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087 - Bei Vollmond kommt der Tod

087 - Bei Vollmond kommt der Tod

Titel: 087 - Bei Vollmond kommt der Tod
Autoren: A.F.Morland
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mir gelang, diese Waffe in meinen Besitz zu bringen.
    Um ein Haar hätte ich es nicht geschafft. Aber dann hatte ich, schon fast am Ende meiner Kräfte, doch den Silberdolch in meiner Hand, und als mich das Untier erneut attackierte, stach ich mit letzter Kraft zu. Wie vom Blitz getroffen, brach das Ungeheuer zusammen und begann sich zu verändern. Aus dem Monster wurde ein Mensch. Aber was für ein Mensch!
    Aus dem Ungeheuer, das meine Eltern zerfleischt hatte, wurde… mein geliebter Bruder Simon! Für mich stürzte eine Welt zusammen.«
    Pasquanell trank. Sein finsterer Blick war in eine geistige Ferne gerichtet.
    Doyle konnte ihm nachfühlen, wie ihm damals zumute gewesen war. Ein Werwolf hatte das größte Unglück, das man sich denken kann, über Pasquanells Familie gebracht.
    »Jetzt verstehe ich, warum du diese Bestien so sehr haßt«, sagte Doyle ergriffen.
    Der bärtige Werwolfjäger kniff die Augen zusammen. »Ich hatte damals noch keine Erfahrung, bewaffnete mich mit allem, was ich auftreiben konnte, und machte mich auf die Suche nach dem Untier, das die Schuld trug an dieser schrecklichen Tragödie. In der nächsten Vollmondnacht gelang es mir, ihn zu stellen, und ich bestrafte ihn für seine Tat. Doch das genügte mir nicht. Ich beschloß, weiterzumachen, die Jagd auszudehnen auf alle Werwölfe, die es gibt, und ich kann dir sagen, daß ich diese Entscheidung noch keinen Augenblick bereut habe.«
    ***
    Wellfort Creek
    Die wenigen Lichter des kleinen Ortes tauchten vor uns auf. Ich ließ den Hubschrauber langsam sinken und verringerte die Touren.
    Mr. Silver schaute sich nach einem geeigneten Landeplatz um, und als er ihn entdeckt hatte, machte er mich darauf aufmerksam.
    Ich war damit einverstanden, ließ den Helikopter elegant auf die Stelle zuschweben und setzte die Maschine dann sicher auf.
    Ein paar Jugendliche tauchten auf, als wir aus der Kanzel sprangen. Wir fragten sie nach Ralph Fisher, und einer von ihnen führte uns zu ihm.
    Fisher gehörte das einzige Geschäft in Wellfort Creek. Es befand sich in der Nähe des Flusses, und es gab so gut wie nichts, was man dort nicht kaufen konnte.
    Er hatte den Helikopter gehört und erschien vor seinem Haus, in dem auch sein Laden untergebracht war. Ein kleiner, quirliger Mann mit Hasenzähnen und abstehenden Ohren. Ich schätzte ihn auf fünfzig.
    Er streckte uns freundlich beide Hände entgegen und hieß uns herzlich willkommen. Tucker Peckinpah hatte wieder einmal gute Vorarbeit geleistet. Daß sich Delacorte auf die Seite der Wölfe geschlagen hatte, hatte der Industrielle nicht ahnen können.
    Fisher fragte nach Alain Delacorte. »Ist er noch beim Hubschrauber?« wollte er wissen.
    »Ich habe die Mühle geflogen«, sagte ich.
    »Und Delacorte?« fragte Fisher.
    Wir sagten ihm erst, was wir mit Delacorte erlebt hatten, als wir uns in seinem Haus befanden.
    Fisher schaute uns mit großen Augen an. »Ach; deshalb die Verspätung«, sagte er. »Delacorte auch…« Er schüttelte niedergeschmettert den Kopf. »Man konnte sich auf ihn stets hundertprozentig verlassen.«
    »Damit ist es vorbei, wenn einer einmal den Keim des Bösen in sich trägt«, sagte ich.
    Der Kaufmann bot uns zu essen und zu trinken an und stellte uns seiner Familie vor. Seine Frau war so klein wie er und unscheinbar. Sie lächelte ständig, sprach wenig und zauberte im Handumdrehen sehr viel Eßbares auf den Tisch.
    Ernie Fisher, der Sohn der beiden, war ein aufgeweckter Junge von etwa achtzehn Jahren. Angeblich kannte er die Rocky Mountains wie seine Westentasche. Nun, vielleicht traf das auf ein beachtlich großes Gebiet zu, aber die ganzen Rockies konnte er unmöglich kennen.
    Es freute die Fishers, daß wir tüchtig zulangten. Vor allem Mrs. Fisher fühlte sich dadurch geschmeichelt.
    Fisher wußte, wo sich Pasquanell befand, und er war davon überzeugt, daß der Werwolfjäger uns - beziehungsweise Pater Severin - helfen würde, wenn er dazu in der Lage war.
    »Er macht Jagd auf Eliot Oakland«, sagte Fisher. »Er hofft, ihn heute nacht zu stellen. Wir drücken ihm alle die Daumen, daß es ihm gelingt. Viele Menschen haben Angst vor Oakland. Selbst in ihren Häusern fühlen sie sich nicht sicher.«
    »Wie denkt Pasquanell Ihrer Ansicht nach über Unterstützung?« fragte ich.
    »Er würde sie begrüßen. Erstens, weil Oakland ein großer Brocken ist, und zweitens, weil Sie beide für ihn kein Hemmschuh wären.«
    Ich wollte wissen, wohin sich Pasquanell begeben hatte. Fisher
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