Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0600 - Die Fee und die Horror-Reiter

0600 - Die Fee und die Horror-Reiter

Titel: 0600 - Die Fee und die Horror-Reiter
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Bericht.
    Es war eine Aufzählung des Grauens. Die Horror-Reiter hatten schlimm gewütet und auf nichts Rücksicht genommen. Sie schlugen mit ihren Waffen so lange zu, bis sich keiner der Trooping Fairies mehr rührte und kein Körper mehr so aussah wie zuvor. Als sie es hinter sich hatten, waren sie geritten.
    »Und wohin?« fragte ich.
    »Sie werden weiter Jagd machen. Diese Nacht soll in die Annalen des Landes eingehen. Ganz Aibon steht unter Alarmbereitschaft. Sie alle wissen Bescheid, die Trooping Fairies, die Elfen, die Gnome, die Trolle, die Wassernixen, die Tiere. Ein jeder warnte jeden. Es breitete sich wie ein Lauffeuer aus und trotzdem wird es keinen in Aibon geben, der sie stoppen kann.«
    »Ich bin hier.«
    »Man hat dich weggeholt.«
    »Ja, und mir wahrscheinlich das Leben gerettet. Gegen alle vier wäre ich nicht angekommen. Man riet mir, sie einzeln zu packen. Das ist die einzige Chance.«
    »Es wird schwer sein«, gab Perlhaut zu bedenken. »Du kennst AE BA. Wie oft hast du die Horror-Reiter getrennt kämpfen gesehen? Erinnere dich, John!«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Das wird auch hier nicht der Fall sein. Sie bleiben zusammen, nur gemeinsam sind sie stark.«
    Davon ging ich aus. Etwas ratlos und eine Hand auf dem Rücken des Tieres stand ich auf der Lichtung, nachdenklich und nicht wissend, was ich noch unternehmen sollte.
    Das merkte Perlhaut. Ich hörte ihr leises Lachen. Es war wie ein optischer Glockenklang in einer Welt des dumpfen Schweigens.
    »Man darf nicht aufgeben, John, das weißt du genau. Deshalb denke daran, daß ich hier bin, um dich zu unterstützen. Die Horror-Reiter haben mich vernichtet, aber meinen Geist konnten sie nicht zerstören. Mir geht es jetzt besser als früher. Ich kann mich viel freier bewegen, ich gehöre nun zu den Privilegierten des Landes. Deshalb gebe ich dir den Rat, auf dein Reittier zu steigen und die Lichtung zu verlassen.«
    »Wohin werden wir reiten?«
    »Du mußt mir folgen.«
    Schon einmal war ich Perlhaut gefolgt. Zu ihr hatte ich Vertrauen.
    Sie kannte das Land, sie würde mich führen und nicht in die Irre leiten. Beim zweiten Versuch klappte der Aufstieg besser. Ich konnte mich ohne Schwierigkeiten auf dem breiten Rücken des Hirsches halten und lächelte der vor mir schwebenden Geistererscheinung zu. »Meinetwegen können wir losreiten.«
    »Einen Moment noch. Ich habe gesehen, daß die Hüter des Landes bei dir waren. Was haben sie gesagt? Werden auch sie wieder eingreifen, oder halten sie sich zurück?«
    »Die zweite Möglichkeit wird zutreffen.«
    »Das ist schade, John. Ich habe sie früher respektiert, heute kann ich das nicht mehr.«
    »Ich ebenfalls nicht.«
    »Es sind keine Hüter mehr.«
    »Du kennst ihre Waffen, Perlhaut. In unserer Welt sind sie etwas Besonderes. Kommen sie denn in Aibon nicht gegen die Horror-Reiter an? Sie könnten sie durch die Steine zerstrahlen. Ich habe oft genug gesehen, was geschah, wenn diese Menschen die Waffen einsetzten.«
    »Es sind keine Menschen. Wir bezeichnen sie als Neutren. Auch wenn sie sich wie Menschen geben, mußt du vorsichtig sein. Sie sind Bewahrer, sie tun uns nichts, wir tun ihnen nichts. Sie wollen auch die Trennung der beiden Teile beibehalten, um jedoch gegen die Horror-Reiter bestehen zu können, muß man stärker sein und sich mehr einsetzen. Nein, auf sie kannst du nicht rechnen.«
    »Auf wen dann?«
    Sie kam noch näher. Über mein Gesicht glitt ein kühlwarmer Hauch, ungewöhnlich. Manchmal erinnerte mich die kleine Fee an einen innen ausgehöhlten Porzellanengel.
    »Du hast mich zur Seite, John. Und bevor du lachst, denk daran, daß ich mich ebenfalls auskenne. Ich werde alles tun, um dir dabei zu helfen, wenn du die Horror-Reiter vernichtest.«
    »Danke, Perlhaut, ich vertraue dir doch.«
    »Das mußt du. So, und jetzt komm.«
    »Wohin denn?«
    Sie lachte perlend. Das Geräusch klang in meinem Gehirn wie ein klingendes Echo wider.
    »Feen und Wesen wie ich reisen dem Wind und dem Duft der Blüten nach. Verlaß dich auf die inneren Kräfte des Landes und auf mich, mein Lieber. Wir werden es schaffen…«
    Das hoffte ich auch.
    Mein Reittier brauchte keinen Schenkeldruck und keinen Schlag mit der Peitsche.
    Es jagte davon und trieb auch meine Gedanken weg, die sich um Aibon, die Horror-Reiter und um Suko drehten…
    ***
    Ted Spider hatte geschossen, er wollte den Tod, er mußte seinen verfluchten Frust loswerden, und er stand so nahe bei seinem Gegner, daß er diesen nicht verfehlen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher