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059 - Homunkula, Luzifers Tochter

059 - Homunkula, Luzifers Tochter

Titel: 059 - Homunkula, Luzifers Tochter
Autoren: Larry Brent
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beiden späten Gäste ihre
Zimmer aufgesucht und sich zu Bett gelegt hatten.
    Dann griff er
zum Hausapparat, wählte eine Nummer und wartete ab. Er mußte eine ganze Minute
warten, ehe abgehoben wurde.
    „Ja?“ meldete
sich eine verschlafene Stimme.
    „Jacky, Sir. -
Eben sind hoch zwei Gäste eingetroffen. Einer davon ein Mann namens Blacker. Er
ist auf der Suche nach einem gewissen Larry Brent. Er steht nicht im
offiziellen Verzeichnis. Der Gast hat ein Bild seines Freundes zurückgelassen.
Vielleicht..
    Jacky
brauchte nicht zu Ende zu sprechen.
    „Bring’s
hoch“, wurde er aufgefordert. Dann legte der Gesprächsteilnehmer auf.
    Jacky
benutzte nicht den Lift, um in den ersten Stock zu kommen. Mit eleganten
Bewegungen schlang er sich die gewundene Treppe hoch. Die eine Hälfte der
ersten Etage des alten Landsitzes galt der privaten Nutzung. Außer einem
privaten Gäste- und Konferenzzimmer gab es hier einen Büroraum und das
Apartment des Geschäftsführers.
    „Richard
Quensy“, stand auf einem blinkenden Messingschild.
    Jacky klopfte
an. Die Tür war unverschlossen.
    „Hier ist es,
Sir.“ Jacky machte einen Katzbuckel und reichte Quensy das Paßfoto.
    Quensy war
Anfang fünfzig, ein behäbiger, etwas fetter Mann mit Basedowaugen. Typ des
erfolgreichen Managers. Er trug einen echt seidenen Morgenmantel, der sich über
seinem Bauch spannte.
    Quensy warf
einen Blick auf das Foto. „Schon gut, du kannst gehen“, winkte er beiläufig ab.
    „Das Bild?“
fragte Jacky.
    „Bring ich
wieder nach unten.“
    „Der Gast
möchte es morgen früh wieder haben.“
    „Du wirst es
rechtzeitig bekommen.“
    Jacky
verschwand.
    Quensys Stirn
schlug Falten. Das bedeutete, daß er mehr Sorgen hatte, als gut war. Er blickte
nicht auf, als sich die Tür zu dem angrenzenden Schlafzimmer öffnete und die
charmante Isabel Meritt auftauchte. Als passionierte Nacktschläferin trug sie
keinen Quadratmillimeter Textil auf der mattschimmernden Haut.
    „Das Telefon
hat geklingelt“, sagte sie leise.
    „Ich weiß,
meine Liebe. Aber das ist schon eine ganze Weile her. Ich habe den Anruf schon
entgegengenommen. Du kannst dich wieder hinlegen. Ich komme später nach.“ Er
blickte ihr nach.
    „Ich muß nur
noch schnell jemand anrufen.“
    Isabel Meritt
war zu müde, um jetzt noch viel reden zu können. Sie nickte nur und ging wieder
ins Schlafzimmer. Sie schwebte fast über dem flauschigen Teppichboden. Wie eine
Gazelle bewegte sie ihren Körper. Quensy sah ihr nach, bis sie sich einfach
quer über das Bett fallen ließ.
    Dann erhob er
sich, zog die Tür zu und ging zum Telefon.
    Die Stimme am
anderen Ende der Strippe klang ruhig und gefaßt, weder müde noch verschlafen.
Das bewies Quensy, daß der Mann, mit dem er sich unterhielt, entweder seinen
Schlaf bereits unterbrochen hatte oder noch gar nicht zu Bett gegangen war.
    Richard
Quensy schilderte rasch, weshalb er anrief.
    „Es ist gut,
Quensy“, sagte die Stimme am Telefon. „Lassen Sie sich deshalb keine grauen
Haare wachsen! Wir wurden mit diesem Brent fertig - also schaffen wir auch
diesen Blacker. Verlassen Sie sich ganz auf mich!“
    Das schwarze
Haus wurde von der Dunkelheit völlig aufgenommen. Hätte in diesen Minuten im
ersten Stockwerk kein Licht gebrannt, würde man das Gebäude überhaupt nicht
wahrgenommen haben.
    Hinter den
Gardinen bewegte sich eine Gestalt und »wirkte wie ein Scherenschnitt. Es war
zu erkennen, daß der Mann den Telefonhörer auf die Gabel zurücklegte.
Nachdenklich verhielt er einige Sekunden lang in der Bewegung, ging dann auf
das Fenster zu, zog die Vorhänge zurück, öffnete einen Fensterflügel und atmete
tief die frische, kühle Nachtluft ein.
    „Ich werde
für dich sorgen, meine Liebe“, flüsterte er, als die junge Frau aus dem
Hintergrund des geräumigen Raums auf ihn zukam, ihren nackten Arm um seine
Schultern legte und zärtlich ihren Kopf an den seinen preßte. „Das habe ich dir
versprochen. Satan selbst wird uns helfen, dich am Leben zu erhalten. Er
schickt immer wieder neue Interessenten. Deine Schönheit ist ihre Falle! Wie
die Fliegen bleiben sie in dem klebrigen Netzt hängen, und alle glauben, dich
besitzen zu müssen. Aber das ist der Irrtum. In Wirklichkeit besitzt du sie, im
wahrsten Sinn des Wortes.“
    Sie lächelte,
sie verstand ihn.
    „Vielleicht
sind auch einige darunter, die das Geheimnis deines Lebens kennenlernen wollen.
Aber das wird ihnen nie gelingen. Diesen Schleier wird niemand lüften.“
    Er
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