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0838 - Paradies der Feuerflieger

Titel: 0838 - Paradies der Feuerflieger
Autoren: Unbekannt
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zwar so schwach, daß er nicht weiter reichte, als das Auge sah. Aber der Empfänger war mühelos selbst aus größter Entfernung ansprechbar.
    Er kroch aus seinem Versteck hervor. Schon mehrmals hatte er sich Gedanken darüber gemacht, wie er den Projektor außer Betrieb setzen werde, wenn es wirklich bis zum Äußersten kam. Jetzt ging er, um sich das riesige Instrument aus der Nähe zu betrachten.
    Die Schüssel, mit einem Durchmesser von etwa zwanzig Metern, ruhte auf einem stabilen, stählernen Untergestell. Auf diesem Gestell war die Schüssel fest montiert, was bedeutete, daß sie nur für diesen einen Einsatz - was immer er auch bezwecken mochte - gebraucht wurde. Das Transportfeld hatte einen unwiderruflich festgelegten Vektor. Das erleichterte seine Aufgabe. Wenn er eine der Streben des Untergestells mit dem Blaster zertrennte, würde die gesamte Konstruktion sich senken. Die Schüssel erhielt dadurch eine veränderte Lage und war nicht mehr in der Lage, ihre Funktion planmäßig zu versehen.
    Homer G. Adams schritt um die mächtige Anlage herum. Versuchsweise brachte er den Blaster in Anschlag und zielte auf die Stelle, an der die Streben am leichtesten zu zertrennen waren. Er würde fünfzehn bis zwanzig Sekunden brauchen, um das solide Metallstück der Breite nach durchzubrennen.
    Befriedigt schob er die Waffe wieder in das Futteral zurück.
    In diesem Augenblick hörte er hinter sich eine Stimme. „Strecken Sie die Arme zur Seite und drehen Sie sich langsam um!"
    Homer G. Adams gehorchte. Er ließ sich Zeit und dachte währenddessen darüber nach, wo er diese Stimme schon einmal gehört hatte. Es fiel ihm erst ein, als er den schlanken, schmächtigen jungen Mann sah. der etwa zehn Schritte hinter ihm stand und einen mittelschweren Schocker im Anschlag hielt.
    Es war Grukel Athosiens Begleiter gewesen - vor wenigen Stunden erst, als die Anlage inspiziert wurde. „Ich bin Claudio Ektem", sagte der junge Mann. „Ich bin gekommen, um Sie von Ihrem Vorhaben abzuhalten."
    Er sprach sanft, fast freundlich. „Woher wissen Sie von meinem Vorhaben?" fragte Homer G. Adams. „Ein Zufall hat mich auf Ihre Spur gebracht", lautete die Antwort. „Ich war mit magnetischen Messungen beschäftigt. Mir fiel die Anzeige eines der Instrumente auf. Sie deutete darauf hin, daß irgendwo in meiner Nähe ein konventioneller Radiosender in Tätigkeit war. Ich schaltete mich ein und hörte Ihr Gespräch mit. Später, als Sie das Lager für leer hielten, sah ich Sie aus Ihrer Wohnkuppel hervorkommen und um den Tafelberg herum verschwinden."
    Adams' Schultern sanken herab. Er fühlte sich leer und ausgehöhlt. Er war hierhergekommen, um die Sache der Terraner zu verteidigen. Er hatte guten Grund gehabt anzunehmen, daß Roi Dantons Verhandlungen mit den Konzepten nicht zu dem gewünschten Erfolg führen würden. Dann hätte es allein an ihm gelegen, der Sache die entscheidende Wendung zu geben. Er hatte diese Aufgabe aus freien Stücken auf sich genommen. Wie Danton, wie Kanthall empfand er Zorn über den so aufdringlich zur Schau getragenen Hochmut der Konzepte. Er hatte gedacht, er könne ihnen eins auswischen.
    Und jetzt? Der Zufall und ein junger Mann hatten ihm ins Handwerk gepfuscht und seinen ganzen Plan zunichte gemacht. „Es sollte wohl so sein", sagte er und nickte dazu. „Wie geht's jetzt weiter?"
    „Geben Sie mir Ihre Waffe", antwortete Claudio Ektem und streckte die Hand aus.
    Adams zog den Blaster aus dem Gürtel. Er faßte ihn beim Lauf und reichte ihn dem Konzept. Ektem schob ihn in die Tasche. Dann steckte er auch die eigene Waffe ein. „Draußen steht ein Fahrzeug", erklärte er. „Wir verlagern die Szene des Geschehens."
    Homer G. Adams schritt vor ihm her. Draußen stand eine der gläsernen Kugeln. Sie war leer. Claudio Ektem hatte den Handstreich ganz alleine durchgeführt. Adams empfand Bitterkeit.
    Noch bevor sie das Fahrzeug erreichten, sagte Ektem plötzlich: „Ich glaube, ich weiß, was Sie empfinden. Und ich bin nahezu sicher, daß Ihr Ziel erreicht wird, ohne daß Sie den Transmitter zu beschädigen brauchen."
     
    *
     
    Die Korvette und die beiden Spa-ce-Jets landeten am Fuß des Iti-Iti-Felsens. Aus den Bergen westlich des Lagers Zeus-Zentrum erhob sich die NADELDENKER und schloß sich den übrigen Fahrzeugen an.
    Eine Zeitlang trat Ruhe ein. Weder bei der kleinen Terra-Flotte noch im Lager rührte sich etwas. Roi Danton war klar, daß die Konzepte unter Zeitdruck standen. Was immer es war,
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