Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0868 - Diener des Bösen

0868 - Diener des Bösen

Titel: 0868 - Diener des Bösen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
Junggesellen vertrocknen, als Sekretärinnen nur hässliche graue Mäuse finden und jeden Abend in der Kneipe verzweifelt in ihr Bier weinen.«
    »Welch triste Vorstellung… ich dachte, das Schicksal träfe nur uns Psychologen.«
    »Am besten nehmen wir unseren Rolls-Royce«, schlug Monica Peters vor. »Der hat Platz genug für uns alle, zwei vorn, drei hinten.«
    »Ich muss wirklich was falsch gemacht haben«, ächzte Wilson. Er kam auf der Rückbank neben Nicole zu sitzen.
    Er gab die Richtung an und wunderte sich, dass Monica plötzlich in eine schmale Seitenstraße abbog. »Wir sind hier falsch!«, sagte er. »Wir hätten auf der Hauptstraße bleiben sollen.«
    »Natürlich sind wir hier falsch.« Monica ließ den Wagen einige hundert Meter weit rollen und stoppte dann.
    Die Hausfassaden sahen schmutzig aus, einige Fenster waren zerstört. Autos parkten hier nicht, und es gab insgesamt nur drei oder vier Mülleimer. Drei, vier Ratten kreuzten hurtig die Straße. Fast alle der Häuser waren unbewohnt.
    Auch Miami hatte eben seine Schattenseiten.
    Uschi drehte sich auf dem Beifahrersitz um. »Professor Wilson, beantworten Sie mir eine Frage?«
    »Sicher.«
    »Wie machen Sie das eigentlich? Sie beteiligen sich lebhaft an Unterhaltungen, fragen und antworten folgerichtig, machen eigene Vorschläge, kurzum reden Sie wie ein ganz normaler Mensch. Aber dabei denken Sie nicht. Ihr Gehirn ist das eines Toten. Es ist nicht an Ihrem Reden beteiligt.«
    »Was - was sagen Sie da?«, stieß Wilson überrascht hervor. »Wie kommen Sie denn auf so einen Unsinn?«
    »Kein Unsinn. Fakt«, sagte auch Monica. »Sie denken nicht, Professor.«
    Jetzt wurden auch Zamorra und Nicole misstrauisch. Sie war selbst telepathisch begabt, wenn auch bei weitem nicht so stark wie die Zwillinge. Aber es reichte, nach den Gedanken des Dekans zu suchen. Sie prüfte auch, ob er sich vielleicht mental abschirmte, wie Zamorra und sie es konnten, sodass kein anderer gegen ihren Willen ihre Gedanken lesen konnte.
    Aber es gab keine Abschirmung. Der Mann dachte wirklich nicht. Was, wie Uschi schon erwähnt hatte, im krassen Widerspruch zu seinem Reden stand.
    »Die beiden haben Recht, Professor. Sie denken nicht.«
    Zamorra tastete nach dem Amulett, das am Silberkettchen unter dem Hemd vor seiner Brust hing. Aber es erwärmte sich nicht, es vibrierte nicht. Also war der Dekan kein Dämon oder Schwarzmagier.
    »Sie sind ja wahnsinnig«, keuchte Wilson.
    »Nein, Telepathinnen«, korrigierte Uschi gelassen.
    Wilson brüllte auf und warf sich nach vorn über die Sitzlehne auf Uschi.
    Die neben ihm sitzende Nicole schlug blitzschnell mit der Handkante zu. Wilson verstummte, erschlaffte und sank auf der Rückbank zusammen, halb über die Seitenwand.
    Nicole tastete nach seinem Puls. Sie verzog das Gesicht.
    »Ui, der war aber superempfindlich.«
    »War?«
    Sie nickte. »Ja«, sagte sie mit Bitterkeit in der Stimme. »Ich wollte ihn nur betäuben, hatte die Schlagkraft auch richtig dosiert, da bin ich absolut sicher. Aber er ist tot.«
    »Ups!«, sagte Zamorra. »Ist nicht gut, das. Gar nicht gut.«
    Sie nickte.
    »Was machen wir jetzt?«
    »Wir legen ihn hier an den Straßenrand«, schlug Monica vor. »Schön anlehnen… und irgendwann wird ihn jemand finden und sich fragen, was ein Psychologieprofessor ausgerechnet hier zu suchen hat. Zeugen des Vorfalls gibt es nicht, die paar Leute, die in dieser Straße wohnen mögen, sind alle nicht zu Hause. Ich habe das eben telepathisch überprüft. Ich würde mich nur irren, wenn es noch mehr Leute gäbe, die mit einem toten, nicht funktionierenden Gehirn durch die Gegend pilgern.«
    »Gut, packen wir ihn also hier hin«, sagte Nicole. »Und dann?«
    »Dann«, schlug Zamorra vor, »tun wir, weshalb wir unterwegs sind: wir gehen essen. Aber in einem anderen Restaurant als dem, das Wilson uns genannt hat. In einem, wo ihn niemand kennt.«
    Allerdings kamen sie auf dem Weg an Wilsons Lokal vorbei.
    »Das gibt's doch nicht«, entfuhr es Nicole.
    Vor dem Lokal stand ein Mann und winkte ihnen zu, anzuhalten und den Rolls-Royce hier einzuparken.
    Der Mann war - Professor Wilson…
    ***
    Astaroth war in sein Domizil zurückgekehrt. Dort streckte er sich bequem auf seinem Ruhelager aus und überdachte sein weiteres Vorgehen.
    Er war sicher, dass Stygias Verdacht stimmte. Dass Lucifuge Rofocale hinter seiner Gedächtnisschwäche steckte. Es gab niemanden sonst, dessen Magie stark genug war, den Erzdämon auf diese Weise
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher