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092 - Die Todesbucht von Cala Mordio

092 - Die Todesbucht von Cala Mordio

Titel: 092 - Die Todesbucht von Cala Mordio
Autoren: Larry Brent
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Todesangst abzulesen. Im Bruchteil von
Sekunden entwickelten sich die tragischen und grausamen Ereignisse.
    Instinktiv
warf Oldredge sich noch herum und streckte
gleichzeitig zur Abwehr die Hände aus, um den schwarzen Strang, der auf ihn zuschnellte , sich vom Körper fernzuhalten.
    Aus den
Augenwinkeln nahm er wahr, daß Juan Valmarez durchs
Wasser ruderte, daß er eingehüllt war von gurgelnden Luftblasen. Der Taucher
schlug wie von Sinnen um sich. Seine Reaktionen waren völlig nutzlos, aber in
der Todesangst tat man oft unüberlegte Dinge.
    Valmarez ’ Lungen und
Magen füllte sich mit Wasser. Der Mann ertrank . . .
    Oldredge schrie auf.
    »Holt uns
hoch !« brüllte er in das eingebaute Helmmikrofon.
    »Ist das
Küken ausgeschlüpft ?« fragte heiter eine Stimme, der
man anhörte, daß der Sprecher schon einige Gläser Wein getrunken hatte. »Rennt
es euch nach ?« Er wollte sich kugeln vor Lachen.
    »Hoch,
verdammt noch mal. . . schnell!« Stan Oldredges Stimme
überschlug sich.
    Der Boden um
ihn herum war aufgewühlt. Der Sand stieg in Wolken auf und raubte ihm die
Sicht; er wußte nicht, aus welcher Richtung der Feind erneut zuschlug.
    Da war er
auch schon da . . .
    Stan Oldredge merkte, wie sich etwas unterhalb des schweren
Helmwulstes
    durch seinen
Anzug und in seinen Körper bohrte.
    Mit
ungeheurem Druck schoß das Wasser durch die entstandene Öffnung in seinen
Taucheranzug. Oldredge wurden die Füße unterm Körper
weggerissen, und er flog über den flachen Hügel mit dem seltsamen Fund.
    Schreien
konnte der Mann nicht mehr.
    Überall war
plötzlich Wasser.
    Er schluckte
es, zog es in Lungen und Magen und wußte, daß dies das Ende war.
     
    ●
     
    Die drei
Männer auf dem hochseetüchtigen Fischerboot, das der Forscher gechartert hatte,
drehten an den Winden. Einer rief immer wieder ins Mikrofon nach den Männern in
der Tiefe. Aber die gaben keine Antwort mehr. Da wurde auch denen droben mulmig
zumute, und es wurde ihnen klar, daß die Taucher sich keinen makabren Scherz
erlaubten, sondern wirklich etwas passiert war.
    Die
Stahltrossen, an denen die Taucher in die Tiefe hinabgelassen worden waren,
füllten die Trommel. Die Männer an Bord drehten die Winden schneller, als
zulässig war.
    Die Helfer,
die Oldredge angeheuert hatte, wußten, daß es
gefährlich war, die Männer zu schneller Druckveränderung auszusetzen. Aber der
>Professor< hatte es selbst verlangt.
    »Da sind sie !« rief der Jüngste der drei, die von Oldredge für das Unternehmen gut bezahlt worden waren. »Der Kopf des ersten . . . taucht
auf . . .«
    Es handelte
sich um Valmarez . Das Sichtglas des aus dem Wasser
sich hebenden Taucherhelms war ihnen zugewandt, und im hellen Licht der
Scheinwerfer, die sie eingeschaltet hatten, konnten sie. jede Einzelheit
erkennen.
    Das Gesicht
war eine schreckverzerrte Fratze. Weit aufgerissen waren Mund und die aus den
Höhlen getretenen Augen. Die Männer an Bord bekamen eine Gänsehaut, als sie die
beiden Körper über die Reling zogen. Sie sahen es auf den ersten Blick: Hier
konnte niemand mehr helfen. Valmarez und Oldredge waren tot.
    »Was haben
sie da unten in der Tiefe gesehen? Was .. . haben sie . . . erlebt ?« Der Fischer, der das sagte, hieß Marco, war ein
gedrungener Bursche, der den ganzen Tag über die Rotweinflasche in greifbarer
Nähe hielt, und vorhin noch über das Funkgerät seine Scherze gemacht hatte. Er
redete gern und viel. Aber nun fiel ihm das Sprechen schwer, und seine Stimme
klang tonlos und fad.
    Mehr brachte
er nicht hervor.
    Das Grauen
schnürte seine Kehle zu.
    »Die Haut. .
., Marco . . stieß der Mann neben ihm hervor, der gemeinsam mit ihm die beiden
Taucher an Bord gehievt hatte. »Sieh sie dir an . . . sie ist schneeweiß, als
befände sich kein Tropfen Blut mehr in ihren Adern .«
    Marco nickte.
»Ich habe noch . .. nie so weiße Leichen gesehen .«
    Den Männern
graute, als sie die Toten in Tücher wickelten.
    »Was sollen
wir drüben an Land sagen ?« fragte der Jüngste der Crew
mit belegter Stimme.
    »Die
Wahrheit«, knurrte Marco.
    »Und . . .
was ist die Wahrheit? Weißt du, was sich dort unten abgespielt hat ?«
    »Vielleicht -
haben sie ein Ungeheuer entdeckt ?« warf der dritte
Mann ein. Er war Fischer wie die anderen und Besitzer des Bootes. Die ganze
Zeit hatte er kein Wort gesagt. Man sah ihm an, daß er ganz unter dem Eindruck
des Ereignisses stand. Der an sich schon kränklich aussehende Mann wirkte noch
elender.
    »Quatsch !« stieß Marco
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