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0684 - Die dunkle Jagd

0684 - Die dunkle Jagd

Titel: 0684 - Die dunkle Jagd
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wieder Zamorras Körper vor sich.
    Und unterließ es.
    ***
    Zamorra sah, wie das zweite Haus zerschmolz. Er wartete auf eine Reaktion, und er machte sich dazu bereit, das nächste zu zerstören.
    Aber die Reaktion war anders als erwartet.
    Es kam zu keinem Kontakt.
    Es kam nur zu einem Angriff.
    Etwas begann, ihn zu töten. Eine gefährliche Magie packte zu, griff in sein Inneres. Begann, das Leben aus ihm herauszusaugen.
    Und er selbst fand keinen Ansatzpunkt, sich dagegen zu wehren. Mit dem Amulett hätte er es vielleicht gekonnt. Es hätte ihn wohl auch gegen diesen Angriff geschützt. Aber es war für ihn nicht greifbar. Selbst in dem Moment nicht, als er es trotz aller vorherigen Bedenken rief, um sein eigenes Leben zu retten.
    Keine Resonanz.
    Wenn es mit Nicole zusammen in diese Welt geraten war, funktionierte es hier nicht.
    Der Dhyarra-Kristall konnte ihn trotz aller Macht, die er besaß, nicht retten. Denn Zamorra hätte wissen müssen, wie er angegriffen wurde, um diesen Angriff abzuwehren. Das aber konnte er nicht.
    Er konnte nur noch eines: Sterben.
    Denn was auch immer diese tote Stadt beherrschte - es war zornig geworden.
    Und es schlug zurück.
    ***
    Der Wagen mit Diana stoppte vor der Boutique. Robin kam seiner Gefährtin entgegen. »Was genau ist geschehen?«, fragte sie. »Und was genau erwartest du jetzt von mir?«
    Was geschehen war, konnte er ihr erzählen, ausführlicher als am Telefon, und mit dem Zusatz, dass Zamorra kurzfristig auf der Straße zu sehen gewesen war. Er erzählte auch von den Schatten, die sich durch die Boutique bewegten und diese längst verlassen hatten.
    Was genau er erwartete, konnte er ihr nicht sagen.
    »Aber du hast doch Erfahrung mit Magie. Du hast dich eine halbe Ewigkeit lang auf einem Geisterschiff aufgehalten.«
    »Erfahrung?« Sie lachte bitter auf. Sehr selten hatten sie über dieses Thema geredet, weil sie es auch zu verdrängen suchte. Es war ein Trauma.
    Als Pierre etwas sagen wollte, winkte sie ab und brachte ihn damit zum Schweigen. Sie überlegte.
    »Es gab auf dem Schiff einen Trick, auf den wir alle nie gekommen sind«, sagte sie nach einer Weile. »Erst Zamorra. Wir konnten das Schiff nicht aus eigener Kraft verlassen. Aber wir konnten von ihm entfernt werden. Das hat uns gerettet. Wir wurden über Bord geworfen. Wenn wir gesprungen wären, hätte das nichts genützt. Eine andere Kraft musste uns entfernen. Vielleicht hilft das auch hier.«
    »Aber wie?«, fragte Robin. Bei aller Fantasie konnte er sich nicht vorstellen, worauf Diana hinauswollte.
    »Zamorra und Nicole sind nicht freiwillig drüben in der Welt hinter dem Spiegel, oder?«
    »Davon sollten wir ausgehen.«
    »Jemand, der freiwillig hinüber geht, bricht die Regeln, bricht das magische Gesetz. Wenn ich bewusst und gezielt hinüberwechsele und die beiden finde, könnte ich sie zurückkatapultieren.«
    Er erkannte den Schwachpunkt ihrer Absicht.
    »Und du selbst? Wer wirft dich wieder ‘raus?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Da ich aus eigenem Willen wechsele, kann ich aus eigenem Willen zurück.«
    Pierre schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Du bliebest drüben. Willst du das wirklich auf dich nehmen?«
    »Nicht wirklich«, gestand sie. »Ich habe Angst davor. Aber Zamorra und Nicole haben mich von dem Geisterschiff gerettet. Ich schulde ihnen etwas.«
    »Das Risiko ist zu groß. Ich hätte dich nicht fragen sollen. Wir müssen einen anderen Weg finden.«
    »Ich will es tun«, log sie.
    »Ich lasse es nicht zu«, erwiderte er.
    »Es sind deine Freunde. Und meine Freunde.«
    »Und du bist die Frau, die ich liebe. Ich lasse dich zurückbringen, nach Hause. Danke für deinen Rat. Ein anderer wird es versuchen, nicht du.«
    »Etwa du selbst?«, ahnte sie erschrocken. »Das werde ich nicht zulassen. Denn du bist der Mann, den ich liebe.«
    Sie schlug ihn mit ihren eigenen Argumenten.
    Aber er konnte doch Freunde nicht im Stich lassen! Das war unmöglich! Was sollte er tun?
    Nie zuvor war er in vergleichbarer Gewissensqual gewesen.
    Und er ahnte nicht, dass andere bereits aktiv geworden waren und ihm die Arbeit abnahmen…
    ***
    Luc Avenge spürte, wie Drachenmagie zuschlug.
    Sie griff nach ihm.
    Er hatte sie kennengelernt, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass sie hier wirksam werden würde. Aber es war nicht nur Drachenmagie allein. Die verstärkte nur alles andere um einen schier unglaublich höheren Wert.
    Die Magie von Toten…
    Von Geistern…
    Da endlich begriff er, worauf
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