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0868 - Diener des Bösen

0868 - Diener des Bösen

Titel: 0868 - Diener des Bösen
Autoren: W.K. Giesa
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anzugreifen.
    Vermutlich war Astaroth ihm zu mächtig, und er sah in ihm eine Bedrohung. Er glaubte nicht, dass Astaroth nicht nach der Macht strebte. Er schloss von sich auf andere.
    Wer würde der Nächste sein?
    Stygia hatte er bereits kaltgestellt.
    Zarkahr, DER CORR? Es war anzunehmen. Die Corr-Sippe verfügte innerhalb der Schwarzen Familie über enormen Einfluss. Kaum eine Entscheidung konnte getroffen werden, wenn Zarkahr sein Veto einlegte.
    Astaroth verzog das Gesicht.
    Lucifuge Rofocales nächstes Opfer war Astaroths nächster Verbündeter. Dass auch Stygia mit von der Partie war, musste er ja nicht erfahren.
    Astaroth rief einen der niederen Hilfsgeister zu sich. »Gehe zu Zarkahr und sage DEM CORR, dass ich mich aus wichtigem Grund mit ihm unterhalten möchte. Es geht um seine Zukunft.«
    »Ich höre und gehorche!« Der Hilfsgeist flitzte davon.
    Astaroth aber verbrachte die Zeit bis zu seinem Erscheinen damit, in dem großen Spiegel über seinem Ruhelager zu betrachten, wie verlorene Seelen im Ewigen Feuer brannten. Sogar der verknöcherte alte Vampir war - obwohl die Blutsauger sich doch niemals spiegelten - zu sehen. Vor langer Zeit hatte er es mal fertig gebracht, Astaroth zu beleidigen. Der Dämon hatte ihn nicht umgebracht und in den ORONTHOS geschleudert, sondern ließ ihn im Höllenfeuer brennen und leiden. Fragte sich, was schlimmer war.
    Astaroth amüsierte sich.
    ***
    »Wilson - das ist doch nicht möglich!«, stieß Zamorra hervor. »Der ist doch tot!«
    »Noch toter geht's gar nicht«, bestätigte Nicole. Derweil hatte Monica, dem Wink des Dekans folgend, den Rolls-Royce abgestoppt.
    »Und er denkt immer noch nicht. So gesehen, ist er tot. Aber das war er vorhin auch«, sagte Uschi nachdenklich.
    »Er ist nicht der Wilson von vorhin«, gab Nicole zu bedenken. »Die Strecke, die wir gefahren sind, von der Seitenstraße, in der wir ihn abgelegt haben, bis hierher, kann er in der Zeit gar nicht zurückgelegt haben. Nicht mal, wenn er gerannt wäre oder Abkürzungen durch Hinterhöfe genommen hätte.«
    »Also gibt es zwei von seiner Sorte - wenigstens.« Zamorra flankte auf seiner Seite über die Wandung des Rolls-Royce und eilte um den Wagen herum. »Steigen Sie ein, Professor«, verlangte er.
    »Aber warum? Wir wollten doch hier einkehren!«
    »Ich sagte, einsteigen« sagte Zamorra scharf.
    Nicole rückte bereits zur anderen Seite der Rückbank. Uschi Peters stieg aus und klappte die Lehne des Beifahrersitzes nach vorn, sodass Wilson einsteigen konnte. Er wollte zwar nicht, aber Zamorra packte zu und zwang ihn ins Auto.
    »Ich will sofort eine Erklärung!«, forderte der Dekan empört.
    »Wir auch«, sagte Zamorra. »Wieso denken Sie nicht? Ihr Gehirn ist tot. Und wieso haben Sie einen Doppelgänger?«
    »Sie sind ja verrückt«, keuchte Wilson. »Was soll dieser Unsinn?«
    »Erzählen Sie's uns.«
    Der Dekan schwieg verbissen.
    »Ihr Doppelgänger, der auch nicht denken konnte, ist tot«, sagte Zamorra. »Ein bedauerlicher Unfall.«
    »Sie lügen! Sie haben ihn umgebracht!«
    Zamorra nickte zufrieden. »Sie geben seine Existenz also zu.«
    Wilson schnappte nach Luft. »Sie - ich sage gar nichts mehr!«
    Der Parapsychologe überlegte. Vielleicht sollte er den Mann hypnotisieren. Andererseits - jemand, der nicht dachte, dessen Gehirn tot war, konnte man den überhaupt in Hypnose versetzen?
    »Versuch macht kluch«, murmelte er und probierte es aus. Er besaß die Fähigkeit, andere Menschen blitzschnell in Hypnose versetzen zu können. Es sei denn, sie gehörten zu denen, die nicht hypnotisierbar waren.
    Aber dann geschah etwas, womit Zamorra nicht gerechnet hatte.
    Sekundenlang flammte eine Dämonenfratze vor ihm auf. Dann explodierte Wilsons Kopf.
    ***
    DER CORR erschien unvermittelt vor Astaroth. Zarkahr war groß, alt, mit dunkler ledriger und faltiger Haut und mit Flügeln ausgestattet, die er auf dem Rücken zusammengefaltet hatte. Aus seinem Kopf ragten leicht gedrehte Hörner, und wenn er sprach, wurden lange, spitze Zähne sichtbar.
    Er trug die Urform der Corr-Dämonen aus ferner Vergangenheit zur Schau. Die heutigen Angehörigen dieser Dämonensippe besaßen ein wesentlich dezenteres Aussehen.
    Er ähnelte Lucifuge Rofocale verblüffend. So sehr, dass der frühere, originale Lucifuge Rofocale oft gegrübelt hatte, ob sie nicht irgendwie miteinander verwandt waren. Der jetzige, der Spiegelwelt entstammende Dämonenfürst hatte sich darüber noch keine Gedanken gemacht.
    Zarkahr war
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