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0868 - Diener des Bösen

0868 - Diener des Bösen

Titel: 0868 - Diener des Bösen
Autoren: W.K. Giesa
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drangen Kugeln ein. Aber ich vernahm keine Schreie. Deshalb gehe ich davon aus, dass niemand verletzt wurde. Ich ging dann wieder und kehrte zu dir zurück, Herr.«
    »Hat dich jemand gesehen?«
    »Nur zwei Mädchen, die das Personal darstellen, aber niemand wird ihnen glauben. Und ehe andere auf die Schüsse aufmerksam werden konnten, ging ich. Ich kann also nicht von der Polizei oder arideren verfolgt werden.«
    »Das rettet dein Leben«, sagte Astaroth. »Aber du wirst dorthin zurückkehren und deine Scharte auswetzen. Ich will Zamorra tot. Sorge dafür, dass er es schnellstens ist.«
    »Ich höre und gehorche«, sagte der Gewehrträger und verließ die Hölle wieder.
    Er fragte sich ernsthaft, wie er es anstellen sollte, Zamorra zu töten, wenn der sich in etwas Unfassbarem verbarg. Da würde das Gewehr nicht viel ausrichten. Eine Maschinenpistole schon eher.
    Aber über eine solche Waffe verfügte er nicht.
    Sofort, als er die Straße betrat, wusste er, dass es diesmal viel schwieriger wurde. Weitaus mehr Passanten waren jetzt unterwegs, und mit dem langläufigen Gewehr, auch wenn er es an seinen Körper presste, fiel er zwangsläufig vielen auf.
    Das gefiel ihm gar nicht…
    ***
    Die Traumsphäre verließ die nebelerfüllte Felsengrotte. Dass sie neben Zamorra und Nicole auch einen Dämon hereingeholt hatten, damit war ursprünglich nicht zu rechnen gewesen. Aber ohne ihn wäre es nicht gelungen, die beiden Freunde zu retten.
    Jetzt tobte der Dämon. Die gedoppelten Zwillinge hatten alle Mühe, ihn zu bändigen. Erst als sie seine Verletzungen sahen und gezielt darauf einschlugen, schafften sie es, ihn halbwegs ruhig zustellen - seinen Körper, nicht aber seine Stimme. Ohrenbetäubend hallte sein Schmerz- und Wutgebrüll in der Traumsphäre wider. Julian konnte sich nicht um ihn kümmern und ihm Kraft entziehen, sodass er die Besinnung verlor. Er musste sich auf die immer mehr dahinschwindende Dreihändige konzentrieren und auf den Weg, den sie ihm und seinem Traum wies.
    Es dauerte nicht mehr lange, bis ihre Existenz endete. Bis dahin musste sich der Traum wieder in dem kleinen Lokal befinden.
    Hinzu kam, dass er bereits ziemlich erschöpft war.
    »Der Brüllaffe ist Lucifuge Rofocale«, erklärte Zamorra mit müder Stimme. Wie auch Nicole war er von den vorausgegangenen Kämpfen ziemlich erschöpft. Auf derer beider Kräfte, erkannte Julian, konnte er also auch keinesfalls zurückgreifen.
    »Könnt ihr ihn jetzt irgendwie hinausdrücken?«, fragte er, als der Dämon für ein paar Sekunden eine Brüllpause einlegte.
    »Wir versuchen es!«
    Die Doppel-Zwillinge machten sich an die Arbeit. Lucifuge Rofocale wehrte sich. Er wollte in Zamorras Nähe bleiben, um ihn doch noch töten zu können. Aber gegen die vereinten Kräfte hatte er dann doch keine Chance. So, wie er eben hereingezogen worden war, wurde er jetzt durch den Rand der Traumsphäre hinausgepresst.
    Endlich kehrte Ruhe ein.
    Gerade noch rechtzeitig, im letzten Moment, als die Dreihändige ihre Existenz beendete und zum Nichts wurde, das im Nichts verging, erreichte der Traum seinen Ausgangspunkt in dem Lokal. Julian sah sich nach den drei Utensilien der Rothaarigen um. Aber auch Zigarillo, Pistole und Champagnerglas gab es nicht mehr.
    Der Träumer nickte bedächtig. Auch er war jetzt ziemlich erschöpft.
    Er ließ den Traum zurück in Richtung Gegenwart gleiten. Die Zwillings-Doppelgänger verschwanden.
    Julian kämpfte darum, die Kontrolle nicht zu verlieren.
    Hoffentlich ist es alles bald vorbei, dachte er. Ich bin müde, so unendlich müde…
    ***
    Lucifuge Rofocale fühlte, dass er sich nach wie vor in der Hölle befand. Allerdings nicht mehr in unmittelbarer Nähe einer instabilen Zone. Hier war alles fest und sicher, und er erkannte nur eine Steinwurfweite entfernt einen Palast.
    Den der Fürstin der Finsternis!
    Wenn es wenigstens meiner wäre, dachte er grimmig. Aber ausgerechnet Stygia… die Erzengel sollten sie holen!
    Immerhin: er lebte! Er war nicht in der Falle umgekommen! Allerdings rätselte er, wie dieser Julian Peters ihn und die beiden Menschen herausgeholt hatte. Vielleicht mit Hilfe eines seiner Träume?
    Blieb noch das Rätsel, wie er herausgefunden hatte, wo genau sich diese Höhlenkaverne befand. Allerdings glaubte der Dämon aus den Augenwinkeln sekundenlang die Dreihändige gesehen zu haben, die ja Zamorra und seine Komplizin in die Falle versetzt hatte, um sich dann aufzulösen, so wie er es ihr eingepflanzt hatte, als er
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