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0552 - Einer kam wieder

0552 - Einer kam wieder

Titel: 0552 - Einer kam wieder
Autoren: Jason Dark
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Wagen zwischen zwei Backsteinhäusern abgestellt, neben einigen anderen. Dort fand er ihn auch vor.
    Ächzend ließ sich Putnam in die Polster fallen. »Ist lange her, daß ich mit einem Bullen gefahren bin. Mit einem zivilen, meine ich. Das waren noch Zeiten.«
    »Bessere?«
    »Und wie? Da arbeitete ich am Computer und entwickelte Programme. Aber lassen wir das.« Er erklärte dem Inspektor den Weg, der hinunter zum Fluß führte.
    Sie mußten aufpassen, da sie sich in einem Industriegelände bewegten, durch das auch Gleise führten, über die hin und wieder Züge rollten. Auch Trucks waren unterwegs, zumeist schwer beladen mit Waren aller Art. Die Stelle, die sie ansteuerten wurde nicht industriell genutzt. Vor ihnen lag ein flacher Uferstreifen, der bei Hochwasser ständig überschwemmt war, weil keine Kaimauer die Fluten hielt.
    »Du kannst hier halten!«
    Suko stoppte auf dem weichen Boden. Er war zum Glück nicht so weich, daß die Reifen nicht mehr freikamen. Sie stiegen aus. Putnam ging schon zum Wasser hin, während sich Suko umschaute.
    Vor ihm schob die Themse ihre grauen Fluten in Richtung Atlantik. Hinter ihm lag wie eine moderne Kulisse die Industrielandschaft des Hafens. Mit all ihren Gebäuden, Türmen, Silos, Speichern und auch Kränen.
    Das Rauschen des Wassers schien selbst die laute Kulisse hinter ihnen aufzufangen. Suko ging zu Putnam, der an einer bestimmten Stelle auf ihn wartete.
    Durch das Wasser schoben sich die Schiffe. Zumeist lagen sie sehr tief, die Ladung drückte schon.
    Suko fragte: »Und?«
    Putnam deutete auf den Fluß. »Da ist er aus den Fluten gestiegen, der Zombie.«
    »Weit vom Ufer weg?«
    »Er konnte stehen. Vielleicht ist er vorher geschwommen oder hat sich anschwemmen lassen.«
    »Das ist auch möglich.« Suko ging so weit vor, bis die ausrollenden Wellen fast seine Fußspitzen umleckten. Über ihm flogen die Möwen und kreischten wild.
    Nichts war auf dem grauen Wasser zu sehen. Er konnte sich auch schlecht vorstellen, daß der Zombie hier aus den Fluten geklettert war. Allerdings wollte er Putnam auch nicht als Lügner dastehen lassen. »Ich frage mich nur«, murmelte Suko, »wo sich unser Freund jetzt versteckt halten kann?«
    »Wieder im Wasser!«
    Suko hob die Augenbrauen. »Gratuliere, die Idee ist gar nicht mal so schlecht.«
    »Meinst du wirklich?«
    »Ja. Der Fluß ist ein gutes Versteck. Möglicherweise liegt etwas auf dem Grund verborgen, nachdem man tauchen sollte.«
    »Ohne mich.«
    Suko lächelte. »Das hat auch niemand verlangt. Irgendwoher muß dieser Zombie ja gekommen sein.«
    »Stimmt. Vielleicht ist er nur ins Wasser gegangen und hat sich treiben lassen.«
    »Wir werden sehen.«
    »Willst du denn tauchen?« Suko spürte die Finger des anderen an seinem rechten Arm.
    »Nein, das Feld überlasse ich den Profis.« Er strich nachdenklich über sein Kinn. »Was hast du gesagt? Ein grünes Leuchten?«
    »Genau, der hat gestrahlt, der Kerl. Irre.« Paul trampelte mit den Füßen auf dem weichen Boden.
    »So wie jetzt?« fragte Suko leise, als er über den Fluß schaute. Die Sonne war durch die Wolkenbank gedrungen und schickte einen langen Strahl auf die sich bewegende Wasserfläche.
    »Nein, grüner.« Paul winkte ab. »Das ist alles nichts gegen das in der Nacht. Ich kann dir sagen, als ich den Kerl sah, habe ich mir fast in die Hose…«
    Urplötzlich fielen die Schüsse. Scharf und peitschend. Zweimal hintereinander.
    Paul Putnam zuckte zusammen, fiel gegen Suko und klammerte sich mit dem Rest seiner Kraft an ihm fest. Da waren seine Augen schon gebrochen. Aus dem Mundwinkel rann ein roter Streifen, und Suko wußte, daß er einen Toten in den Armen hielt…
    ***
    Wladimir Golenkow rührte in seiner Kaffeetasse und zog ein nachdenkliches Gesicht. Ich ließ ihn in Ruhe, denn er mußte überlegen.
    Schließlich, das wußte ich mittlerweile, wollte er mir etwas anvertrauen, das damals, als es vor zwanzig Jahren begann, unter »Streng geheim« gelaufen war.
    Eine Aktion des KGB, mehr wußte ich auch nicht.
    Wir saßen in einem Lokal mit Bistro-Charakter. Es war nett und freundlich eingerichtet. Die runden Marmorplatten der Tische schimmerten fast so hell wie Spiegel.
    An der Bar saßen einige Typen aus der Werbeszene. Jedenfalls unterhielten sie sich über ein neues Produkt, das sie auf den Markt bringen wollten.
    Auch ich hatte Kaffee bestellt. Er schmeckte mir längst nicht so gut wie bei Glenda. Mit den Kollegen der Mordkommission war ich klargekommen. Man
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