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0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel

0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel

Titel: 0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel
Autoren: Jason Dark
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Hast dich reinlegen lassen…«
    »Schnauze!«
    »Steh auf!« keuchte ich. »Steh langsam auf und rühr dich nicht vom Fleck, Freund!«
    Gurney glotzte mich an. Ich erkannte den Haß in seinen Augen.
    Wäre es ihm möglich gewesen, er hätte mich jetzt erschlagen. Das jedoch schaffte er nicht.
    »Und die Arme hoch!«
    »Klar, Alter, klar!« Er gehorchte, streckte beide Arme in die Höhe und stand langsam auf.
    Ich blieb liegen, nur verfolgte die Mündung meiner Waffe jede seiner Bewegungen. Das bekam auch Gurney mit. Er sah den Finger an der Mündung und hütete sich, auch nur eine falsche Bewegung zu machen.
    »Einen Schritt zurück!« keuchte ich.
    »Okay, mach ich, Alter.«
    Ich mußte ebenfalls aus dieser Lage heraus. Als normaler John Sinclair wäre es eine meiner leichtesten Übungen gewesen. In diesem veränderten Zustand fühlte ich mich kraftlos, und es konnte durchaus sein, daß Gurney dies gemerkt hatte, weshalb hätte er sonst so breit und dreckig grinsen sollen?
    »Bin gespannt, wie du da wieder rauskommen willst, Alter!«
    »Keine Sorge. So etwas gehört zu meinem täglichen Training.« Ich bewegte mich ebenfalls vorsichtig und ließ ihn auch nicht aus den Augen. Der Kleine stand im Hintergrund. Er konnte die Beretta in meiner Hand ebenfalls sehen.
    Meinen Oberkörper drückte ich nach links, weil ich zudem den Arm ausgestreckt hatte, um mich mit der linken Hand am Boden abzustützen. Das brauchte ich einfach.
    Den rechten Arm streckte ich in die andere Richtung, um Gurney unter Kontrolle zu halten.
    Dann schwang ich mich hoch.
    Darauf hatte Gurney gewartet. Er und all die Mugger gehörten zu den abgebrühten Gossentypen, die mit allen Wassern gewaschen waren und jeden Trick kannten.
    Gurney überraschte mich mit einem uralten Trick. Er hämmerte seine Schuhspitze in einem bestimmten Winkel in den weichen Untergrund und schleuderte mir die feuchte Erde entgegen.
    Wie dicke Regentropfen klatschte sie in mein Gesicht. Ich zog auch durch, hörte den Abschußknall, dann erwischte mich ein Tritt in Höhe des rechten Ellbogens, der mir die Beretta aus der Hand schleuderte. Sie landete hinter mir im Gebüsch und war zunächst für uns drei unerreichbar.
    »Jetzt geht es dir dreckig, Opa!« versprach Gurney. Ich sah ihn vor mir als einen sich heftig bewegenden Schatten, duckte mich und hatte Glück, daß mich sein Karatetritt nicht erwischte und über meinen Kopf hinwegsauste.
    Ich warf mich herum.
    Flucht!
    Jetzt gab es nur die Flucht. Vielleicht kam ich bis zum Wagen und konnte wegfahren.
    Ich war John Sinclair und war es trotzdem nicht. Wenigstens nicht der alte.
    Sosehr ich mich auch bemühte, die beiden Kerle würden immer schneller sein.
    Sie ließen mich einige Yards laufen. Ich schöpfte schon Hoffnung, dann sah ich den Kleinen links von mir wie einen Hampelmann auftauchen, denn er hatte beide Arme hochgerissen.
    Den Hampelmann spielte er nicht grundlos, denn aus seiner rechten Hand löste sich etwas.
    In Kniehöhe wirbelte er seitlich auf mich zu und erwischte mich genau in Höhe der Waden zwischen den Beinen.
    Es war die verdammte Stange. Hartes Eisen, das nicht brach und mich zum Stolpern brachte.
    Der Länge nach fiel ich hin. Beim Aufprall hörte ich mich noch schreien, und das war nicht gespielt.
    Ich rutschte über den feuchten Sand hinweg. Gleichzeitig hörte ich die schnellen Schritte der beiden Mugger.
    Als ich mich herumwälzte, waren sie da. Ihren Lauf bremsten sie fast mit qualmenden Hacken, und Gurney schleuderte seine Eisenstange auf mich zu.
    Daß sie mir das Gesicht nicht zerschmetterte, war Zufall oder ein gezielter Wurf. Jedenfalls hämmerte sie neben meinem Ohr in den Boden und spritzte mir Sand gegen die Haut.
    Gurney riß die Stange sofort wieder an sich, holte erneut aus. Ich riß meine Arme hoch, aber er schlug nicht zu.
    Dafür trat mir der Kleine in den Leib, daß ich vor Wut und Schmerzen aufstöhnte.
    Tränen schossen in meine Augen. Nicht nur ich keuchte, auch die beiden Mugger. Sie allerdings aus anderen Gründen. In blindem Haß und wilder Vorfreude.
    »Wenn überhaupt, Opa!« versprach Gurney mir, »wirst du diesen Park nur mehr als Krüppel verlassen. Du wirst entweder kriechen, oder sie werden dich wegtragen. Wir fangen an den Schultern an und gehen immer tiefer, bis wir deine Füße erreicht haben. Zuvor sind schon deine Knie gebrochen…«
    Ich ließ ihn reden. Er versprach mir eine mörderische Folter, mein Blick jedoch erwischte nicht die beiden Mugger. Sie standen
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