Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
059 - Homunkula, Luzifers Tochter

059 - Homunkula, Luzifers Tochter

Titel: 059 - Homunkula, Luzifers Tochter
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
erhalten.
    „Haben Sie
noch Zimmer frei?“ erkundigte Blacker sich.
    „Ein
Doppelzimmer?“ fragte der Empfangsjüngling.
    Nancy und
Peter wechselten blitzschnell einen Blick.
    „Zwei
Einzelzimmer?“ fragte Peter.
    „Auch
möglich, natürlich. Die Herrschaften sind nicht verheiratet?“
    „Meine
Kusine“, antwortete der Amerikaner.
    „Ah, ich
verstehe. Für eine Nacht?“
    „Ich bleibe
eine Nacht“, schaltete Nancy sich ein. „Ich muß morgen früh gleich wieder los.
Es ist nicht ausge
    schlossen,
daß mein - hm - mein Kusin länger bleibt.“
    „Das kommt
auf die Umstände an“, sagte Peter Blacker, während der Mann am Empfang jedem
ein Anmeldeformular zuschob, einen mit Goldfäden durchwirkten Kuli reichte und
empfangsmäßig abwartend lächelte.
    „Welche
Umstände, Sir, wenn ich mir die Frage erlauben darf?“ fragte der Blonde.
    „Ich suche
einen Freund. Es ist möglich, daß er hier im Hunters Quartier gefunden hat.“
    „Das ist ohne
weiteres möglich, Sir. Viele Männer kommen hierher, um sich auszuruhen und zu
entspannen. Das Hunters liegt abseits von der Hektik
der Städte. - Wie ist der Name Ihres werten Freundes, Sir?“
    „Larry
Brent.“
    „Ich werde
gleich mal nachsehen.“ Der Empfangsjüngling blätterte in einem dicken Buch.
„Larry Brent? Nein, Sir, der Name steht hier nicht vermerkt.“
    „Vielleicht
blättern Sie mal vier oder fünf Tage zurück“, schlug Blacker vor. Er gab sich
ruhig und gelassen. Dieser Mann war ein ausgezeichneter Menschenkenner und
Schauspieler. Er hielt seine wahren Gefühle bestens unter Kontrolle.
    „Nein, auch
da steht nichts. Aber im Vertrauen, Sir“, der Jüngling beugte sich nach vorn
und näherte seinen Mund dem Ohr Blackers, während die Journalistin noch damit
beschäftigt war, die Angaben aus ihrem Paß auf das Formular zu übertragen. „Sie
müssen nämlich wissen, Sir, daß manch einer hierherkommt, der einen falschen
Namen angibt. Aus verschiedenen Gründen! Es ist nicht immer üblich, daß
Ankömmlinge - wie die Dame zum Beispiel - haarklein ihre Angaben machen, die
Pässe vor legen und dergleichen.“
    „Ich
verstehe.“ Blacker nickte.
    „Wenn Sie
zufällig ein Bild von Ihrem Freund haben, dann könnte ich nachfragen, ob er in
den letzten Tagen hiergewesen ist“, bot der Blonde seine Hilfe an. Mit einer
weichen Bewegung fuhr er sich durch das wasserstoffgebleichte Haar.
    Blacker zog
das Paßfoto Brents heraus. Der Empfangschef warf einen Blick darauf. „Ich
entsinne mich im Moment nicht an dieses Gesicht. Aber ich werde im Lauf des
kommenden Tages auf jeden Fall nachfragen. Es ist immerhin noch möglich, daß
Ihr Freund in der Zeit meiner Abwesenheit hier eintraf. Dann müßte der
Geschäftsführer darüber Bescheid wissen.“
    „Ich laß
Ihnen das Bild da. Hinterlassen Sie mir bitte für morgen früh eine Nachricht!“
    „Natürlich,
Sir. - Gepäck hatten Sie nicht?“
    „Nein. Wir
sind nur auf der Durchreise. Sollten wir länger bleiben, werde ich mir einige
Dinge nachkommen lassen.“ Blacker nahm den Zimmerschlüssel in Empfang.
    „Zimmer
dreiundzwanzig“, «nute der Amerikaner, als er neben der hübschen Journalistin
zum Aufzug ging.
    „Zimmer
dreiundvierzig“, sagte Nancy mit einem Blick auf die Nummer Ihres
Zimmerschlüssels.
    „Dann hat er
uns ganz schön wett auseinandergelegt. Vielleicht hat er etwas dagegen, daß ich
mit meiner Kusine vor dem Einschlafen noch ein paar Worte wechsele. Das ist bei
uns in der Familie so üblich.“ Nancy lachte. „Dann müssen Sie anfangen, sich
das abzugewöhnen.“
    Der Lift
hielt. Blacker drückte die Tür auf.
    „Ich werde
bestimmt von Ihnen träumen“, sagte er, bevor er nach draußen ging. „Wenn Sie es
irgendwie ermöglichen können, dann sollten Sie in Ihrem Terminbuch mal nachschlagen,
wann Sie wieder Zeit und Lust zu einem gemeinsamen Essen haben. Wie wäre es mit
morgen abend?“
    „Festhalten
kann ich es auf jeden Fall schon. Aber nicht Sie sind mir ein Essen schuldig,
sondern ich Ihnen. Wegen vorhin. Ohne Ihre Mithilfe hätte ich wahrscheinlich
keine Gelegenheit mehr gehabt, ein gutes Lammsteak zu verzehren. Ich lade Sie
ein! Ich bin schließlich voll emanzipiert, keine Widerrede! Gute Nacht, Peter!“
    Blacker ging
nach draußen. Der Lift rauschte vor ihm in die Höhe. Der Amerikaner stand
allein auf dem menschenleeren, stillen Gang, in dem die schwache
Nachtbeleuchtung brannte.
     
    ●
     
    Der Blonde
wartete so lange, bis er sicher sein konnte, daß die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher