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0465 - Stop-Signal für einen Mörder

0465 - Stop-Signal für einen Mörder

Titel: 0465 - Stop-Signal für einen Mörder
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Die ’ Todesangst trieb ihm die Schweißperlen auf die Stirn. Er preßte sich mit dem Rücken an die kalte Wand des Lagerschuppens und starrte in die Finsternis. Links lag der Pier 18, dahinter das dunkle Wasser. Von rechts kamen die Männer, die es auf ihn abgesehen hatten. Es waren fünf. Er hörte ihre Schritte und konnte die Gestalten schemenhaft erkennen. Sie kamen näher, immer näher.
    »Er kann nicht weit sein«, knurrte einer von ihnen. Eine Taschenlampe blitzte auf. Der Strahl huschte an der Mauer des Schuppens entlang und blieb auf dem Gesicht des Verfolgten bangen. Es war ein Albino, ein Mensch mit farblos heller Haut und fahlem Haar.
    »Hallo, Dollar-Jim«, zischte einer der Verfolger mit heiserer Stimme, »gut, daß du gekommen bist. Wirklich gut.«
    Der Angesprochene fuhr mit der Rechten in die Manteltasche.
    »Mach keine Dummheiten«, sagte der Heisere. »Wir wollen uns in Ruhe unterhalten. Im Schuppen sind wir ungestört. Los! Setz dich in Bewegung!«
    Er streckte die rechte Hand aus, die eine großkalibrige Pistole hielt.
    Der Albino wich zur Seite, stolperte über einen Stein und fiel zu Boden. Sofort waren drei der Männer über ihm, rissen ihn hoch und zerrten ihn in den dunklen Schuppen.
    Der Heisere steckte eine Kerze an.
    Die Männer stießen Dollar-Jim auf eine Kiste.
    »Also, wiö steht es mit dep. Platten?« zischte ein stoppelbärtiger Kerl. Er war einen halben Kopf kleiner als der Albino.
    Dollar-Jim ließ seine Blicke von einem zum anderen wandern und schwieg.
    »Also, wie steht es mit den Platten?« wiederholte der Stoppelbärtige und fuchtelte Dollar-Jim mit der Pistole vor dem Gesicht herum. »Los! Mach den Mund auf. Wenn du nicht singst, werfen wir dich in den Hudson. Aber mit einer Kugel im Schädel.«
    »Ich weiß nicht, von welchen Platten ihr redet.« Die Stimme des Albinos war zittrig und leise.
    »Spiel nicht den Ahnungslosen«, zischte der Stoppelbärtige. »Wo ist eure Werkstatt? Wo druckt ihr die Blüten?«
    Zwei der Männer packten ihn im nächsten Augenblick, rissen ihn in die Höhe und drehten seine Arme auf den Rücken. Ein dritter zerrte den Browning aus der Manteltasche des Albinos.
    Der Stoppelbärtige zog Handschuhe über.
    »Gib her«, knurrte er, und der Browning landete in seinen Fingern.
    »Wir geben.dir eine Minute Bedenkzeit«, sagte der Stoppelbärtige leise. »Eine Minute und keine Sekunde länger.«
    Die Schweißtropfen auf dem Gesicht des Albinos wurden dicker.
    »Noch fünfzig Sekunden«, knurrte der Bärtige. Er starrte auf den Sekundenzeiger seiner Armbanduhr.
    Der Albino bäumte sich auf. »Von mir erfahrt ihr nichts! Zur Hölle mit euch, ihr Lumpen!« Er riß sich los.
    Der Browning in der Hand des Stoppelbärtigen krachte.
    ***
    »Es handelt sich um einen Tomatentransport, den ihr beide zu bewachen habt«, sagte Mr. High und lächelte.
    »Seit wann bewacht das FBI Tomatentransporte?« fragte ich.
    »Seitdem Gangster sich für wertvolle Gemälde interessieren«, antwortete unser Chef und warf meinem Freund Phil, der neben mir saß, die Spätausgabe eines Boulevardblattes über den Schreibtisch zu. Phil las die Schlagzeile vor:
    »Kostbare Gemälde in Tomatenwaggons versteckt.«
    »Die Reporter haben leider davon Wind bekommen«, fuhr Mr. High fort, »eigentlich sollte es geheim bleiben. Es handelt sich um 80 Gemälde. Sie müssen morgen früh in Indianapolis sein. Sie werden dort für eine Ausstellung gebraucht. Der Direktor des hiesigen Museums ist ein etwas sonderbarer Zeitgenosse mit ausgefallenen Ideen. Auf seine Veranlassung hin wurden die gut verpackten Kunstwerke in einem Tomatenwaggon versteckt. Der Direktor hielt das für einen sicheren Transport. Aber findige Reporter haben das Versteck entdeckt, und jetzt müßt ihr, Phil und Jerry, den Transport überwachen. Ihr erinnert euch, daß vor einigen Wochen aus dem Frick-Museum ein wertvoller Cézanne gestohlen wurde. Die Täter gingen geschickt zu Werke. Sie trennten das Bild aus dem Rahmen und verschwanden mit dem Gemälde am hellichten Tage. Es ist durchaus möglich, daß sich die Unterwelt für den Gemäldetransport im Tomatenwaggon interessiert. Bilder von Dürer, Botticelli, Vermeer und Frans Hals sind dabei. Ich habe nämlich versucht, den Direktor davon zu überzeugen, daß es nach Bekanntwerden des Bildertransports in der Presse gefährlich ist, die Kunstwerke auf diese Weise reisen zu lassen. Aber er hält daran fest. Warum, weiß ich nicht. Wie dem auch sei, ihr müßt jetzt auf die
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