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0838 - Paradies der Feuerflieger

Titel: 0838 - Paradies der Feuerflieger
Autoren: Unbekannt
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riervor. „Wohin?"
    „Das weiß bislang nur ES. Soviel aber steht fest: Die neue Position wird Terra ein Höchstmaß an Sicherheit garantieren!"
    Roi Danton sah auf. Der orangefarbene Glutball der Sonne Medaillon hatte den höchsten Punkt seiner Bahn fast erreicht. Er war zu grell, als daß das menschliche Auge seinen Anblick ertragen hätte. Dantons Blick fuhr die schroffen, unfrucht-- baren Felswände entlang, die sich im Glast der fremden Sonne badeten. Fremd...?
    Der Mensch entwickelt eine Anhänglichkeit an die Sonne, die seine Tage beleuchtet. Die Männer und Frauen der Terra-Patrouille betrachteten Medaillon schon seit langem nicht mehr als ein fremdes Gestirn. Und er? Was war das für ein leises Weh, das ihn plötzlich bedrückte? Ein Vorbote des Abschiedsschmerzes?
    Er riß sich von seinen Gedanken los. „Wir sind zur Zusammenarbeit bereit", erklärte er mit fester Stimme. „Wir verlassen Goshmos Castle.
    Wann findet die Umwandlung des Planeten statt?"
    „In etwas mehr als fünfzehn Stunden", lautete Athosiens Antwort. „Der Vorgang selbst dauert nur kurze Zeit. Es werden einige hyperenergetische Schauer auftreten. Es kann sein, daß Ihre Meßinstrumente ein paar Minuten lang verrückt spielen. Aber mehr werden Sie von der ganzen Sache nicht bemerken."
    Danton wandte sich zum Gehen. Aber bevor er den ersten Schritt tat, drehte er sich noch einmal um. „Ist das ein Abschied für immer?" fragte er.
    Ein mattes Grinsen huschte über Athosiens grobschlächtiges Pferdegesicht. „Beileibe nicht!" antwortete er. „Mich werden Sie so schnell nicht los!"
    Als Danton davonschritt, regte sich in Athosiens Innerem das Bewußtsein der jungen Frau Mara Avusteen. Einst hatte sie den Terraner geliebt und Athosien in ernsthafte Gefahr gebracht, indem sie mehrmals in entscheidenden Augenblik-ken für Danton Partei ergriff.
    Mittlerweile war Mara Avusteen in den Verband der sieben Bewußtseine integriert. Sie geriet nicht mehr in Gefahr, über Roi Dantons Anblick den Kopf zu verlieren. Aber sie empfand leise Wehmut, als sie ihn davonschreiten sah - und Grukel Athosien empfand sie auch.
     
    *
     
    Kurze Zeit, nachdem die Terraner Goshmos Castle verlassen hatten, kehrten die sechs Evakuierungsschiffe zurück. Die Konzepte gingen an Bord der Fahrzeuge. Als die zehn Raumriesen die einstige Welt der Feuerflieg'er hinter sich ließen, war der Planet von intelligentem Leben völlig entblößt.
    Nur Mitsinos Leiche lag noch am Fuß des Burgfelsens der Iti-Iti und wartete darauf, daß der Umwandlungsprozeß die Substanz seines Körpers mit der Materie der Welt verschmolz, die er sosehr geliebt hatte, daß er ihretwegen sogar das Paradies ausschlug.
    Der Transformationsprozeß begann um 17:34 Terrania-Zeit am 15. November 3584 allgemeiner Zeitrechnung. Die acht Transmittersta-tionen vereinigten ihre Kräfte und versetzten die Substanz des Planeten in einen transportfähigen Zustand. Dabei bewirkten die entlang des Großkreises aufgestellten Stabilisatoren, daß die Materie von Goshmos Castle in zwei Hälften geteilt wurde.
    Unmittelbar im Anschluß daran wurde der Transportprozeß auf zuvor berechnete Weise gestört - er degenerierte. Die mörderische Hitze des Planeteninnern wurde in Hyper-energie umgewandelt. Diese wiederum ballte sich als Hyperbarie und bildete zwei Hyperbarie-Zentren, eines in jeder Planetenhälfte.
    Danach begann der Formungsprozeß, der dafür sorgte, daß bei Abschluß des Vorgangs zwei neue Himmelskörper in der gewünschten Form, nämlich als Kugelhälften mit ebener Schnittfläche, entstanden.
    Schließlich beendete ein hyperenergetisches Signal den Gesamtprozeß. Was bis vor wenigen Sekunden noch ein formloser Nebel gewesen zu sein schien, verdichtete sich zu zwei Halbkugeln, die mit einem Abstand von rund 300 000 km um den gemeinsamen Schwerpunkt rotierten, der auf der Bahn des früheren Planeten Goshmos Castle lag.
    Von Terrania City aus, wo Goshmos Castle zu dieser Zeit am frühen Abendhimmel stand, erlebten die rund eintausend Bewohner der Stadt ein beeindruckendes Schauspiel. Plötzlich umspannte ein intensiv blau leuchtender Ring den Standort des Planeten. Die Planetenscheibe schien zu verschwinden; als sie sich in einen diffusen Nebel verwandelte, verlor sie an Leuchtdichte. Dieser Zustand hielt einige Minuten an, dann hatte es den Anschein, als sei der Planet wiedererstanden. Nur wer mit optischem Hilf sgerät ausgestattet war, konnte erkennen, daß der wiedererstandene Lichtpunkt in
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