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0600 - Die Fee und die Horror-Reiter

0600 - Die Fee und die Horror-Reiter

Titel: 0600 - Die Fee und die Horror-Reiter
Autoren: Jason Dark
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Tür zuschritt. Wie zwei Soldaten flankierten sie mich, weil sie befürchteten, ich könnte Suko befreien.
    Suko lag noch gefesselt auf der Pritsche. Die dünnen Seile schnitten hart in seine Kleidung und erwischten auch die Haut. Als er mich sah, zuckte es in seinem Gesicht. »Hallo, Partner, hast du es geschafft? Sind die Horror-Reiter…«
    »Nein, sie sind es nicht!«
    »Das habe ich mir gedacht. Du bist ohne Ergebnis zurückgekehrt, und der Zahnstocher über mir wird sich immer tiefer senken, wie ich annehme.«
    »Das kann geschehen«, antwortete einer meiner Begleiter. »Wenn Sinclair nicht spurt.«
    »Was soll er denn jetzt wieder tun?«
    »Noch einmal nach Aibon reisen«, sagte ich, »und es bei einem zweiten Anlauf versuchen.«
    »Warum hast du nicht sofort…?«
    »Das ist eine zu lange Geschichte, Suko. Ich wollte mich nur davon überzeugen, daß du noch lebst.«
    »O ja, mir geht es gut, irre gut, das siehst du doch. Vielleicht könnte man nur meine Lage wechseln und mich auf den Bauch drehen. Das wäre mir momentan angenehmer.«
    »Es wird nicht klappen, Suko, die beiden Herren haben beschlossen, mich zu begleiten.«
    »Sie wollen nach Aibon?«
    »Richtig.«
    »Für wie lange?«
    Die Antwort gab der Mann in Grau. »Du brauchst dir keine Hoffnungen zu machen. Wir werden rasch genug wieder zurücksein, um uns um dich kümmern zu können.«
    »Nicht nötig, laßt euch Zeit.« Suko hatte mich während der Antwort starr angeschaut, jedoch von mir keinen Hinweis erhalten können, weil ich selbst nicht wußte, was die andere Seite genau plante.
    »Dann mach’s mal gut, Alter«, flüsterte ich und nickte Suko zum Abschied zu.
    »Okay…«
    Die Männer in Grau hatten mich in die Mitte genommen. Um die ungewöhnliche Reise antreten zu können, brauchten wir die Hütte nicht zu verlassen. Die Magie konnte überall entfacht werden.
    Es gelang.
    Aus den grauen Steinen schienen grüne Sterne zu werden. Ich merkte, daß ich den Boden wieder einmal unter meinen Füßen verlor. Auf einen der Männer hatte ich meinen Blick gerichtet. Ich sah ihn für die Dauer eines langen Atemzuges noch ziemlich klar und scharf umrissen. Dann verwischten die Konturen, als hätte jemand mit beiden Händen über ihn gestrichen.
    Er war weg, der andere auch, ich ebenfalls.
    Aibon hielt uns umfangen. Genau der gleiche Ort im Wald, den ich schon kannte.
    Die Bäume, die Lichtung – und…
    Meine Augen weiteten sich. Ich hatte Mühe, die Tränen des Schocks zurückzuhalten, denn was ich auf diesem Platz zu sehen bekam, war einfach grauenhaft…
    ***
    Die waren abgebrüht, sie hatten einiges hinter sich, sie kannten London von seiner finstersten und schlimmsten Seite und waren durch manche Höllen gegangen.
    Was sie allerdings hier am Hang geboten bekamen, das war nicht zu fassen, das konnten sie kaum in Worte fassen, und über ihre Rücken rannen Schauer, die sich schließlich zu Gänsehäuten verdichteten.
    Das grüne Licht, die beiden Gestalten, aus deren Händen es zu fließen schien und dann die dritte Person, ein blondhaariger Mann, der wie aus dem Nichts erschienen war und von einem der komischen Typen mit einer Waffe bedroht wurde.
    Wer in London sich oft genug auf der Flucht befindet, der besitzt einen Instinkt für gewisse Situationen. Der war auch den drei Zuschauern gegeben. Sie wußten genau, daß sie sich nicht rühren durften, mußten still liegen bleiben und abwarten.
    Hin und wieder verstanden sie etwas von dem, was gesprochen wurde. Nur begriffen sie es nicht. Je länger sich die Unbekannten unterhielten, um so rätselhafter wurden die Sätze.
    Schließlich gingen sie ins Haus. Der Blondhaarige wurde regelrecht abgeführt.
    Erst nachdem die Blockhütte die drei Gestalten geschluckt hatte, rührte sich Diana. »Das packe ich nicht!« keuchte sie. »Das… das geht nicht in meinen Schädel. Wie ist es mit dir, Ted?«
    Spider gab einen Laut von sich, als wollte er würgen. »Ich bin durchgedreht.«
    »Drehen ist gut, Spider. Vielleicht drehen sie dort einen Film. Kann doch sein – oder?«
    »Ohne Kameras?« fragte Kalem nur.
    »Er hat recht.«
    Noch liegend drehte Diana ihren Kopf zur Seite. Über die Haut schabte Gras. Schmutz und Blätter klebten ebenfalls in ihrem Gesicht. »Kann doch sein, daß sie üben. Und wo kommt das grüne Licht her? Auch der Mann, der da plötzlich stand…«
    »Tricks«, gab Spider zurück. »Wie bei Star Treck, da haben sie doch auch gebeamt.«
    »Hier ist aber kein SF-Film!« zischte
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