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0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel

0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel

Titel: 0622 - Das Monstrum von der Nebelinsel
Autoren: Jason Dark
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haben«, erklärte Jane. »Das gehört einfach dazu.«
    »Du hättest sie auch mitbringen können«, beschwerte sich Bill.
    Jane verteidigte sich. »Es war alles so hektisch nach dem Anruf. Ich habe nicht daran gedacht und wollte so schnell wie möglich zu euch kommen.«
    Superintendent Sir James Powell hatte sein Gespräch beendet. Nickend kehrte er zu den anderen zurück, wo er erklärte, was er in die Wege geleitet hatte. »Die Fahndung läuft. Fotos brauchen wir nicht zu drucken. John Sinclair ist bekannt, zudem habe ich auch den Rover mit in die Fahndung hineingenommen. Ich werde jetzt in mein Büro fahren und von dort weitere Einsätze leiten, falls nötig. Was, bitte sehr, haben Sie vor? Wie wollen Sie eine Chance nutzen?«
    »Über Avalon«, erwiderte Suko.
    Sir James schob die Brille zurück. »Ist das eine glückliche Lösung?«
    »Das wissen wir nicht, Sir. Irgendwo müssen wir beginnen. Da kam uns die Klammer gerade recht.«
    »Nun ja, wenn Sie meinen.« Der Superintendent nickte. Er wirkte plötzlich hilflos. »Wenn ich mich umschaue und daran denke, daß John Sinclair zu einem alten Mann geworden ist, dann…« Er räusperte sich, schluckte und ging schnell weg.
    »So hart ist auch er nicht«, flüsterte Bill.
    »Sicher«, sagte Suko tonlos.
    Beide schauten auf Jane Collins, die unbeweglich saß und ihre Hände vor die Augen gepreßt hielt. Nur an den zuckenden Bewegungen der Wangen war zu erkennen, daß sie weinte…
    ***
    Im letzten Augenblick hatte ich es mir überlegt und war in die Tiefgarage gefahren. Ich wollte mit dem Wagen weg, da war ich einfach beweglicher.
    Suko würde noch einige Zeit bewußtlos bleiben und danach sicherlich eine Fahndung einleiten. Bis die voll lief, war ich schon verschwunden, hatte mich versteckt.
    Als ich in den Rover einstieg, kam ich mir wieder wie ein Fremder vor. Am liebsten hätte ich losgeschrien, aber ich riß mich zusammen und hütete mich davor, das Gesicht im Innenspiegel zu besehen. Ich wollte nicht daran erinnert werden.
    Kaum hatte ich den Wagen gestartet, fiel mein Blick auf die Tankanzeige. Ich fuhr zwar nicht auf Reserve, aber mehr als ein Restsprit schwappte nicht im Tank.
    Also zur nächsten Tankstelle und auffüllen. Es gab eine in der Nähe, die auch des Nachts geöffnet hatte.
    Durch das Tor rollte ich auf die Rampe zu und dachte daran, daß ich vor kurzem erst den umgekehrten Weg genommen hatte, allerdings nicht allein, sondern mit einer Blinden auf dem Sitz des Beifahrers.
    Über London lag eine feuchte Winternacht. Grippewetter. Hin und wieder nieselte Regen aus den Wolken, dann kam Sturm auf und fegte den Himmel frei, der allerdings schnell wieder zuwuchs.
    Es war fast drei Uhr morgens. Auch eine Stadt wie London mußte mal zur Ruhe kommen oder Atem holen, damit sie für den folgenden Tag gerüstet war.
    Über die fast leeren Straßen konnte ich mich nur wundern. Wenn Lichter leuchteten, spiegelten sie sich auf dem nassen Asphalt oder Pflaster als farbige Teppiche wider.
    Ein Polizeiwagen kam mir entgegen. Ich ertappte mich dabei, daß ich mich duckte, als die Scheinwerfer des Fahrzeugs meinen Rover streiften. Der Wagen passierte mich, die Fahndung lief noch nicht.
    Ich bog in eine Seitenstraße ein, an deren Ende, dicht vor einer Kreuzung die Beleuchtung der Tankstelle eine helle Insel schuf.
    Über die Auffahrt rollte ich an die Zapfsäule, konnte mich selbst bedienen und tankte voll.
    Mit Geldscheinen in der Hand betrat ich das Kassenhaus. Der Tankwart war ein Bär von Kerl und kannte ihn vom Ansehen. Auch ich war ihm nicht unbekannt, denn er schaute mich prüfend an.
    »Kennen wir uns nicht, Mister?«
    Ich lächelte knapp. »Kann sein, denn ich tanke hier nicht zum erstenmal.«
    »So meine ich das nicht. Namentlich.«
    »Sorry.« Mir wurde allmählich warm.
    Der Mann suchte nach Wechselgeld und überlegte weiter. »Doch, ich muß Sie kennen. Jetzt habe ich es. Sie heißen Sinclair.«
    »Auch nicht.« Ich klaubte die Münzen.
    »Dann bin ich überfragt, Mister. Jedenfalls haben Sie eine verdammte Ähnlichkeit mit einem Mann namens John Sinclair. Aber der ist jünger, glaube ich.«
    »Da haben Sie es.«
    Ich verließ das Haus sehr schnell. Es paßte mir natürlich nicht, daß ich praktisch erkannt worden war. Andererseits konnte ich es nicht verhindern.
    Ich rollte wieder auf die Straße und überlegte, wohin ich mich wenden sollte.
    Hotels und Pensionen, wo keine Fragen gestellt wurden, gab es in London genug. Wenn allerdings eine Fahndung
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