabzusetzen. Wenig später rollte der große Metallvogel dem länglichen Gebäude
entgegen, das jenseits der Hangars lag, in denen Flugzeuge der spanischen
Fluggesellschaft Spantax gewartet wurden.
    Die
Passagiere klatschten Beifall, als der Pilot das Flugzeug langsam ausrollen
ließ. Kaum stand es vor der einstöckigen Abfertigungshalle, kamen Flughafenangestellte
und rollten die Treppe heran. Die Touristen verließen den Air- Bus.
    Die vier
Freunde aus Frankfurt und Umgebung und der Mann im schwarzen Anzug waren die
letzten Passagiere, die die Gangway hinuntergingen. Die vier jungen Leute
gingen in einer Gruppe zusammen auf die offene Tür des langgestreckten
Flughafengebäudes zu. Hinter den großen Fenstern im ersten Stock waren die
Passagiere zu sehen, die auf ihren Abflug warteten. Viele Menschen drängten
sich an den Fenstern und blickten auf die Flugsteige, wo mehrere Maschinen zum
Start vorbereitet wurden.
    Die orange-blauen
Air-Busse von Hapag Lloyd hoben sich farblich besonders von dem grauen Asphaltbelag ab.
    Die vier
Freunde passierten die Paßkontrolle, entdeckten auf den altmodischen Förderbändern
in der schmutzigen, von Menschen erfüllten Vorhalle wenig später ihre Koffer
und nahmen sie an sich.
    Draußen vor
dem Gebäude standen schon die Busse bereit, die ganze Scharen von Touristen ins
Landesinnere karrten, quer durch die Insel.
    Der Himmel über
Mallorca und dem Meer war strahlend blau, kein Wölkchen weit und breit. Die
Luft war warm, und die meisten Menschen, die aus den verregneten und
wolkengrauen Regionen Europas kamen, machten aus ihrer Begeisterung über das
schöne Wetter keinen Hehl.
    Eine alte
Frau im hellen Sommerkostüm und silberweißen Haar trat erstaunlich elastisch
und forsch auf den Bus zu und palaverte in einem seltsamen Gemisch aus
spanischen und deutschen Wörtern mit dem Gepäckträger. Sie hatte fünf riesige
Koffer dabei, die in der Farbe zu ihrem Kostüm paßten.
    Nachdem die
Gepäckstücke verstaut waren, drückte die alte Dame dem Mann zwei Scheine in die
Hand und verschwand dann in den Bus. Sie nahm auf einem der hintersten Sitze
Platz, kam sofort mit ihrem Nachbarn ins Gespräch, und die vier Freunde, die
davor saßen, hörten, daß dies bereits die fünfzehnte Reise nach Mallorca wäre
und sie den ganzen vor ihr liegenden Winter in ihrer Apartmentwohnung am Meer
verbringen würde.
    Die
Reiselustige, die wie eine Mittfünfzigerin wirkte, ließ ihre Nachbarn fröhlich
nach ihrem Alter fragen und amüsierte sich köstlich an den erstaunten
Gesichtern, wenn sie zugab, daß sie im nächsten Jahr achtzig würde. Das wollte
ihr keiner glauben.
    Sie war
lebenslustig, ungeheuer aktiv, reiste gern und forderte die Leute ihrer
unmittelbaren Umgebung auf, auch den Winter auf Mallorca zu verbringen.
    Die Hälfte
der Reisenden lachte.
    Der Busfahrer
und der Reiseleiter standen draußen auf der Straße und gingen eine Namensliste
durch.
    Eine
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