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Zuhause in deinen Armen

Zuhause in deinen Armen

Titel: Zuhause in deinen Armen
Autoren: Sara Wood
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einen ausgeprägten Farbsinn. "
    Morgan musterte Jodies orangefarbenes Wollkleid und die zyklamrote Strickjacke. "Du siehst hinreißend aus. Hier ist das Zimmer. Wirf einen Blick durch das kleine Seitenfenster. Da kannst du ihn sehen und dich innerlich vorbereiten."
    Jodie war zu aufgeregt, um zu sprechen. Durch das schmale Fenster erblickte sie einen großen, erbärmlich abgemagerten Mann, der, eingehüllt in eine bunt karierte Decke, in einem Lehnstuhl saß.
    Matthew Frazer ... ihr Vater.
    Tränen traten ihr in die Augen, und Morgan legte fest den Arm um sie. "Ich liebe ihn schon", flüsterte sie mit heiserer Stimme. "Vor allem wegen seiner Reaktion auf die Mitteilung, dass du Jacks Vater bist. Ich bewundere ihn mehr dafür, als ich sagen kann, und möchte ihn nur noch glücklic h machen. "
    "Das wirst du", versicherte Morgan. "Siehst du, wie ungeduldig er dich erwartet?"
    Jodie lächelte unter Tränen. Ihr Vater sah abwechselnd zur Tür und auf seine Uhr. Zwischendurch strich er sich das dichte weiße Haar aus der Stirn und rückte mehrmals seinen Hemdkragen zurecht. Er hielt sich sehr gerade und wirkte genauso nervös wie seine Tochter.
    Jodie ging bei dem Anblick das Herz auf. Ihr Vater erwartete sie mit derselben Ungeduld und mit gleich großer Angst. Er wollte ihr gefallen - genau wie sie ihm. Plötzlich fiel alle Angst von ihr ab. Sie klopfte leise, öffnete die Tür und trat zögernd ein. Morgan folgte ihr mit Jack auf dem Arm.
    "Jodie! " rief Matt und breitete beide Arme aus.
    Jodie war außer sich vor Freude. Sie lief zu ihrem Vater und küsste ihn auf beide Wangen. Als er sie mit spürbarer Anstrengung an sich drückte, barg sie das Gesicht an seinem Hals und ließ ihren Tränen freien Lauf.
    "Lass dich anschauen, Schatz", bat er nach einer Weile.
    Jodie sank vor ihm in die Knie und trocknete sich die Augen mit dem Taschentuch. "Wenn du wüsstest, was dieser Augenblick für mich bedeutet ...
    was ich empfinde..." Die Stimme versagte ihr, und sie schlug beide Hände vors Gesicht.
    "Wenn ich Morgan glauben darf, wirst du schon die richtigen Worte finden", meinte Matt lächelnd und ergriff Morgans ausgestreckte Hand. "Mein lieber Junge! "
    "Du siehst gut aus", sagte Morgan warm.
    "Ich fühle mich auch gut. He, kleiner Mann, hältst du deinen Vater immer noch die halbe Nacht wach?" Matt strich über Jacks Kopf und sah Morgan mit feuchten Augen an. "Danke, Morgan. Danke für meine Tochter. " Er wandte sich wieder an Jodie. "Dieser Mann ist Gold wert. Es gibt keinen besseren."
    "Das weiß ich." Jodie sah Morgan zärtlich an. So glücklich hatte sie ihn noch nie erlebt.
    Matt nickte. "Wie lange wollt ihr dann noch warten, bis ihr heiratet?"
    Jodie und Morgan sahen ihn verblüfft an. "Woher weißt du ... ?"
    "Ich mag ein kranker, alter Mann sein", erklärte Matt, "aber ich erkenne immer noch einen Verlobungsrin g und merke, wenn sich zwei Menschen gar nicht mehr aus den Augen lassen."
    "Du hast Recht." Jodie begann zu lachen und küsste Morgan gleich zwei Mal hintereinander.
    "Ich bete sie an", gestand Morgan und strich Jodie zärtlich übers Haar.
    "Natürlich", stimmte Matt zu. "Schließlich ist sie meine Tochter."
    "Überheblicher alter Mann", schalt Morgan scherzhaft.
    „Überheblich genug, um mir noch die Rolle des Brautführers zuzutrauen", versicherte Matt. "Und nicht alt genug, um mich in einem Rollstuhl zum Altar schieben zu lassen. "
    Morgan schmunzelte. "Dann solltest du rasch wieder gehen lernen, du Aufschneider", meinte er liebevoll.
    Matt lachte. Anfangs schien sein Atem kaum auszureichen, aber bald klang es freier und beinahe erleichtert, und seine Wangen nahmen eine frischere Farbe an.
    "Sollen wir den Schuft wegschicken, Daddy?" fragte Jodie schalkhaft.
    "Mein liebes Kind", antwortete Matt mit einem tiefen Seufzer. "Ohne Morgans ständige, oft etwas raue Ermunterung wäre ich heute nicht mehr am Leben. Wir werden ihn daher bleiben lassen. Er soll dich ruhig weiter anstarren und die Zeit nutzen, um ein Fitnessprogramm für mich zu entwerfen."
    "Da kommt nur eins infrage", erklärte Morgan ungerührt. "Verschärftes Marinetraining mit zusätzlicher…" Er schwieg lachend und duckte sich, um der Weintraube auszuweichen, die Matt nach ihm warf.
    Morgan hatte kurz mit dem Arzt gesprochen. Unmittelbare Lebensgefahr bestand nicht mehr für Matt. Ihm blieb zwar nur noch eine begrenzte Frist von zwei, vielleicht drei Jahren, aber es würden glückliche Jahre sein. Dafür würden seine Tochter und sein
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