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087 - Bei Vollmond kommt der Tod

087 - Bei Vollmond kommt der Tod

Titel: 087 - Bei Vollmond kommt der Tod
Autoren: A.F.Morland
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stieg aus.
    Plötzlich gefror mir das Blut in den Adern.
    »Vorsicht, Ernie!« brüllte ich.
    Ein Knurren und Fauchen war zu hören, und dann flog etwas Dunkles auf Ernie Fisher zu!
    ***
    Meine Nackenhärchen sträubten sich. Ernie stieß einen erschrockenen Schrei aus. Der Schatten prallte gegen ihn und riß ihn nieder.
    »Tony!« schrie Ernie. »Hilfe!«
    Ich tat zwei Dinge gleichzeitig: Ich sprang aus dem Geländewagen und riß meinen Colt Diamondback aus dem Leder.
    Verdammt, ich hatte den Fishers ihren Jungen unversehrt zurückbringen wollen, und nun passierte das!
    Ich hetzte um das Fahrzeug herum. Was Mr. Silver machte, entzog sich meiner Kenntnis. Ich konzentrierte mich nur auf das, was jenseits des Wagens vor sich ging.
    Zwei Körper wälzten sich über den Boden. Wer war Ernie? War das andere ein Werwolf? Oakland vielleicht?
    Hatte die Bestie auf dem Felsen gelauert?
    Wieder dieses Fauchen und Knurren, und dann schrie Ernie Fisher qualvoll auf. Mir zog es die Kopfhaut schmerzhaft zusammen.
    Ernie mußte jetzt verletzt sein. Die beiden Körper trennten sich für einen Augenblick, und ich erkannte, welcher Ernie Fisher war.
    Ich schoß sofort. Laut hallte der Schuß durch die stille Nacht, und ich hörte ein wütendes Kreischen, das mir bestätigte, daß ich nicht gefehlt hatte.
    Geweihtes Silber hatte den Feind getroffen oder gestreift, genau war das nicht zu sehen.
    Ich wollte noch einmal feuern, aber da sprang unerwartet Mr. Silver dazwischen. »Nicht, Tony!« rief er. »Laß das sein!«
    »Hast du den Verstand verloren? Ich kann den Jungen doch nicht…«
    » Ich erledige das!« stieß der Ex-Dämon hervor und warf sich auf die dunkle Gestalt.
    Ich eilte zu Ernie Fisher, packte ihn und zerrte ihn zurück. Er zitterte am ganzen Körper, und ich spürte klebriges, warmes Blut an meinen Fingern.
    »Tony!« preßte der Junge heiser hervor. »Ich bin verletzt…«
    »Ich weiß. Ist es schlimm? Wo hat dich das Ungeheuer erwischt?«
    »Es ist kein Ungeheuer, Tony. Es ist ein Puma.«
    Deshalb wollte Mr. Silver nicht, daß ich noch einmal feuerte, denn meine zweite Kugel hätte das Tier höchstwahrscheinlich getötet.
    Der Ex-Dämon hatte gespürt, daß wir es mit keinem Monster zu tun hatten. Obwohl der Puma den Jungen angefallen hatte, wollte Mr. Silver nicht, daß er deshalb sein Leben verlor.
    Jetzt kämpfte der Hüne mit dem Tier. Ich sah, wie sich seine Hände mit einem silbernen Flirren überzogen.
    Magie wurde sichtbar!
    Der Ex-Dämon krallte seine Finger in das Fell des Puma und setzte seine Abwehrmagie frei. Sie mußte wie mit Dutzenden von Nadeln in den Tierkörper dringen, denn der Puma bäumte sich jäh auf und stieß ein wildes, entsetztes Gebrüll aus.
    Mr. Silver schlug mit der Faust zu, traf das Tier, und es lag einige Sekunden still.
    Der Ex-Dämon erhob sich und trat einen Schritt zurück. Der Puma kam zu sich, stand benommen auf, und als sich Mr. Silver auf ihn zu bewegte, ergriff er in panischer Angst die Flucht. Er sprang auf den Felsen, von dem er sich auf Ernie Fisher gestürzt hatte, und verschwand auf Nimmerwiedersehen.
    »Ich sah keinen Sinn darin, ihn zu erschießen«, rechtfertigte sich Mr. Silver.
    »Das geht schon in Ordnung«, erwiderte ich. »Ich wußte nicht, daß es ein Puma war: Ich dachte, es wäre ein Werwolf. Ernie ist verletzt.«
    »Wo?«
    »Am Unterarm. Du solltest dir das mal ansehen.«
    Mr. Silver begab sich zum Sohn der Fishers, der inzwischen wieder im Wagen Platz genommen hatte.
    Ich knipste die Innenbeleuchtung an. Ernies Gesicht war blaß und schmerzverzerrt. Seine Lippen bebten, sein Kopf ruhte auf der Nackenstütze, und er drehte ihn ständig hin und her.
    »Oh, verdammt, tut das weh«, stöhnte er.
    »Laß mal sehen«, verlangte Mr. Silver.
    »Nicht anfassen!« schrie Ernie auf und wies Mr. Silver mit der unversehrten Hand ab.
    »Ich tu' dir nicht weh«, versprach Mr. Silver. »Bestimmt nicht.«
    »Er kann dir helfen«, sagte ich. »Du wirst gleich keine Schmerzen mehr spüren, und die Verletzung wird verschwunden sein.«
    Ernie schaute mich zweifelnd an. »Wie… wie will er das denn anstellen?«
    »Er verfügt über magische Kräfte.« Ich holte mein Taschenmesser heraus, klappte die Klinge auf und schnitt Ernies Ärmel auf. Die Verletzung sah durch das Blut schlimmer aus, als sie tatsächlich war.
    Ich trat zur Seite, um den Ex-Dämon ranzulassen. Mr. Silver forderte den Jungen auf, sich zu entspannen. »Schließ die Augen und vertraue mir einfach. Mehr
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