Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0868 - Diener des Bösen

0868 - Diener des Bösen

Titel: 0868 - Diener des Bösen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
längst? Du willst doch auf seinen Thron.«
    Und bei ihrem Versuch, gegen ihn zu punkten, war sie gewaltig auf die Schnauze gefallen. Aber vielleicht gab es jetzt eine Chance, jemanden auf ihn anzusetzen, der stärker war als sie selbst.
    »Ich werde dein Zusatzgedächtnis sein«, versprach sie. »Und wenn du mich in deinen Geist schauen lässt, finde ich vielleicht einen Weg, dich von deiner Vergesslichkeit zu befreien. Vielleicht sehe ich etwas, das du selbst übersiehst - übersehen musst, weil du glaubst, dich perfekt zu kennen.«
    »Die Fürstin der Finsternis als Psychotherapeutin«, grinste er. »Darüber muss ich sehr sorgfältig nachdenken. Ich weiß nicht, ob es gut ist, dich in mein Bewusstsein schauen zu lassen.«
    »Es ist deine Entscheidung«, sagte sie. »Ich werde dich nicht bedrängen. Aber ich habe selbst eine Bitte an dich. Da passt es sehr gut, dass du ohnehin gegen Lucifuge Rofocale vorgehen willst.«
    »Worum geht es?«, fragte der Erzdämon misstrauisch.
    »Der Schemen hat einen Traum Lucifuge Rofocales aufgezeichnet«, sagte sie. »Du wärest mehr als erstaunt über den Inhalt dieses Traumes.«
    »Er soll ihn mir zeigen«, verlangte Astaroth.
    Innerlich machte Stygia einen triumphierenden Luftsprung. Sie hatte ihn soweit! Ausgerechnet den großen, mächtigen Astaroth!
    Und es war nicht mal schwer gewesen!
    ***
    Die Zwillinge prüften das Auditorium jetzt genauer. Sie hatten ja Zeit. Aber sie konnten nichts Verdächtiges feststellen. Die Studenten waren samt und sonders so normal, wie man nur sein konnte. Sie interessierten sich tatsächlich nur für das, was Zamorra ihnen erzählte, mehr oder weniger kritisch, wie sich immer wieder zeigte, wenn der Parapsychologe ihnen Zeit für Rückfragen gab.
    Der Einzige, dessen Gedanken sie nicht erfassen konnten, war Professor Wilson. Es war, als sei er tot. Er dachte einfach nicht. Es gab nichts in seinem Gehirn, das sich erfassen ließ. Nicht einmal die für jeden Menschen typische Aura.
    »Vielleicht ist er so etwas wie ein Roboter«, flüsterte Uschi. »Oder ein Cyborg. Einer der Man in Black. «
    »Ich bin mir nicht sicher. Warum trägt er dann nicht deren typische Kleidung?«
    »Tarnung?«, vermutete Uschi.
    Monica zuckte mit den Schultern. »Wenn die Vorlesung vorbei ist, nehmen wir ihn uns mal vor«, raunte sie.
    Die Zeit verging. Irgendwann endlich hob Zamorra beide Hände.
    »Das war's dann für heute. Wenn niemand einen besseren Vorschlag hat, treffen wir uns wie vorgesehen morgen um dieselbe Zeit hier wieder. Hat für diesmal noch jemand Fragen, oder seid ihr wunschlos glücklich?«
    Allgemeines Zusammenraffen der Niederschriften folgte. Jemand hob die Hand. »Morgen um diese Zeit habe ich eine andere Veranstaltung, und einige andere von uns auch.«
    Zamorra lächelte. »Ich denke, Dekan Wilson wird mit euren Dozenten darüber reden, wenn ihr nicht fehlen sollt, und es gibt doch sicher in den entsprechenden Vorlesungen und Seminaren Kommilitonen, die für euch mitschreiben. Zumindest in meiner Studentenzeit«, er grinste, »war es völlig normal, jede zweite oder dritte Veranstaltung zu schwänzen. Ansonsten wendet euch vertrauensvoll an Professor Wilson, der wird das schon regeln.« Dabei sah er den Dekan auffordernd an.
    Wilson wand sich etwas. Aber Zamorra ließ ihn nicht aus der Klemme: »Sie haben diese Gastvorlesungen angeleiert, nun müssen Sie auch in den süßsauren Apfel beißen.«
    Wilson kam zum Pult. »Bitte achten Sie morgen rechtzeitig auf die Aushänge, falls wir den Termin verschieben.«
    »Ihr habt's gehört«, sagte Zamorra. »Einen schönen Tag noch euch allen.«
    Die Studenten strömten hinaus.
    Zamorra räusperte sich. »Ich brauche jetzt unbedingt was zu trinken«, sagte er. »Mein ganzer Mund ist eine pulvertrockene Höhle. Bitte denken Sie daran, morgen eine Flasche Wasser bereitstellen zu lassen.«
    »Sorry«, murmelte Wilson. »Darf ich Sie jetzt zur Entschädigung zum Essen einladen?«
    »Aber nicht in die Mensa«, warnte Zamorra. »Den Fraß kann man nicht essen, egal in welcher Universität.«
    »Nein, Kollege, ich dachte da schon an ein richtiges Restaurant.«
    »Also auch nicht MacRülps«, sagte Zamorra. »Und ich möchte meine Begleiterinnen mitnehmen - und meine Sekretärin. Die muss ich nur eben anrufen, dass sie herkommt.«
    »Ich sehe schon«, seufzte der Dekan. »Mein gesamtes Semesterbudget wird heute verbraucht.«
    Zamorra grinste.
    »Ich liebe diese maßlosen Übertreibungen…«
    ***
    Astaroth sann
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher