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0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel

0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel

Titel: 0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel
Autoren: Jason Dark
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so günstig, daß ich durch die Lücke zwischen ihnen hindurchschauen konnte.
    Im Hintergrund spielte sich etwas ab.
    War es im Park, oder wurde der Himmel davon in Beschlag genommen? Genau konnte ich es nicht sagen. Jedenfalls sah ich eine gewaltige Wolkenwand, die sich vor die graue Düsternis gestellt hatte oder aus ihr herausgekrochen war.
    Die Wolken besaßen eine andere Farbe. Sie waren weder grau noch schwarz, sondern leicht angerötet und sie bewegten sich, als würde ein Windstoß permanent in sie hineinblasen.
    Der Wolke wegen bekam ich eine Gänsehaut, die beiden Mugger hatten damit nichts zu tun. Ich wurde den Eindruck nicht los, daß eine fremde Macht oder Kraft bereit war, in das Geschehen einzugreifen.
    Wie von Zauberhand geführt, riß die Wolke plötzlich auf. Eine gewaltige Lücke entstand, ein breiter Spalt, der die Form eines V’s besaß, oben breiter war und nach unten hin spitz zulief. Innerhalb der Lücke entdeckte ich Konturen, Umrisse, was immer es sein mochte.
    Ein anderes Land?
    Ich hatte keine Ahnung, bewegte heftig meine Augendeckel, was die Mugger zum Lachen reizte.
    »Der hat Schiß!« sagte der Kleine.
    Ich gab keine Antwort, denn innerhalb der Lücke und noch vor den Konturen zeichnete sich eine gewaltige, unheimliche und monströse Gestalt ab.
    Es war ein Mann auf einem Pferd, ein Reiter, bleich, als hätte man ihn und das Tier mit Mehl bestreut. Eine Mischung aus Mensch und Skelett, dabei furchterregend anzusehen und mit einem ebenfalls bleichen Mantel bekleidet, dessen Kapuze hochgeschoben war und nur das Vorderteil des Gesichts freiließ.
    Wer war diese Gestalt? Wo kam sie her? Was wollte sie überhaupt von mir?
    Ich hielt den Atem an, nur meine Lippen zitterten, die Wangen ebenfalls, und ich spürte einen warmen Hauch, der mich traf und auch die Mugger irritierte.
    »He, was ist das?« fragte der Kleine.
    »Keine Ahnung.« Gurney klatschte mit der Stange auf seine Handfläche. »Wir sollten jetzt anfangen. Das Gesicht heben wir uns bis zum Schluß auf.«
    Jede Sekunde des Zögerns brachte den unheimlichen Reiter näher heran. Ein Schattenreiter, ein Wächter…
    Moment mal, das hatte ich gehört, das war…
    »Los, wir fangen an!«
    »Nein!« schrie ich so laut in Gurneys Worte hinein, daß sich beide erschreckten. »Dreht euch um! Ihr werdet mir nichts tun! Los, dreht euch um!«
    Sie starrten mich an. Irgend etwas in meinem Gesicht mußte ihnen sagen, daß es besser war, wenn sie es taten.
    Nur Gurney drehte sich, der Kleine behielt mich im Auge. Mit mir zusammen hörte er Gurneys ächzenden Ruf. »Verdammter Bockmist, das ist nicht möglich! Das gibt es doch nicht!« Auch der Kleine drehte sich. Genau in dem Augenblick erreichte der Schattenreiter den Boden des Hyde Parks…
    ENDE des zweiten Teils
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