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Zuhause in deinen Armen

Zuhause in deinen Armen

Titel: Zuhause in deinen Armen
Autoren: Sara Wood
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1. KAPITEL
    Jodie sah sich in dem strahlend sauberen Apartment um, strich zufrieden ihren engen Rock glatt und ging zur Tür, um den Riegel zurückzuschieben.
    "Hallo, Ken!" sagte sie freundlich. "Komm herein."
    Eine Wolke feinen Schnees stob an Kens eingemummelter Gestalt vorbei und legte sieh als dünner Schleier auf das frisch polierte Parkett.
    "Du musst das aufwischen, ehe es Flecken gib t“, riet er mit einem Blick auf die schmelzenden Flocken. "Schnell! Hole den ..."
    "Nein", unterbrach Jodie ihn lächelnd, "das tue ich nicht."
    Sie wollte nicht länger für Ken das Dienstmädchen spielen. Er sollte sagen, wie sie aussah, und als er es endlich tat, war das Ergebnis durchaus befriedigend.
    Durch ihre Weigerung aus dem Konzept gebracht, musterte er sie verblüfft von Kopf bis Fuß von den kniehohen roten Stiefeln bis zu dem neuen, schicken Haarschnitt.
    „Toll, Baby", meinte er anerkennend. "Du siehst umwerfend aus.“
    "Dann halt dich lieber fest." Jodie dachte an das, was jetzt kommen würde.
    "Hilfst du mir in die Jacke?"
    "Natürlich, gern." Jodies ungewohntes Selbstbewusstsein beunruhigte Ken. Er nahm die ziegelrote Kostümjacke, die sie ihm hinhielt, und fragte: "Gehen wir irgendwohin?"
    "Nur ich", trällerte sie.
    Jodie ließ die beiden Arme geschickt in die Jacke gleiten und warf sich schwungvoll ein goldgelbes Wollcape um die Schultern. Dann ließ sie die Bombe platzen.
    "Ich gehe ... und zwar für immer. Hier sind meine Schlüssel. Das Apartment gehört dir. Deshalb darfst du auch den Fußboden wischen."
    Ken blickte Jodie mit offenem Mund an. Zum ersten Mal fiel ihr auf, dass er unregelmäßige Zähne und zu dicke Lippen hatte. Ein Schauder überlief sie.
    Machte Liebe wirklich so blind?
    "Aber ... aber du bist doch verrückt nach mir! " protestierte er. "Und ich liebe dich."
    "Nein." Es ärgerte Jodie, dass Ken wieder einmal seinen tiefe, raue Stimme einsetzte, mit der er ganz New York verführen konnte. Nur sie nicht mehr. Sie war fertig mit ihm.
    Sie drückte den unvermeidlichen Filzhut auf ihr kurzes kastanienrotes Haar und bog die Krempe frech nach oben. "Du liebst dich selbst, und du liebst die Frau, die du aus mir machen wolltest." Jodie sprach mit bewundernswerter Ruhe. "Seit ich als Juniorpartnerin in dein Büro kam, hast du versucht, mich nach deinen Wünschen zu formen. Was dabei herauskommen sollte, war eine Mischung aus Hausangestellter, Karrierefrau und Sexbombe. Ich bin es leid, Antidepressiva einzunehmen, weil ich diesem Ideal nicht entspreche, und ich will mir nicht länger tolle Werbesprüche für dich ausdenken und gleichzeitig Töpfe scheuern im Ledertanga!"
    "Jetzt übertreibst du!“
    "Mag sein, aber du kannst nicht leugnen, dass diese Mischung deiner Traumfrau ziemlich nahe kommt." Jodies grüne Augen begannen zu funkeln, während sie sich immer mehr in Schwung redete. "Kein Wunder, dass ich nur noch ein Nervenbündel war! Kein Wunder, dass ich in dieser Küche mehr verkohlte Reste gesehen habe als ein Feuerwehrmann mit Überstunden! Wenn du eine Superfrau willst, such dir eine andere. Ich kündige den Job! "
    "Das kannst du nicht tun", erklärte Ken, als sie betont lässig nach ihren neuen Wildlederhandschuhen griff.
    "Wie du siehst, doch."
    "Wir könnten Kinder haben."
    Dieser letzte schäbige Versuch, sie zum Bleiben zu bewegen, empörte Jodie mehr als alles andere. Seit sechs Jahren wollte sie heiraten und Kinder haben, aber Ken hatte sich hartnäckig geweigert.
    "Leb wohl", sagte sie kalt. "Du kannst mein Auto vom JohnF. Kennedy-Flughafen abholen."
    "Das kann nicht dein Ernst sein!" Ken geriet langsam in Panik. "Wo ist dein Gepäck?"
    „Schon im Auto." Jodie öffnete die Tür. Sie fühlte sich wie ein Vogel, der seinen Käfig verlässt.
    "Warte noch! Wohin fliegst du?"
    „Nach England." Ein glücklicher Ausdruck trat auf Jodies Gesicht. "Zu meinem Vater."
    "Wie bitte? Du musst tatsächlich verrückt sein. Ich weiß, Matt hat an dich geschrieben und dich eingeladen, aber das ist sechs Monate her. Seitdem hast du nichts von ihm gehört." Ken lachte verächtlich. "Ein Mann, der seine Frau und seine kaum einjährige Tochter sitzen lässt, wird kaum vor Freude an die Decke springen, wenn diese Tochter nach Jahren als seelischer Krüppel zu ihm zurückkehrt."
    "Deine Gemeinheiten treffen mich nicht mehr", antwortete Jodie ungerührt.
    "Gut, Dad wollte mich wieder sehen und hat seine Meinung dann offensichtlich geändert. Warum auch nicht? Er befindet sich schließlich in
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