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Zuhause in deinen Armen

Zuhause in deinen Armen

Titel: Zuhause in deinen Armen
Autoren: Sara Wood
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Mann bewegte kaum die Lippen, die aus Granit gemeißelt zu sein schienen. "Wünschen Sie etwas?"
    Jodie war schon netter empfangen worden. Der Mann war offenbar mit dem falschen Bein aufgestanden, und zwar erst vor kurzem, wenn sie sein Aussehen richtig deutete. Ob er der Gärtner war? Nein, dann wäre er nicht von drinnen gekommen. Oder der Butler? " Great Luscombe Hall" war groß genug um das zu rechtfertigen, aber ein Butler wäre nicht so nachlässig gekleidet gewesen und hätte sich nicht wie ein Räuberhauptmann verhalten!
    Blieb noch eins - der Hausmeister. Wahrscheinlich hatte er auf dem Fußboden gelegen, um irgendetwas zu reparieren. Daher wohl die nachlässige Kleidung und das wirre Haar.
    Vorsichtig trat sie näher. Der Collie sprang vergnügt um sie herum, als wäre sie ein verirrtes Schaf, das er zur Herde zurückbringen sollte. Bei dem Gedanken musste Jodie lächeln, aber sie war zu sehr Städterin, um es zu wagen, den Hund zu streicheln.
    "Hierher, Satan! " kam ein knapper Befehl.
    Satan! Das sprach Bände über den Besitzer. Jodie blieb stehen und sah zu, wie der Hund auf seinen Herrn zujagte, sich hinsetzte und ängstlich zu ihm aufsah.
    Er musste eine harte Lehre hinter sich haben, um so zu gehorchen. Da sie gerade von ihrem eigenen Zuchtmeister kam, sank ihre Sympathie für den Mann auf null.
    Nun, sie würde ihn nicht lange belästigen. Sein Benehmen verriet ohnehin, dass er sich gestört fühlte und Besseres zu tun hatte, als sich hier mit ihr zu unterhalten. Wahrscheinlich musste er einen Boiler reparieren oder eine Leitung flicken. Es war ja bekannt, dass die Installationen in alten englischen Herrenhäusern zu wünschen übrig ließen. Deshalb kam sie gleich zur Sache.
    "Ich möchte meinen Vater besuchen", erklärte sie und verlor plötzlich alle Angst. Ihr Gesicht verklärte sich beinah, als sie an das bevorstehende Wiedersehen dachte. Bestimmt würde sie sich ihr Leben lang daran erinnern. "
    Der Mann zog finster die Brauen zusammen, als hätte sie gerade seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. "Ihren … Vater?“
    "Matt Frazer, wenn Ihnen das mehr sagt."
    "Matt!"
    Der Mann stand plötzlich wie vernichtet da. Er war sehr blass geworden, und sein Gesicht drückte einen so tiefen Schmerz aus, dass er Jodie fast Leid tat.
    "Das ist eine Überraschung, nicht wahr?" fragte sie. "Ich bin selbst ganz außer mir. Dieses Haus ... Ich habe mir Dad immer in einem Cottage vorgestellt, mit Rosen über der Tür und einer Bank im Grünen."
    "Ach ja?"
    Der spöttische Ton irritierte Jodie, aber sie wollte sich nicht länger hinhalten lassen. "Sicher fragen Sie sich, wer ich bin. Ich bin die verlorene Tochter aus New York. Muss ich mich ausweisen? Vermutlich. Sie können ja nicht jeden hereinlassen. Ich habe seinen Brief ... Wo ist er nur?" Sie kramte in ihrer Handtasche und zog den Brief triumphierend heraus. "Die Schrift ist teilweise verlaufen, weil mir beim Lesen immer wieder die Tränen gekommen sind. Er ist auch an einigen Stellen eingerissen, denn ..."
    "Ich verstehe."
    Der Mann sah sie einen Moment unentschlossen an, schaltete dann das Außenlicht ein und begann zu lesen. Jodie fieberte vor Ungeduld. Sie musste sich sehr zusammennehmen, um nicht wie ein Kind herumzuhüpfen und zu rufen: "Ich will rein! Ich will rein! "
    Um sich abzulenken, betrachtete sie den Mann, auf den jetzt volles Licht fiel, genauer. Zu ihrer Überraschung stellte sie fest, dass er prachtvolles Haar hatte: dicht, seidig glänzend und von tiefstem Schwarz. Auch sein Gesicht wirkte anziehend auf sie. Es hatte rauen männlichen Charme und passte zu den kräftigen Schultern und der breiten Brust. Plötzlich stutzte sie. Wie kamen die Milchflecken auf seinen dunkelblauen Pullover?
    Während sie noch darüber nachgrübelte, beendete er seine Lektüre und maß sie mit einem offen feindseligen Blick.
    "Der Brief ist sechs Monate alt."
    "Das weiß ich", antwortete Jodie. "Ich habe sofort geantwortet, aber ..."
    "Wirklich?"
    „Ja, wirklich." Wie kam der Mann dazu, ihr Wort anzuzweifeln? Jodie wollte wütend werden, aber dann fragte sie sich, ob nicht mehr dahinter steckte.
    "Wollen Sie andeuten, dass Dad meine Briefe nicht bekommen hat?"
    "Getroffen."
    Jodie runzelte die Stirn. "Das ist unmöglich. Ich habe mehrmals, kurz hintereinander geschrieben und sogar zwei Mal angerufen ..."
    "Angenommen, das stimmt", unterbrach er sie kalt, "warum sind Sie dann hier?"
    "Warum?" Jodie sah ihn erstaunt an. "Weil ich Dad wiedersehen
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