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059 - Homunkula, Luzifers Tochter

059 - Homunkula, Luzifers Tochter

Titel: 059 - Homunkula, Luzifers Tochter
Autoren: Larry Brent
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unfähig, ein
Wort zu reden. Die Ereignisse hatten sie arg mitgenommen. Außerdem war Larry
Brent für sie ein Fremder. Sie wußte nicht, daß es sich um die gleiche Person
wie Blacker handelte.
    „Sie sind
nicht in der Lage, die Netze zu zerstören, die ich mühsam geknüpft habe! Viele
Jahre habe ich gebraucht, um Homunkula zu dem zu machen, was sie heute ist. Es
ist mir nicht gelungen, ihr auch die Sprache wiederzugeben, Ohne Stimmbänder
geht das nun mal nicht. Glauben Sie! Ich bin überzeugt davon, daß mir mit Hilfe
weiterer Blutopfer auch gelungen wäre, Homunkula zum Sprechen zu bringen, daß
sie in die Lage versetzt worden wäre, mir in allen Einzelheiten das
mitzuteilen, was in ihr vorgeht.“
    „Steigen Sie
da herunter!“ forderte Larry Brent den Wahnsinnigen auf. „Verlassen Sie auf der
Stelle mit Ihrem Faktotum und Homunkula das Gewölbe! Wir fahren jetzt gemeinsam
zur nächsten Polizeidienststelle und damit ...
     
    ●
     
    Was Larry
Brent weiter sagen wollte, wurde nie ausgesprochen.
    Die Mächte,
die Turnblogh gerufen hatten, wurden wirksam auf eine Art und Weise jedoch, die
er selbst nicht erwartet hatte.
    Turnblogh war
in seiner Wut mit beiden Füßen auf die schwarze Opferplatte getreten. Die
Platte, die seit Jahrhunderten in dieser Form so einseitig nicht strapaziert
worden war, ächzte und gab nach. Aber es war nicht nur das physikalische
Gesetz, das sich auswirkte. Finstere Mächte tobten sich aus.
    Turnblogh
schrie gellend auf, als er merkte, daß der Boden unter seinen Füßen wankte. Der
Herr von Blackstone Cottage wollte noch abspringen, aber es ging nicht mehr.
    Tosend
stürzte der in der Mitte durchgebrochene Stein in die Tiefe. Es knirschte und
krachte auch im Mauerwerk. Lange, gezackte Linien liefen durch das dunkle
Gestein.
    Eine Säule
schwankte und kippte in der Mitte um. Der schwere Stein erschlug Homunkula, die
lautlos, wie sie gelebt hatte, starb.
    Die Wände
wackelten, auch die zweite Säule schwankte wie ein Schilfrohr im Wind hin und
her.
    Schon in den
ersten Sekunden des unerklärlichen Geschehens hatte Larry Brent Nancy Watsons
Hand gepackt. Er riß die Journalistin einfach mit sich Richtung Treppe.
    Er stürmte
nach oben. Sie mußten so schnell wie möglich heraus aus diesem Tollhaus, ehe
sie durch Schutt und Trümmer vergraben wurden.
    Nancy Watson
keuchte und forderte sich das Letzte ab. Kein Laut der Klage kam über ihre
spröden, staubigen Lippen.
    Das Licht der
Vorhalle, das schwach und fern schien, diente X-RAY-3 als Leitstern.
    Hinter ihnen
war alles dunkel und schwarz. Die Wände unter ihnen stürzten ein wie ein
Kartenhaus. Es donnerte und krachte, und mächtige Staubwolken raubten ihnen den
Atem.
    Nancy schrie markerschütternd
auf. Die Treppe hinter ihr rutschte weg. Geistesgegenwärtig riß Larry die
Journalistin an sich, ließ die Pistole einfach fallen und nahm den leichten
Mädchenkörper auf die Unterarme, um schneller vom Fleck zu kommen. Die nächsten
Sekunden konnten katastrophale Folgen haben.
    Noch zehn,
noch neun, noch acht Stufen ... es kam ihm vor, als läge ein endloser Weg vor
ihm.
    Doch X-RAY-3
schaffte es.
    Er spurtete
durch die Vorhalle, als sich von der Decke die ersten Brocken lösten. Quer
durch das ganze Haus lief ein mannsbreiter Spalt, der rasch größer wurde. Der
dunkle Nachthimmel wurde sichtbar, ein paar Wolkenfetzen, hie und da ein
verstohlen blinkender Stern.
    Larry
erreichte den Ausgang. Zugluft streifte ihn. Hinter X-RAY-3 stürzten die
Vorhalle und der Salon ein. Eine Seitenwand des geheimnisumwitterten Blackstone
Cottage kippte weg, schlug über der angebauten Lattenhütte zusammen und tötete
die fünf betäubten Bluthunde.
    Wie von
Furien gehetzt, stürmte Brent aus dem Ausgang hinaus in die Nacht, während
Nancy sich mit zusammengepreßten Lippen wortlos schluchzend an ihn klammerte,
starr vor Angst.
    Angst hatte
auch Larry, was er nie zuvor gekannt hatte. Es war mehr als die Angst vor dem
Tod.
    Das
Unbekannte, das Unbegreifliche hatte sie gestreift. Ein Hauch der Hölle hatte
sie angeweht.
    Es war kein
Erdbeben. Es war der Untergang eines teuflischen Hauses, der Untergang von
Blackstone Cottage.
     
    ●
     
    Aus sicherer
Entfernung beobachteten sie das Ende. Mit einem Donnerschlag stürzte das Dach
ein.
    Nancy Watson
klammerte sich an ihren Retter.
    „Kann - so
etwas - überhaupt möglich sein?“ fragte sie stammelnd.
    X-RAY-3
nickte. „Wir sehen es mit eigenen Augen. Aber es müssen andere kommen,
Wissenschaftler, die
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