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0868 - Diener des Bösen

0868 - Diener des Bösen

Titel: 0868 - Diener des Bösen
Autoren: W.K. Giesa
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zitterte.
    Das Mädchen hinter der Theke tastete vorsichtig nach dem Telefon. Und sah in die Gewehrmündung.
    »Wenn du die Polizei rufen willst - vergiss es«, sagte der Mann. »Du wärst schon tot, ehe du die erste Notruf Ziffer getippt hättest. Und schnell genug in Deckung gehen kannst du jetzt auch nicht mehr.«
    »Was - was haben Sie vor, Sir?«
    Er antwortete nicht.
    Plötzlich war der verschwundene Tisch wieder da! Und mit ihm der Mann und die Frau, die ein paar Stunden früher verschwunden waren, sowie die blonden Zwillinge und der Jüngling.
    Der Gewehrschütze schwenkte die Waffe herum und feuerte!
    ***
    Endlich am Ziel! Julian sah die Umgebung, aus der sie aufgebrochen waren, und er sah am Zifferblatt der Thekenuhr, dass es auch die richtige Zeit war. Gerade so weit über die Aufbruchzeit hinaus, wie sie gebraucht hatten, um Zamorra und Nicole zu retten.
    Er löste den Traum auf und fühlte gewaltige Erleichterung. Eine schwere Last fiel von ihm ab. Jetzt konnte er endlich ausruhen. Die Zwillinge würden ihn zu Tendyke's Home bringen, wo Robert sicher nichts dagegen hatte, wenn er sich in einem der Gästezimmer gründlich ausschlief und neue Kraft schöpfte.
    Im gleichen Moment sah er den Mann, der sich von seinem Sitz erhob und mit seinem Gewehr auf Zamorra zielte!
    »Vorsicht!«, schrie er. »Deckung, Zamorra!«
    Der ließ sich einfach fallen. Nicole sprang trotz ihrer Erschöpfung auf und wirbelte von der Seite her auf den Unbekannten zu, der jetzt in rasche Folge Schuss auf Schuss aus dem Rohr jagte, Zamorra jedoch nicht traf. Der lag hinter einem von Monica umgekippten Tisch in Deckung.
    Da war Nicole bei dem Schützen.
    Sie packte das Gewehr am Lauf, riss daran. Der Schütze wurde von ihrem hoch gerissenen Knie getroffen. Er ließ die Waffe los. Nicole warf sie weg und wollte den Mann mit ein paar schnell geführten Karateschlägen ausschalten. Aber er ließ sich erst gar nicht darauf ein, sondern stürmte mit weiten Sprüngen nach draußen.
    Nicole wollte ihm folgen, verharrte dann aber, als sie sah, wie der Mann von einem Moment zum anderen verschwand.
    Zamorra erhob sich langsam.
    »Die Überraschungen hören heute wohl gar nicht mehr auf«, stöhnte er. »Was, beim Dürrknochen der Panzerhornschrexe, war das denn schon wieder?«
    »Das wissen wohl nur die grundgütigen Götter und Götterchen«, seufzte Nicole. »Ich denke, wir sollten recht zügig von hier verschwinden. Tendyke's Home ist wenigstens einigermaßen sicher, weil weißmagisch abgeschirmt.«
    Zamorra sah, wie das Mädchen hinter der Theke drei Ziffern in die Telefontastatur tippte. Der Polizeinotruf!
    Zamorra hatte aber kein großes Interesse mehr, schon wieder an die Polizei zu geraten. Es reichte ihm erst mal.
    »Wir machen uns vom Gehöft!«, entschied er. Als Nicole nach draußen gehen wollte, hielt er sie fest. »Willst du von einem zufällig daherkommenden Cop verhaftet werden, wegen unsittlicher Entblößung?«
    Sie stöhnte auf. Jetzt erst fiel ihr auf, dass sie immer noch völlig nackt war.
    »Uschi oder Monica holen das Auto direkt vor die Tür, wir huschen hinein und sind mit Vollgas weg!«, sagte er.
    Monica Peters lief bereits los.
    Als ein Streifenwagen der Polizei auftauchte, waren sie schon über alle Berge…
    ***
    Der Mann ohne Gewehr floh zurück in die Hölle.
    »Ist es dir diesmal gelungen, Zamorra zu töten?«, fragte Astaroth.
    »Nein, Herr. Er hatte kampferfahrene Verstärkung. Ich musste aufgeben.«
    »Das«, sagte der Dämon, »ist dein Todesurteil. So, wie ich es dir angekündigt hatte.«
    »Herr…«
    Astaroth ignorierte den Ruf um Gnade. Er tötete seinen Diener.
    Langsam.
    ***
    Lucifuge Rofocale betrachtete seinen Körper. Die Wunden waren verheilt, Heisch und Haut nachgewachsen.
    Nichts war mehr zu sehen. Und alles war viel schneller gegangen, als er gedacht hatte.
    Stygia trat zurück. »Zufrieden?«
    »Ja.«
    »Ich habe meinen Teil unseres Handels erfüllt. Nun bist du am Zug.«
    »Ich weiß. Und ich werde mich daran halten«, sagte er. »Direkt rehabilitieren kann ich dich nicht, ohne das Gesicht zu verlieren, aber ich werde dich unterstützen.«
    Ohne ein weiteres Wort teleportierte er sich davon, heim in seinen Palast. Er hinterließ nur eine Schwefelwolke.
    Stygia rieb sich die Hände. »Ausgetrickst, alter Narr«, kicherte sie.
    Ausgerechnet ihren größten Feind innerhalb der Höllenhierarchie hatte sie sich als Helfer verpflichtet!
    Sie war wieder auf dem Weg nach oben.
    Nach ganz oben.
    Und
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