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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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    Dundonnell Keep , Western Highlands
    Schottland, im Jahre 1325
     
    »Es heißt, er sei gnadenlos, eine wahre Brut des Teufels.« Elspeth Beaton, der unausgesprochene Seneschall der Burg MacDonnell, faltete die Hände vor ihrem umfangreichen Bauch und blickte Magnus MacDonnell, ihren Burgherrn, finster an. »Ihr könnt das Mädchen keinem Mann geben, von dem es heißt, er habe seine erste Frau kaltblütig ermordet!«
    Magnus nahm einen weiteren tüchtigen Schluck von seinem Bier, ohne zu bemerken, dass der größte Teil des schäumenden Getränks in seinen ungepflegten Bart tropfte. Dann knallte er den Zinnkrug auf den hohen Tisch und bedachte seinen selbst ernannten Haushaltsvorstand mit einem feindseligen Blick.
    »Es ist mir einerlei, ob Duncan MacKenzie der Teufel persönlich ist, oder ob der Bastard zehn Frauen umgebracht hat. Er hat um Linnet angehalten, und das ist ein Angebot, das ich nicht abschlagen kann.«
    »Ihr könnt Eure Tochter nicht einem Mann ausliefern, dem nachgesagt wird, er besäße weder Herz noch Seele.« Elspeths Stimme wurde mit jedem Wort noch schriller. »Das lasse ich nicht zu!«
    Magnus lachte brüllend. »Du lässt es nicht zu? Du gehst zu weit, Frau! Hüte deine Zunge, oder ich schick dich mit ihr fort.«
    Hoch über dem großen Saal, im Spionierzimmer des Burgherrn, einem winzigen, in Dundonnells dicken Mauern versteckten Raum, spähte Linnet MacDonnell zu ihrem Vater und ihrer geliebten Amme hinunter, während sie über ihr Schicksal stritten.
    Ein Schicksal, das bereits beschlossen und besiegelt war.
    Bis zu diesem Augenblick hatte sie nicht geglaubt, dass ihr Vater sie tatsächlich fortschicken würde, und schon gar nicht zu einem MacKenzie. Obwohl keine ihrer älteren Schwestern besonders gute Partien gemacht hatte, hatte ihr Vater doch zumindest keine einzige von ihnen dem Feind versprochen! Sie strengte ihre Ohren an und wartete, um mehr zu hören.
    »Ich habe Gerüchte gehört, dass dieser MacKenzie ein Mann von großer Leidenschaft sein soll«, erklärte Elspeth. »Linnet weiß wenig von den niedrigeren Bedürfnissen der Männer. Ihre Schwestern erfuhren einiges von ihrer Mutter, aber Linnet ist anders. Sie war immer mit ihren Brüdern unterwegs und lernte ihre...«
    »Ja, anders ist sie in der Tat!«, wetterte Magnus. »Nichts hat mich mehr geplagt seit dem Tag, an dem meine arme Innes sterben musste, als sie von ihr entbunden wurde!«
    »Das Mädchen hat viele Fähigkeiten«, hielt Elspeth dem entgegen. »Mag sein, dass ihr die Anmut und das gute Aussehen ihrer Schwestern und ihrer verstorbenen Mutter, Gott hab sie selig, fehlt, aber sie würde trotzdem eine gute Ehefrau für einen Mann abgeben. Ihr könntet doch bestimmt eine erfreulichere Heirat für sie arrangieren? Eine, die ihr Glück nicht ganz so arg auf die Probe stellen würde?«
    »Ihr Glück interessiert mic h nicht. Das Bündnis mit Mac Kenzie ist besiegelt!«, brüllte Magnus. »Selbst wenn ich ihr etwas Besseres wünschen würde, welcher Mann braucht eine Frau, die ihn im Messerwerfen schlagen kann? Und komm mir jetzt nicht mit ihren anderen verrückten Fähigkeiten.«
    Magnus nahm einen tiefen Zug von seinem Bier und wischte sich den Mund am Ärmel ab. »Ein Mann will eine Gemahlin, die sich um seine körperlichen Bedürfnisse kümmert, und nicht um irgendeinen lächerlichen Kräutergarten!«
    Ein schockiertes Stammeln entrang sich Elspeths Lippen, und sie richtete sich zu ihrer vollen, wenn auch unbeeindruckenden Größe auf. »Wenn Ihr das tut, könnt Ihr Euch die Mühe sparen, mich aus der zweifelhaften Geborgenheit dieses Saales zu verbannen. Denn dann werde ich freudig mit ihr gehen. Ihr werdet Linnet nicht allein in den Unterschlupf des Schwarzen Hirsches schicken. Sie wird dort jemanden brauchen, der auf sie Acht gibt.«
    Linnets Herz setzte einen Schlag aus, und ihre Arme überzogen sich mit einer Gänsehaut, als sie Elspeth ihren zukünftigen Bräutigam als Schwarzen Hirsch bezeichnen hörte. Ein solches Wesen existierte nicht. Obgleich Tiere, die über eine gewisse Tapferkeit verfügten, häufig Wappen und Banner schmückten und einige Clan-Oberhäupter sich nach Löwen oder anderen edlen Raubtieren benannten, klang dieser Titel ominös.
    Wie ein böses Vorzeichen.
    Aber eins, über das nachzudenken ihr wenig Zeit blieb. Linnet rieb ihre fröstelnden Arme, verdrängte ihr zunehmendes Unbehagen und konzentrierte sich auf den erregten Diskurs dort unten in der Halle.
    »Ich bin froh, wenn ich
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