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0785 - Der Kinderschreck

0785 - Der Kinderschreck

Titel: 0785 - Der Kinderschreck
Autoren: Jason Dark
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beschwerten sich Amy und Davy gemeinsam.
    »Nicht jetzt!«, entschied ihre Mutter.
    »Wann denn?«
    »Ich weiß es noch nicht.«
    »Heute Nachmittag?« Amy, der kleine Quälgeist, ließ nicht locker.
    Ihre Mutter verdrehte die Augen. »Bitte, Kind, tu mir einen Gefallen und quäle mich nicht.«
    »Habe ja nur gefragt«, grummelte sie.
    »Schon gut, Kleines.« Cindy lächelte ihrer Tochter zu.
    Ich wollte die Sachlage etwas entschärfen und ergriff das Wort.
    »Es hat keinen Sinn, wenn wir jetzt in Hektik oder Panik verfallen. Wir sollten alles so nehmen, wie es ist und uns vor allen Dingen nicht verrückt machen lassen.«
    »Was heißt das im Detail?«, fragte Brett.
    »Ganz einfach. Bis auf eine kleine Änderung werden wir unseren Tag so ablaufen lassen, wie wir es uns vorgenommen haben. Und auf die Änderung komme ich jetzt zu sprechen. Wir hatten ja vor, die Bäume auf dem Weihnachtsmarkt zu kaufen. Das werden wir eben heute Morgen erledigen, und wir nehmen die Kinder mit.«
    Amy und Davy hatten zugehört. Plötzlich fingen sie an zu jubeln.
    »Das ist eine tolle Idee. Was machen wir später?«, fragte Amy.
    »Da könnt ihr auf die Loipe.«
    »Huhu!«, jubelten beide.
    Die Erwachsenen jubelten nicht. Etwas skeptisch und auch nachdenklich schauten sie mich an. »John«, sagte Sheila, »ist das nicht gefährlich?«
    Ich hob die Schulter. »Nicht, wenn wir dabei sind. Die Kinder dürfen eben nicht aus den Augen gelassen werden. Dann kann wohl nichts schief gehen, denke ich.«
    »Was meinst du, Bill?«, fragte Sheila ihren Mann.
    »Ich denke, dass John Recht hat.«
    Die Gibsons enthielten sich der Stimme. Ich sah ihnen nur an, wie wenig begeistert sie waren. Wir ließen ihnen Zeit. Schließlich hob Brett Gibson die Schultern. »Okay, wenn wir wirk lich die Augen offenhalten, wird wohl nicht viel passieren.«
    »Das denke ich auch.«
    »Bleiben Sie denn bei uns?«, fragte Cindy.
    Ich lächelte und schüttelte dabei den Kopf. »Nein, Cindy, ich bin kein großer Läufer.«
    Sie zog die Augenbrauen zusammen und drückte sich zurück.
    »Meine Güte, Sie enttäuschen mich. Erst schlagen Sie das vor, dann wollen Sie kneifen. Wie passt das zusammen?«
    »Davon habe ich nicht gesprochen, Cindy. Ich werde nicht kneifen, ich werde nur einen anderen Weg gehen. Ich schaue mich ein wenig um. Auch wenn Sie mich nicht sehen sollten, dürfen Sie nicht denken, dass ich mich in die Wärme eines Hauses zurückgezogen habe und andere den Job machen lassen.«
    Sie senkte den Kopf. »Sorry, es war nicht so gemeint.«
    »Ich weiß.«
    Bill schaute auf die Uhr. Seine Stimme unterbrach das etwas peinliche Schweigen. »Wenn wir auf den Markt wollen, sollten wir jetzt losfahren. Eine Frage: Wer kommt mit?«
    Die Arme der Kinder schnellten hoch. Sie zappelten auf ihren Stühlen, und auch Johnny nickte.
    »Ich nicht«, sagte Sheila.
    »Und ich bleibe auch im Haus«, erklärte Cindy. »Ich denke, dass ihr drei Schutz genug seid.«
    »Davon gehe ich aus«, sagte Bill.
    Die Gibsons erhoben sich. Sie mussten sich noch umziehen. Wir würden mit dem Volvo fahren. Da passten dann auch noch die Bäume auf die Ladefläche. Die Kinder nahmen sie mit, wir blieben zurück und schauten uns an. Dabei schwiegen wir.
    »Scheint ja recht spannend zu werden«, meinte Johnny.
    Sein Vater schüttelte den Kopf. »Ich hoffe, dass uns diese Spannung erspart bleibt.«
    »Daddy, du musst die Sache cool angehen.«
    »Danke für den Ratschlag, Sohn.« Bill schlug Johnny auf die Schulter. »Ich werde ihn beherzigen. Und jetzt sei du so cool und enteise unseren Wagen schon mal.«
    Johnny maulte zwar, ging aber.
    Seine Mutter, Bill und ich blieben zurück. Sheila sah etwas betreten aus, sie starrte zu Boden.
    »Was hast du?«, fragte ich sie.
    »So einiges. Dabei stelle ich mir immer wieder die eine Frage.« Sie atmete tief ein und strich eine Haarsträhne zurück.
    »Welche denn?«
    »Ob das alles gut geht…«
    Darauf konnten weder Bill noch ich ihr eine Antwort geben…
    ***
    Oleg lag am Boden und jammerte. Olinka hatte mit einem Schürhaken auf ihn eingeschlagen und ihm somit klargemacht, wer ihrer Ansicht nach an der Niederlage der vergangenen Nacht die Schuld trug. Sie war wütend gewesen, hatte Gift und Galle gespien, aber sie hatte die Tatsachen nicht mehr zurückdrehen können. Was passiert war, das war eben passiert, daran gab es nichts zu rütteln.
    Die Nacht war vorbei. Oleg hatte sie auf dem Boden liegend verbracht und war erst aus dem Versteck gekrochen, als das
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