Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0785 - Der Kinderschreck

0785 - Der Kinderschreck

Titel: 0785 - Der Kinderschreck
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
weiter. Sie haben zwei kleinere Kinder und werden uns nicht jeden Abend auf der Pelle hängen wollen.«
    »Das wäre bei mir das gleiche.«
    »Es ist trotzdem etwas anderes«, sagt Bill. »Wie kennen uns seit Urzeiten, und ich möchte auch mal wieder mit dir auf die Piste gehen, alter Junge.«
    Der letzte Satz gefiel Sheila ganz und gar nicht. Sie hob warnend den Zeigefinger. »Vergiss deine Familie nicht, Bill.«
    »Nein, nein«, sagte er lachend. »Ich habe das auch nur im übertragenen Sinne gemeint.«
    »Aha.« Sie sah so aus, als würde sie ihm nicht glauben.
    Ich musste grinsen. Innerlich hatte ich mich dazu entschlossen, mit den Conollys zu fahren. »Platz ist genügend vorhanden, denke ich.«
    »Ja, es gibt zwei Bäder, zwei Schlafzimmer und so weiter.« Bill winkte ab. »Auch wenn du nur deine Ruhe haben willst, um zu lesen, das Haus ist groß genug, ohne dass wir uns gegenseitig auf die Nerven fallen. Es wird schon klappen.«
    »Wie lange?«
    »Wir bleiben bis zum neuen Jahr«, erklärte Sheila. »Wenn du früher abreisen willst, meinetwegen. Über Weihnachten solltest du bei uns bleiben.«
    »Das denke ich auch.«
    Bill schlug mir auf die Knie. »Dann hast du dich entschieden, John?«
    »Sicher.«
    »Und?« Jetzt meldete sich auch Sheila. In ihren Augen stand die Erwartung.
    »Ich komme mit euch.«
    Beide schauten sich an, dann lachten sie, und diese Freude war tatsächlich echt.
    »Hoch die Tassen, Freunde!«, rief Bill. Er hob keine Tasse an, sondern sein Weinglas.
    Wir stießen an auf einen gelungenen Urlaub, auch wenn der nur wenige Tage dauerte. »Wir werden den Bär aus dem Wald holen und ihn tanzen lassen!«, rief Bill. Er geriet ins Schwärmen. »Was meinst du, was es da alles für Schnäpse und Biere gibt. Dazu ein herrliches Essen. Keine feine Küche, da kriegst du noch was auf den Teller, was auch schmeckt.«
    »Woher weißt du das alles?«
    »Die Gibsons haben davon geschwärmt«, sagte Sheila.
    »Genau die müssen es wissen«, fügte Bill hinzu, »denn sie fahren nicht zum ersten Mal dorthin.«
    Ich nickte. »Okay, wann geht es los?«
    »In genau zwei Tagen.«
    »Und wie?«
    »Mit dem Flieger bis München. Dort mieten wir uns dann einen Kombi, wo wir auch das Gepäck gut unterkriegen. Du hast also noch Zeit, den anderen ein frohes Fest zu wünschen.«
    »Dabei habe ich nicht die entsprechenden Geschenke«, erklärte ich mit säuerlichem Grinsen.
    »Dann wir es aber Zeit«, bemerkte Sheila mit spitzer Zunge.
    Ich schaute sie an. »Kannst du das nicht für mich übernehmen?«
    »Wieso?«
    »Ich weiß überhaupt nichts. Ich hatte auch keine Zeit, mir Gedanken zu machen. Du kennst doch alle. Jane, Glenda, Lady Sarah…«
    »Was ist mit Suko?«
    »Dem schenke ich mein Vertrauen.«
    Bill musste lachen. »Was bekommst du von ihm zurück?«
    »Das gleiche in doppelter Menge.«
    »Toll, wenn das kein Geschenk ist.« Wieder lachte er und knuffte Sheila in die Seite. »Ich meine, dass du John diesen Gefallen schon tun kannst. Was soll auch ein Mann wie John losziehen, Geschenke einkaufen und dabei noch…«
    »Hör auf Bill. Ich weiß, dass ihr immer zusammenhaltet. Auch Männer können sich mal Gedanken machen.«
    »Tust du es, oder tust du es nicht? Das wollen wir jetzt von dir wissen, Sheila.«
    Sie lächelte. Da sie mich anlächelte, wusste ich, dass ich gewonnen hatte. »Ja, ich werde den Job für John übernehmen.« Als wir ihr Beifall klatschen wollten, hob sie rasch beide Hände. »Nur in diesem Jahr. Das soll auf keinen Fall zu einer Institution werden. Im nächsten Jahr wirst du dir allein Gedanken machen müssen, John.«
    Ich mimte den Beschämten und Überlasteten zugleich. »Hätte ich ja alles getan, Sheila. Ihr habt mich doch dazu überredet, mit euch zu fahren.«
    »Da hat er Recht«, sagte Bill.
    Der Reporter bekam von seiner Frau einen vernichtenden Blick zugeworfen. »Dass du zu ihm hältst, ist mir klar. Ich befürchte schon Schlimmes, wenn wir in der Feriensiedlung sind. Zum Glück fährt Johnny noch mit, dann habe ich wenigstens eine Unterstützung.«
    Bill hob sein Glas. »Dann auf einen Urlaub, der sich lohnt!«, rief er und kam mir vor wie ein Operettenfürst.
    Ich dachte so ähnlich, sprach es allerdings nicht aus, weil mir auch eingefallen war, wie oft meine Urlaube in die Hose gegangen waren…
    ***
    »Himmel, ist das schön hier, Brett.«
    Gibson lachte und legte seiner Frau Cindy den Arm um die Schultern. »Das sagst du immer.«
    »Klar, lass mich doch. Aber hier ist es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher