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Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition)
Autoren: Joy Fraser
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Das Treffen mit dem Chef war mir suspekt. Entgegen seiner sonstigen Gepflogenheiten , alles im Institut zu besprechen, bevorzugte er dieses Mal die la u schige Atmosphäre eines italienischen Restaurants gleich um die Ecke meiner Wohnung.
    Meier saß mir gegenüber. Er war bereits da als ich eintraf und hatte einen Tisch in der hintersten Ecke des Lokals gewählt, gleich eines Geheimagententreffens. Das Restaurant war fast leer und im Hinte r grund lief italienische Musik. Überall glänzten Lichterketten und der Tisch wurde von einer roten Kerze und der obligator i schen Blume geziert. Passend zur winterlichen Jahreszeit: einem kleinen roten Weihnachtsstern.
    Ich kannte Meier schon lange und es bestand kein Grund zur Ne r vosität, doch dieses heimliche Treffen verursachte mir ein unbehagl i ches Gefühl. Ich betrachtete sein rundes Gesicht, das nur noch von wenigen dunklen Haaren umrahmt wurde, welche im Mittelteil einer enorm großen Stirn Platz einräumten. Meier hätte durch seine Leibe s fülle gemütlich wirken können, wären da nicht seine eng zusamme n stehenden fast schwarzen Augen, die an einen listigen Fuchs auf der Lauer erinnerten.
    Er blätterte unentschlossen durch die Speisekarte. „Können Sie was empfehlen?“
    „Die Pizza ist sehr gut.“ Konnte er nicht endlich zur Sache ko m men?
    „Fettuccine oder Spaghetti … Lasagne wäre mal was anderes … die beiden Herren von heute Nachmittag halten nichts von Ihren unwi s senschaftlichen Ansichten, liebe Johanna … ja, ich glaube, ich werde Pizza essen.“
    Beinahe hätte ich die zwischen italienischem Essen versteckte I n formation überhört. „Aber warum besprechen wir das Ganze nicht im Büro? Haben Sie Angst wir werden abgehört?“
    Meier schnaubte. „Das wäre der Gipfel. Nein, es hat mit dem Au f trag zu tun. Er wird als geheim eingestuft werden müssen. Und nac h dem Sie heute N achmittag so eilig davongestürmt sind … “
    Der Tadel entging mir nicht. Meier widmete sich wieder der Spe i sekarte. Ich lehnte mich zurück und rief mir die Ereignisse des Tages in Erinnerung. Nac h dem zwei reiche, aber konservative Sponsoren des ägyptischen Museums e m pört die Bereitstellung von Geldern für das spannende Projekt verweigert hatten, hatte ich die Sitzung kur z entschlossen verlassen.
    „Was ist mit Tommy? Darf ich ihn informieren?“ Eine rein rhetor i sche Frage, denn auf seine Hilfe im Hintergrund hätte ich sowieso nicht verzichtet, geheim oder nicht.
    „Herr Sanders weiß bereits Bescheid.“
    Er nahm einen Schluck Wein. Ich betrachtete die Decke des R e staurants. Die ehemals weißen Stuckmuster waren gelb verfärbt. Ich nippte am Wein, den der Kellner inzwischen serviert hatte. D as italienische Tröpfchen , d as Meier kundig gewählt hatte, entsprach me i nem Geschmack. Herb und leicht kühl rann der Rotwein durch meine Ke h le.
    „Also, Herr Meier, lassen Sie mich zusammenfassen. Die Amerik a ner haben in Ägypten eine elektromagnetische Strahlung geortet, die sie nicht erklären können. Sie haben ein Team von Astro- und and e ren Physikern zusammengestellt, das auch einen Archäologen bei n halten soll, was in einem Land wie Ägypten keine schlechte Idee ist.“
    „Richtig. Sie liegt mitten im Wüstensand und ist von unbekan n ter Herkunft.“
    „Haben die Amerikaner keine eigenen Archäologen?“
    Diese Frage hatte ich mir bereits heute nachmittag gestellt, als Me i er offiziell den Antrag der Amerikanischen S.E.T.I. - Gruppe (Search for Extraterristic Intelligence, Suche nach außerirdischer Intelligenz) sich an der Aktion zu bete i ligen, abgelehnt hatte. Ich wusste jetzt, dass die konservativen Sponsoren sofort ihre Ge l der zurückgezogen hätten, falls Meier den Auftrag angeno m men hätte. Die Suche nach E.T.’s auf Erden zu finanzieren kam für diese Leute nicht in Frage. Für so etwas hatte Meier ein Hän d chen. Dank seines Talents für Finanzen war das Archäologische Institut Berlin bestimmt das Wohlhabendste auf der Welt und unterstützte intere s sante, oft mit wenig Aussicht auf Erfolg gese g nete Expeditionen, für die anderswo kein Geld ausgegeben wurde.
    „Natürlich haben die Archäologen. Aber sie wollen unbedingt Sie.“
    „Aber warum? Warum ausgerechnet mich?“
    „Nun, Ihre hartnäckige Verfechtung der Ansicht, dass unser Pl a net durch Lebewesen aus einer anderen Galaxie besucht und die menschliche Rasse von ihnen beeinflusst wurde, könnte eine Mö g lichkeit sein. Scheinbar tendiert der Fund
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