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0785 - Der Kinderschreck

0785 - Der Kinderschreck

Titel: 0785 - Der Kinderschreck
Autoren: Jason Dark
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kamen neue Feriengäste.
    »Ja, dann will ich mal wieder.« Er drehte sich um und ging schnell weg, als fürchtete er sich davor, von den Scheinwerfern des anfahrenden Wagens erfasst zu werden.
    Brett Gibson starrte dem Fremden mit unbeweglichem Gesicht nach. In seine Augen war ein eisiger Ausdruck getreten. Er spürte auch die Gänsehaut auf seinem Rücken. Ihm kam die Umgebung verändert vor. Auf einmal leuchteten die Lichter nicht mehr so hell.
    Ein Schatten schien sich über sie gelegt zu haben.
    Hatte er wegen dieses Mannes das ungute Gefühl gespürt? War es so etwas wie eine Vorahnung gewesen?
    Der Fremde lief den schneebedeckten Hang zum Wald hoch. Er drehte sich dabei nicht einmal um. Wenig später war er zwischen den Bäumen verschwunden. Es hatte so ausgesehen, als wäre er von den Bäumen geschluckt worden.
    Kunstlicht flutete über die Schneefläche und ließ die Kristalle hell schimmern. Vier Häuser weiter hielt der Wagen an. Drei Kinder stürmten hervor und liefen laut schreiend auf das Ferienhaus zu.
    Die Familie war mit einem Kleinbus angereist, der sicherlich eine Menge Gepäck aufnehmen konnte.
    Hinter Gibson wurde die Tür geöffnet. »Bist du fertig mit dem Gepäck, Brett?«
    Er drehte sich um. »Was sagtest du, Cindy?«
    »Ob du mit dem Gepäck fertig bist, wollte ich wissen?«
    »Ja, natürlich.«
    »Dann schaff es ins Haus.«
    Brett nickte. »Sind denn die bestellten Lebensmittel geliefert?«, wollte er wissen.
    »Alles da, sogar die Rechnung.«
    »Dann kann ja nichts mehr schief gehen.«
    Er schleppte das Gepäck ins Haus und stellte die ersten Koffer im Flur ab. Schon hier war die Gemütlichkeit zu spüren, das mochte zum größten Teil am Holz liegen, mit dem die Wände und Decken verkleidet worden waren.
    Schmiedeeiserne Lampen, eine schmale Treppe mit einem ebenfalls schmiedeeisernen Geländer, kleine Nischen und Ecken, ein Raum für die Koffer und ein Fußboden aus Holzbohlen. In den Zimmern lagen darauf noch Teppiche.
    »Wo sind denn die Kinder?«, rief Brett zur offenen Tür des Wohnzimmers hin.
    »Schon oben.«
    »Aber nicht im Bett.«
    »Nein.« Cindy lachte. »Obwohl man das bei ihnen nicht wissen kann. Denk nur daran, wie sie sich auf diese dicken bayerischen Oberbetten gefreut haben.«
    »Das allerdings.« Brett verschwand, um die letzten Koffer zu holen. Den Sarg ließ er vorerst auf dem Wagendach. Die Skier brauchten sie erst am nächsten Tag.
    Da das Schlafzimmer im unteren Teil des Hauses lag, direkt neben dem Bad, brauchte er die Koffer nicht weit zu tragen. Die Schuhe hatte sie bereits im Flur ausgezogen und war mit beiden Füßen in herrlich warme Pantoffeln geschlüpft, die man auch als Hüttenschuhe bezeichnen konnte.
    Es gab keine großen Fenster im Haus. Auch die im Schlafzimmer waren klein und quadratisch. Auf normale Gardinen war ebenfalls verzichtet worden, dafür konnten entweder weiß-blaue oder weißrote Vorhänge vor die Scheiben gezogen werden.
    Brett Gibson schrak zusammen, als sich zwei Hände um seine Taille legten. Er hatte seine Frau nicht eintreten hören, sie war an ihn herangeschlichen, und er blieb in der gebückten Haltung stehen, wobei er spürte, dass sich ein weicher Frauenkörper gegen seinen Rücken drückte. »Bleib so«, flüsterte Cindy.
    »Und dann?«
    »Ich möchte dich nur spüren.«
    »Aber meine Haltung ist unbequem.«
    »Hör auf, dich zu beschweren. Ich muss dich einfach spüren, denn ich will sicher sein, dass ich keinen Traum erlebe. Was ich hier sehe, ist echt!«
    »Richtig, Cindy.« Brett drückte sich langsam hoch und drehte sich dabei um. Er schaute in das lächelnde Gesicht seiner schönen Frau, die die Augen schloss, als sich seine Lippen ihrem vollen Mund näherten. An ihren Ohrläppchen blinkten zwei Diamanten, und auch auf dem dunklen Pullover glitzerte der Straß. Selbst in den Augenbrauen hatte Cindy etwas verteilt. Sie war eben manchmal herrlich verrückt, was eine gewisse Mode oder auch Vorfreude anging, und auf diesen kurzen Urlaub hatte sie sich irrsinnig gefreut.
    Sie sah nicht das etwas nachdenkliche Gesicht ihres Mannes, als er sie küsste. Cindy öffnete den Mund, sie presste sich an ihn und schmiegte sich in seine Arme hinein, als wollte sie ihn nie mehr loslassen. Brett lächelt innerlich. Er kannte dieses Spiel und wusste, dass ihm eine heiße Nacht bevorstand.
    Das Poltern auf der Treppe zerriss die Stimmung. Die Kinder kamen, sie hatten Hunger, sie wollten etwas essen, aber nicht hinunter in den Ort fahren, das
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