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Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Hunger der Nacht (Dark Hunger)

Titel: Hunger der Nacht (Dark Hunger)
Autoren: Christine Feehan
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    1. Kapitel
     
                 Musstest du dir unbedingt die
feuchteste Nacht des Jahres aussuchen ?« , flüsterte
Juliette Sangria ihrer Schwester zu. Ärgerlich wischte sie sich den Schweiß von
der Stirn und kauerte sich noch tiefer ins Gebüsch, um nicht gesehen zu werden.
                 Scheinwerferlicht strich über den mit
üppiger Vegetation bestandenen Bereich, in dem die beiden jungen Frauen sich
verbargen, aber es vermochte das dichte Gesträuch und die Vielzahl von
Schlingpflanzen und Rankengewächsen, die von den Bäumen herabhingen, nicht zu
durchdringen.
                 Jasmine ließ den Strahl vorbeiziehen,
bevor sie mit den Schultern zuckte. »Ich habe diese Typen heute Nacht drei
Tiere hereinbringen sehen. Wir müssen sie befreien, bevor sie sie verletzen und
Experimente mit ihnen machen. Du weißt, was in diesem Gebäude vorgeht .«
                 Juliette unterdrückte einen Fluch und
verschmolz wieder mit den Schatten, als der breite Lichtstreifen erneut über
sie hinwegglitt. Sie war sicher, dass das Licht in erster Linie dazu diente,
die abergläubischen Wachmänner zu beruhigen, die sich vor dem vordringenden
Dschungel fürchteten. Aus Erfahrung wusste sie, dass der Urwald niemals schlief
und stets versuchte zurückzuerobern, was der Mensch ihm nahm.
                 Das aus Beton und Ziegelsteinen
bestehende Gebäude war noch relativ neu, aber schon mit Moos und Pilzen
überwachsen und von einem dunklen, schimmligen Grün. Kletterpflanzen rankten
sich an den Mauern empor und schlängelten sich über das Dach, als suchten sie
einen Weg hinein. Es gab keine Fenster, und Juliette konnte sich vorstellen,
wie heiß es drinnen für die Tiere sein musste, trotz der dicken Mauern. Die
Luftfeuchtigkeit war hier immer sehr hoch, und das Forschungszentrum war am
denkbar ungünstigsten Platz errichtet worden. Juliette wusste natürlich, dass
es ganz bewusst an diesem abgelegenen Ort erbaut worden war, um zu verbergen,
dass Tiere, die auf der Liste vom Aussterben bedrohter Arten standen, hier für
illegale Forschungen benutzt wurden.
                 »Jazz, wir werden nur sechs Minuten
haben, um so viele Tiere wie möglich zu befreien. Einige von ihnen werden sehr
unruhig sein, und die, denen nicht mehr zu helfen ist, müssen zurückgelassen
werden. Ist das klar ?« Sie wusste von der Affinität
ihrer Schwester zu wilden Tieren. »Die Leute, die das Labor betreiben, nehmen
das hier sehr ernst. Ich glaube, sie würden uns umbringen, Jazz. Versprich mir,
dass du, egal, was geschieht, in sechs Minuten draußen bist, auf schnellstem
Wege nach Hause zurückkehrst und dich nicht mehr von der Stelle rührst. Ich
werde hierbleiben und dafür sorgen, dass sie keines der Tiere wieder einfangen .«
                 »Du meinst, du wirst eine falsche
Spur in den Dschungel legen, um mögliche Verfolger von mir fernzuhalten«, sagte
Jasmine.
                 »Das auch. Wir wissen beide, dass ich
sie abhängen kann. Also, ja oder nein, Jazz? Gibst du mir dein Wort darauf?
Sonst gehen wir nämlich gar nicht erst hinein .« Wenn
Jasmine es nicht versprach, würde Juliette ihre jüngere Schwester heimbringen
und in einer anderen Nacht allein zurückkommen. Sie hasste es, dass diese
Männer in ihren Dschungel eindringen, Tiere fangen und quälen konnten und auch
noch damit durchkamen, aber sie würde nicht das Leben ihrer Schwester deswegen
aufs Spiel setzen.
                 »Sechs Minuten«, bestätigte Jasmine
und stellte den Alarm an ihrer Uhr ein.
                 »Gut, dann wollen wir uns beeilen.
Während ich die Wache am Haupteingang außer Gefecht setze, kümmerst du dich um
die Alarmanlage .«
                 Jasmine runzelte die Stirn, nickte
jedoch zustimmend. Juliette ließ es immer so leicht erscheinen, aber die Wache
abzulenken und auszuschalten, war nun einmal mit Gefahr verbunden. Im Dunkeln schlich Jasmine zu einer anderen Stelle, um schneller an den
Schaltkasten mit den Kabeln heranzukommen. Nur wenige Leute schenkten ihm
Beachtung, aber Juliette und Jasmine wussten, dass er die wichtigsten Verbindungen
der Alarmsignale enthielt. Bei Nacht waren nur die Wachen anwesend, die für
gewöhnlich sehr nervös und äußerst abergläubisch waren. Sie schienen ebenso
sehr zu fürchten, was draußen im Dunkel des Dschungels lauerte, wie das, was
sich in dem Gebäude befand, vor dem sie Wache standen.
     
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