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0868 - Diener des Bösen

0868 - Diener des Bösen

Titel: 0868 - Diener des Bösen
Autoren: W.K. Giesa
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folgen soll«, erwiderte Julian etwas spöttisch.
    »Gut, und weil du jetzt schon mal hier bist, kannst du uns bitte den Gefallen tun und es wenigstens versuchen.«
    »Wenn es sich denn überhaupt nicht vermeiden lässt…« Julian seufzte abgrundtief. »Dann stört mich jetzt nicht.«
    Dir beiden nickten ihm zu.
    Und Julian Peters begann, einen Traum um sich herum zu weben…
    ***
    Zamorra glaubte in einen endlosen Abgrund zu stürzen. Hier die massive Wand, die nur so ausgesehen hatte, als gäbe es einen Durchgang, und dort der verletzte Dämon! Ein verwundetes Tier ist doppelt so gefährlich wie ein normales , erinnerte der Dämonenjäger sich der alten Jägerweisheit.
    Zwischen den Menschen und dem Dämon gab es nichts mehr. Keine Fluchtmöglichkeit seitwärts. Einfach nichts. Und es sah nicht so aus, als würde Lucifuge Rofocale sie lebend davonkommen lassen.
    Dabei brauchte er eigentlich nicht einmal mehr etwas zu tun. Sie waren ja alle drei dem Tode geweiht. Über kurz oder lang würde die instabile Zone sich so weit ausgedehnt haben, dass sie die gesamte Höhle ausfüllte. Sie würde auch die Felswände angreifen… und nichts blieb übrig. Es war nur noch eine Frage der Zeit.
    Aber Lucifuge Rofocale wollte sie beide zuerst sterben sehen. Er hatte sie in diese Falle gebracht, und Zamorra hatte ihn ausgetrickst. Er trug die Schuld daran, dass auch der Erzdämon sterben würde.
    Zamorra versetzte ihm einen kräftigen Tritt. Genau in eine der bösen Verletzungen. Der Dämon brüllte noch lauter; der Schmerz musste schier unerträglich sein. Er taumelte zurück und versuchte mit wild rudernden Armen das Gleichgewicht zu halten. Zamorra wollte noch einen Tritt hinterher setzen, aber Nicole hielt ihn zurück. Er erkannte, dass er selbst keinen sicheren Stand hatte. Er wäre höchstwahrscheinlich selbst gestürzt.
    Und das war es nicht wert.
    Er wusste zwar, dass Nicole und er sterben mussten. Aber jede Sekunde, die sie länger lebten, war wertvoll.
    »Vielleicht gibt es doch eine Öffnung«, keuchte er, »und wir können sie nur nicht sehen. Versuche sie zu finden, irgendwie. Mit den Händen, mit Gedankenbefehlen, wie auch immer!«
    »Der Dämon wird uns folgen!«
    »Sobald wir aus dieser Falle raus sind, haben wir bessere Chancen«, behauptete Zamorra. »Dann wird auch das Amulett wieder funktionieren.«
    »Dein Wort in Merlins Ohr.« Etwas zögernd wandte Nicole sich um und begann, sich mit der geschlossenen Fläche zwischen den überlappenden Felsen zu befassen. Es musste einen Weg nach draußen geben, es musste, musste, musste…
    Unterdessen standen sich Zamorra und Lucifuge Rofocale direkt gegenüber.
    Der Dämonenjäger wusste: einen von ihnen beiden erwischte es jetzt!
    ***
    Es war einfacher, als Julian gedacht hatte. Dass er tatsächlich nur einen kleinen räumlichen Bereich einschließen musste, machte es ihm leicht. Um ihn herum entstand die Traumsphäre.
    »So weit, so gut«, murmelte er.
    Er stieß beide Hände durch die Traumgrenze nach draußen, griff zu und zog die Zwillinge zu sich herein.
    »Hoppla!«, stieß Uschi hervor. »Was soll das denn jetzt?«
    Der Träumer grinste. »Ich will doch nicht die ganze Arbeit allein machen. Und später wäre es weit schwieriger, euch hereinzuholen.«
    »Und wie, bitte, sollen wir dir helfen?«, wollte Monica wissen.
    »Ihr könnt euer Para-Potenzial, auf dem eure Telepathie basiert, mit meinem verbinden. Das stärkt mich und macht es mir einfacher, die Traumsphäre in die Vergangenheit zu bringen.«
    »Gut, versuchen wir es.«
    Sie hielten sich bei den Händen. Das erleichterte die Verschmelzung.
    Plötzlich kam Monica ein bizarrer Gedanke.
    »Wir werden uns selbst begegnen«, sagte sie. »Aber das darf nicht geschehen, weil wir dadurch ein Zeitparadoxon auslösen würden, wenn nicht noch Schlimmeres.«
    »Keine Sorge«, beschwichtigte er. »Innerhalb eines Traumes gibt es keine solchen Effekte. Der Silbermond beweist es.«
    Völlig beruhigt waren die Zwillinge trotzdem nicht.
    Zunächst langsam, danach immer schneller werdend, steuerte Julian den Traum jetzt in die Vergangenheit. Außerhalb zeigte sich ein merkwürdiger Effekt. Der Tisch, der Stuhl vom Nachbartisch und die drei Menschen wurden unsichtbar. Sie verschwanden einfach, als hätte es sie niemals gegeben.
    Das Mädchen hinter der Theke machte große Augen. Das recht spärlich bekleidete Serviergirl, das an einem der Fenstertische saß und darauf hoffte, dass endlich Kundschaft kam, sprang auf und
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