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0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel

0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel

Titel: 0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel
Autoren: Jason Dark
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auch keine finden können, denn John Sinclair war nicht berechenbar in seinem Zustand.
    Wäre er als normaler Mensch verschwunden, hätte man eventuell durch Überlegungen herausfinden können, wo er sich verkroch. So aber konnte er überall stecken und auch durchdrehen.
    Suko wollte nicht darüber nachdenken, aber ihm fiel ein, daß sich John in einem sehr depressiven und labilen Zustand befunden hatte.
    Selbstmörder sahen so aus…
    Es rann ihm kalt den Nacken hinab, als er daran dachte. John Sinclair ein Selbstmörder? Einer, der sich womöglich eine Silberkugel durch den Kopf schoß, um alles zu beenden? Das war für Suko unfaßbar, aber nicht so ohne weiteres von der Hand zu weisen. Es konnte durchaus sein, daß John so handelte, weil er eben keine Chance mehr sah.
    Zwei Anrufe lagen noch vor ihm. Suko holte Jane ebenso aus dem Bett wie Bill.
    Und beide waren geschockt! Es war ihnen kaum gelungen, eine Frage zu stellen. Suko bat sie nur, so rasch wie möglich in die Sinclairsche Wohnung zu kommen, damit gemeinsam beraten werden konnte, was unternommen werden sollte.
    Mehr konnte er im Augenblick nicht tun. Er ließ sich in einen Sessel fallen und merkte, wie es hinter seiner Stirn hämmerte und pochte. Die Schmerzen würden nicht so leicht verschwinden. Die Platzwunde hatte er im Bad gereinigt und ein Pflaster darauf geklebt.
    Sein Blick fiel in den leeren Schrank.
    Dort hatte John den Dunklen Gral aufbewahrt. Es war müßig, darüber zu richten, ob der Platz richtig oder falsch gewesen war. Oft genug war es gutgegangen. Daß es einmal schiefging und der Gral in falsche Hände gelangt war, damit hatte man rechnen müssen, auch wenn die Möglichkeit sehr gering gewesen war.
    Er wartete auf das Eintreffen der Freunde. Zuerst kam Sir James.
    Angezogen wie immer, als wäre er soeben aus seinem Club gekommen. Aber das Gesicht unter dem Bowler-Hut zeigte einen sehr ernsten, wenn nicht versteinerten Ausdruck.
    »Hat er sich gemeldet?«
    »Nein, Sir.«
    »Was ist mit Bill Conolly und Jane?«
    »Sie werden ebenfalls kommen.«
    »Und wie haben sie es aufgenommen?«
    Suko schloß die Wohnungstür. »Ich weiß nicht einmal, ob sie es begriffen haben.«
    »Ich auch nicht, wenn ich ehrlich sein soll.« Sir James hatte den Mantel ausgezogen, war in den Wohnraum gegangen, in dessen Mitte stehengeblieben und schaute sich kopfschüttelnd um. »Ich habe immer das Gefühl, als müßte John jeden Moment aus einer der Türen treten, um uns die Hand zu reichen.«
    »Dem ist eben nicht so.«
    Der Superintendent nickte. »Sagen Sie, Suko, wie hat er eigentlich ausgesehen?«
    »Alt, Sir.«
    »Wie alt? So wie ich?«
    »Nein, älter wahrscheinlich.«
    Hinter den dicken Brillengläsern nahmen die Augen des Superintendenten einen starren Ausdruck an. »Wissen Sie auch, wie er sich körperlich fühlte?«
    »Nicht gut, glaube ich. Er fühlte sich seinem Zustand entsprechend, Sir. Er war – wie soll ich sagen? Erledigt, ausgelaugt. Physisch und psychisch am Ende.«
    Sie James nickte. »Also besitzt er nicht mehr die Kraft, um allein etwas in Bewegung setzen zu können.«
    »Es kommt darauf an, was Sie meinen. Ich glaube nicht, daß er noch so kämpfen kann wie früher.«
    »Das meine ich damit.« Sir James holte tief Luft, preßte seine Hand auf den Magen – mit dem hatte er schon jahrelang Beschwerden – und nahm Platz. »Er ist also unseren und seinen Feinden in gewisser Hinsicht hilflos ausgeliefert.«
    »Das sehe ich ebenfalls so.«
    »Und wie steht es mit seinen Waffen, Suko? Hat er die mitgenommen oder zurückgelassen.«
    »Er trägt sie bei sich.«
    »Auch das Kreuz?«
    »Davon gehe ich aus.«
    Sir James krauste die Stirn. »Wenn John sein Kreuz bei sich trägt, dann frage ich mich, aus welch einem Grunde es ihn nicht beschützt hat. Es hätte doch reagieren müssen.«
    »Das ist allerdings wahr, Sir.«
    »Und weshalb geschah dies nicht? Warum ist es außer Kraft oder Betrieb gesetzt worden?«
    Der Inspektor breitete die Arme aus. »Da bin ich wirklich überfragt, Sir.«
    »Also keine Spur?«
    Suko hob die Schultern und ging noch in der gleichen Sekunde, um zu öffnen, weil es geklingelt hatte.
    Jane Collins kam. Ohne Sarah Goldwyn, bei der sie wohnte. Suko fragte auch nicht nach der Horror-Oma, er sah nur Jane an, die so bleich aussah wie eine Leiche.
    »Stimmt das alles, was du mir am Telefon erzählt hast?«
    »Es ist noch schlimmer.«
    Jane wühlte ihr Haar auf, senkte den Kopf und setzte sich auf die Couch. Suko brachte ihr
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